Neungang-Automatik:Alle Neune

Weil acht Gänge nicht reichen: Der Automobilzulieferer ZF bringt die weltweit erste Neungang-Automatik für frontgetriebene Pkw auf den Markt. Der Automat soll besonders effizient sein und wird in den USA gebaut.

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Weil acht nicht reichen: Der Automobilzulieferer ZF bringt die weltweit erste Neungang-Automatik für frontgetriebene Pkws auf den Markt. Der Automat soll besonders effizient sein und wird in den USA gebaut.

Einer geht noch: Kurz nach der Achtgang-Automatik könnte in vielen Autos bald die Neungang-Automatik für mehr Komfort und weniger Verbrauch sorgen. Der Automobilzulieferer ZF aus Friedrichshafen hat den weltweit ersten Automaten mit neun Gängen entwickelt, der in Fahrzeugen mit Quermotoren zum Einsatz kommt.

Vorteil der höheren Gangzahl: Die einzelnen Fahrstufen liegen im Vergleich zu anderen Automatikgetrieben enger beieinander, damit sind auch die Drehzahlsprünge zwischen den Gängen kleiner. So steht für jede Fahrsituation die passende Übersetzung zur Verfügung. Das soll den Verbrauch und die Emissionen des Fahrzeugs weiter reduzieren.

Im Bild: der Neungang-Automat

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Bislang ist bei vielen Autos mit Frontantrieb eine Sechsgang-Automatik üblich. Einige Hersteller wie VW bauen stattdessen auf Doppelkupplungsgetriebe. Im Oberklasse-Segment, zum Beispiel bei Mercedes, Lexus und BMW, sind bei hinterradgetriebenen und allradgetriebenen Fahrzeugen sieben bis acht Gänge üblich.

Immer schärfere Emissionsrichtlinien zwingen die Autobauer dazu, den Verbrauch von Automatikfahrzeugen noch weiter zu reduzieren. Gleichzeitig soll der Fahrkomfort gesteigert werden. Mit dem Neungang-Automaten seien durch extrem kurze Schaltzeiten der Gangwechsel und auch das Überspringen von mehreren Gängen nicht mehr spürbar, heißt es bei ZF.

Im Bild: ein Achtgang-Automatikgetriebe

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Für welche Autohersteller ZF seine neun Gänge baut, unterliegt - wie bei Zulieferern üblich - noch der Verschwiegenheit. Es spricht jedoch einiges dafür, dass der Automat unter anderem in neuen Modellen des Chrysler-Konzerns zum Einsatz kommt.

ZF hatte Chrysler schon im vergangenen Juni als neuen Kunden für seine Achtgang-Automaten gewonnen, die für Fahrzeuge mit Hinterradantrieb ausgelegt sind. Auch die Achtgangautomatik des Audi A6 Hybrid und Q5 Hybrid sowie die Automaten im BMW 5er, X3 und im 7er Hybrid stammen von ZF.

Im Bild: das Achtgang-Hybridgetriebe von ZF

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Der Zulieferer hat schon lange in den USA Fuß gefasst. Für General Motors liefert ZF Lenksysteme und Fahrwerkskomponenten, so stammt etwa die elektrische Servolenkung des Chevrolet Volt von den Friedrichshafenern.

"Die Marktentwicklung in Nordamerika birgt neue Möglichkeiten für energiesparende Technologien", sagt der ZF-Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Härter. Chrysler zum Beispiel hat angekündigt, den Verbrauch seiner Flotte um 25 Prozent senken zu wollen.

Der Neungang-Automat wird in den USA produziert, wo ZF bereits mehrere Werke hat. Der Bau einer neuen Getriebefabrik in Greenville, South Carolina, soll im Februar beginnen. Der Serienstart des Neungang-Getriebes ist für 2012 geplant.

Im Bild: Elektrische Servolenkung von ZF

© sueddeutsche.de/Pressinform/gf
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