Neuheiten der NAIAS 2017:In Detroit dürfen's immer noch ein paar PS mehr sein

Auch in diesem Jahr dominieren immer größere und leistungsstärkere SUVs die Automesse NAIAS. Doch ausgerechnet VW überrascht mit der Rückkehr eines elektrifizierten Klassikers.

Von Felix Reek

1 / 14

Audi Q8 Concept

Dietmar Voggenreiter und Scott Keogh bei der Präsentation des Audi Q8 Concept

Quelle: AP

Wer den Audi Q7 schon für ein gewaltiges Auto hielt, wird beim Anblick des Q8 Concept, das die Ingolstädter auf der wichtigsten Automesse der USA in Detroit (NAIAS, 8. bis 22. Januar) vorstellen, erst einmal kurz zusammenzucken. Das neue SUV, das Anfang 2018 auf den Markt kommen soll, ist sogar etwas mehr als fünf Meter lang und zwei Meter breit.

Es ist das erste Auto, das komplett unter der Regie des neuen Designchefs Mark Lichte entstand und soll den großen optischen Neuanfang der Marke einleiten, nachdem in den letzten Jahren kaum noch Unterschiede zwischen den Modellen zu erkennen waren.

Der Kühlergrill ist ausladender und aggressiver, die Dachlinie flacher als beim Q7. Angetrieben wird die Studie von einem Plug-in-Hybriden mit 3-Liter-V6-Benziner. Zusammen mit dem Elektromotor stehen so 449 PS zur Verfügung. Den Verbrauch gibt der Hersteller mit eher utopischen 2,3 Litern Sprit an.

Im Bild: Audi-Vorstand Dietmar Voggenreiter und US-Chef Scott Keogh.

2 / 14

Mercedes GLA

Detroit Auto Show 2017 - Mercedes-Benz Präsentation

Quelle: dpa

Wer hingegen beim neuen Mercedes GLA die Änderungen zum Vorgänger entdecken will, muss ganz genau hinsehen. Das Facelift von Mercedes' Einstiegs-SUV ist mehr als dezent. Der Kühlergrill wurde überarbeitet, ebenso die Stoßfänger - und es gibt ein paar neue Farben.

Die Motorisierungen bleiben gleich, einziges neues Aggregat ist der GLA 220 4Matic. Die Motoren sind minimal sparsamer als ihre Vorgänger, dafür ist das Coupé jetzt mit etwa 29 000 Euro rund 1000 Euro teurer als sein Vorgänger.

3 / 14

VW Tiguan Allspace

2017 North American International Auto Show

Quelle: AFP

22 Zentimeter mehr bekommen die Amerikaner von VW in Form der Allspace-Variante des Tiguan. In Deutschland wird das 4,70 Meter lange SUV frühestens Mitte des Jahres bestellbar sein. Zu sehen ist der Unterschied aber kaum, die Proportionen sind in der Langversion des Tiguan gleich geblieben.

Der Platzvorteil macht sich vor allem auf der Rückbank und beim Kofferraumvolumen (730 bis 1770 Liter) bemerkbar. Optional ist der Allspace auch als Siebensitzer erhältlich.

In den USA wird der Tiguan nur in dieser Variante mit einem 186 PS starken Benzinmotor angeboten werden. Diesel wird es nach den Ereignissen der letzten Monate nicht geben. In Deutschland stehen allerdings jeweils drei Benziner- und drei Diesel-Aggregate zur Auswahl.

4 / 14

VW Atlas

Detroit Auto Show 2017 - VW Präsentation

Quelle: dpa

In der griechischen Mythologie trägt Atlas die gesamte Welt auf seinen Schultern. Jederzeit kann er von der übermächtigen Last erdrückt werden. Genauso fühlt es sich wohl gerade in der Vorstandsetage von Volkswagen an. Das Geschäft in den USA ist nach dem Skandal um die Schummelsoftware auf Jahre beschädigt.

In Detroit soll der extra für den US-Markt entwickelte VW Atlas die Leidenschaft der Amerikaner für den deutschen Autohersteller neu entfachen. Das SUV mit sieben Sitzen ist gewaltige fünf Meter lang und damit größer als der Tiguan. Dieselmotoren gibt es keine - dafür Benziner mit Achtgangautomatik und bis zu 280 PS. Einen Hybrid mit Elektromotor gibt es angesichts der billigen Spritpreise in den USA nicht. Eine Version für Europa ist nicht geplant. Dafür ist der Atlas einfach zu groß.

