"Jung und provokant" soll er sein, der neue Q2 - sagt jedenfalls Audi. Man könnte es aber auch anbiedernd nennen, schließlich begibt sich der Hersteller vor allem deshalb ins Segment der besonders kompakten SUVs, weil dort ein besonders hohes Absatzpotenzial liegt. Dass das Auto teurer ist als ein vergleichbarer Klein- oder Kompaktwagen, dazu wahrscheinlich durstiger, aber kaum praktischer, dürfte den meisten Käufern egal sein. Hauptsache, die Karosserie liegt ein paar Zentimeter höher als bei einem schnöden A1 oder A3.
Dass Audi baut, was der Markt verlangt, kann man den Ingolstädtern kaum vorwerfen. Eher schon, dass der Q2 weitgehend frei von Innovationen ist. Klar, er bekommt einige elektronische Assistenzsysteme aus höheren Segmenten und bietet zahlreiche Vernetzungsmöglichkeiten, aber in puncto Antrieben gibt es nur Standardware. Die Turbodiesel- und Benziner mit drei und vier Zylindern leisten zwischen 116 und 190 PS, die stärksten unter ihnen treiben alle vier Räder an. Aber ein Hybrid- oder gar Elektroantrieb für einen Geländewagen, der vorrangig in der Stadt zum Einsatz kommen dürfte, ist nicht in Sicht.
Dazu passt, dass Audi bei seinen weiteren Genf-Neuheiten der PS-Maximierung frönt. Der neu entwickelte V6-Turbobenziner des S4 leistet 354 PS, der Fünfzylinder-Turbo des RS Q3 Performance 367 PS. Werte, die tatsächlich irgendwie provokant sind.