5 / 14

GMC Terrain

2017 North American International Auto Show

Quelle: AFP

Während der Diesel für VW in den USA verloren ist, bauen die Amerikaner die Selbstzünder jetzt einfach selbst. Beim Einstiegsmodell in die SUV-Welt von GMC arbeitet ein Vierzylinder mit 1,6 Liter Hubraum mit 137 PS unter der Haube.

Höheren Absatz werden beim Terrain aber die drei Benzimmotoren zwischen 170 und 252 PS finden. Die kompakten SUVs, auch CUV genannt, gelten als große Hoffnung der Branche und der GMC Terrain könnte es auch nach Europa schaffen.

6 / 14

Ford F-150

-

Quelle: AP

Auch der Ford F-150, seit Jahrzehnten das meistverkaufte Auto in den USA, bekommt in seiner neuesten in Detroit vorgestellten Version erstmals eine Diesel-Variante. Das ist insofern erwähnenswert, als der Pick-up seit 70 Jahren als reiner Benziner poduziert wird.

Für die Amerikaner ist der neue F-150 mit Sicherheit die wichtigste Neuvorstellung der NAIAS. Die Platzverhältnisse sind wie gewohnt riesig, selbst zwei Meter große Fahrer haben reichlich Kopffreiheit. Generell wirkt an dem monströsen Pick-up alles gewaltig. Die Türgriffe, die Sitze, die Armaturen. Selbst die Benzinmotoren leisten mindestens 282 PS - in der Einstiegsvariante. Mit dem sparsameren Diesel, der 2018 zusammen mit dem neuen Zehngangautomatikgetriebe auf den Markta kommen soll, dürfte der Ford aber auch für Deutschland interessant werden.

7 / 14

Audi SQ5

-

Quelle: AP

Das sportliche Spitzenmodell des Mittelklasse-SUVs von Audi kommt Mitte 2017 zum ersten Mal auch nach Deutschland. Der V6-Turbo-Benziner sprintet mit seinen 354 PS in 5,4 Sekunden von Null auf Hundert. Geschaltet wird mit einer Achtgangautomatik.

Dazu gibt es eine Reihe von Assistenzsystemen wie Staupilot, Abstands- und Spurwarner, die bereits aus dem Q5 bekannt sind. Der Preis für die sportliche Variante des SUVs steht noch nicht fest.

8 / 14

VW I.D.Buzz

Volkswagen presents a new concept for an electric minibus 'I.D.Buzz' at the North American International Auto Show in Detroit

Quelle: REUTERS

Zwischen all den SUVs war der I.D.Buzz von Volkswagen auf der NAIAS eine willkommene Abwechlung. Der Bus erinnert klar an den über Generationen liebgewonnenen Bulli - und solch positiv nostalgische Erinnerungen haben die Wolfsburger gerade mehr als nötig. Da der I.D. aber für das Auto der Zukunft stehen soll, fährt er rein elektrisch mit einer Reichweite von bis zu 600 Kilometer und einer Leistung von 374 PS.

Ein Armaturenbrett im herkömmlichen Sinn gibt es nicht mehr, die Informationen werden auf ein Tablet und ein Head-up-Display in der Frontscheibe projiziert. Da Motor, Getriebe und Co. entfallen, ist das Platzangebot riesig. Der Kofferraum fasst bis zu 4600 Liter, die zweite Sitzreihe lässt sich zudem zu Tischen umklappen. Und sollte es mal spät werden, kann man die dritte Reihe zu einem Bett umfunktionieren. Einziger Wermutstropfen: Der I.D.Buzz kommt erst 2022.

9 / 14

BMW 5er

2017 North American International Auto Show

Quelle: AFP

Die siebte Generation des 5er BMWs zeigt sich ebenfalls zum ersten Mal auf der Detroit Auto Show der Öffentlichkeit. Das Design unterscheidet sich nur wenig vom Vorgänger, doch technisch präsentiert die Limousine eine ganze Reihe neuer Sicherheitssysteme. Unter dem Blech verstecken sich Kameras, Radar- und Sound-Sensoren, die den BMW so autonom machen, dass er den Fahrer im Prinzip nur noch zum Öffnen der Tür braucht.

Der Spurassistent verhindert das unfreiwillige Gleiten auf die andere Fahrbahn, ein anderes System erkennt die vorgegebene Geschwindigkeit und passt sich dieser an, ein weiteres lenkt automatisch bei Überholmanövern. Selbst Parken kann der 5er alleine - der Fahrer drückt einfach auf einen Knopf am Schlüssel und schaut von außen zu.

10 / 14

Bentley Continental Supersports

Neuer Bentley Continental Supersports erreicht Tempo 336

Quelle: dpa-tmn

Mit dem schnellsten Viersitzer der Welt debütiert Bentley in Detroit. Die Supersports-Variante des Continental soll den Briten zufolge 336 km/h schnell sein und ist mit 710 PS der stärkste Bentley der Geschichte. In 3,9 Sekunden schafft es das Coupé so auf Tempo 100.

Bei diesen Leistungswerten verschließt man vor dem Verbrauch lieber die Augen. Bentley gibt 15,7 Liter auf 100 Kilometer an, die Realität dürfte noch einige Liter darüber liegen.

11 / 14

Mercedes E-Klasse Coupé

Detroit Auto Show 2017

Quelle: dpa

Kaum Kanten, kaum Fugen: Beim neuen Coupé der E-Klasse hat Mercedes einiges an Eleganz nachgelegt. "Der Fokus lag eindeutig auf dem Design", sagt dann auch Produktmanager Martin Hülder. Und kleinen technischen Spielereien wie den animierten Rückleuchten, die Fahrer vor dem Einsteigen begrüßen.

Die Technik ist hingegen aus den anderen Modellen bekannt. Es stehen zwei Vierzylinder-Benziner mit 184 PS 245 bereit, und ein Dreiliter-V6, der mit 333 PS. Der Einstiegspreis liegt bei etwa 50 000 Euro.

12 / 14

Kia Stinger

-

Quelle: AP

Die größte Überraschung der NAIAS zeigte mit Sicherheit Kia. Sonst für solide und vernünftige Autos bekannt, präsentierten die Koreaner in Detroit mit dem Stinger eine Sportlimousine, die vor allem die deutsche Konkurrenz im Visier haben dürfte.

Den Motor entworfen hat Albert Biermann, der ehemalige Entwicklungschef der M-Abteilung von BMW. Zur Markteinführung Ende des Jahres wird es einen Zweiliter-Vierzylinder und einen 3,3-Liter-V6 mit Twin-Turbo-Aufladung geben, die 255 beziehungsweise 365 PS leisten. Die Topversion wird zudem einen dosierbaren Allradantrieb besitzen, der entweder die gesamte Kraft auf alle vier oder nur auf die Hinterräder weitergibt. Gerüchteweise soll die 269 PS starke Limousine gerade einmal 40 000 Euro kosten.

13 / 14

Lexus LS 500

2017 North American International Auto Show

Quelle: AFP

Für Toyota ist der Lexus LS so etwas wie die S-Klasse im Portfolio. Und die USA sind einer der wichtigsten Märkte der japanischen Luxusmarke. Denn während in Deutschland Lexus kaum eine Rolle spielt, sind die Japaner in den Vereinigten Staaten eine fixe Premiumgröße.

Bei der Premiere in Detroit zeigte sich der neue LS nun mit neuer Coupé-hafter Form und aggressiver Front. Der V6-Motor leistet 415 PS und ist mit einer Zehngang-Automatik kombiniert.

Der wahre Luxus entfaltet sich aber erst im Inneren. Dort dominieren Holz und Aluminium, ein eigenes System unterdrückt sogar unerwünschte Geräusche von außen. Und für einen bequemeren Zustieg senkt sich die Karosserie ab. In den USA soll der Lexus LS im Herbst auf den Markt kommen, ein Deutschlandtermin ist noch ungewiss.

14 / 14

Ford Bronco

Der Mustang fürs Grobe: Ford bringt Geländewagen Bronco zurück

Quelle: dpa

Nein, dies ist nicht das neuesten Retro-Modell, das auf der Detroit Motor Show seine Premiere feiert. Aber der Ford Bronco besitzt in den USA einen so legendären Status, dass für die Neuauflage des Klassikers von 1966 vorab noch keine Bilder herausgegeben wurden. Nachdem der Allradler 1996 eingestellt wurde, verspricht Ford jetzt ein Auto mit "Fokus aufs Gelände". Details wurden noch nicht bekannt.

© Süddeutsche.de/dpa/ihe/sks
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: