Neuer Fahrradtyp:Sieben Gravel Bikes im Kurztest

Ein Modell ist eher bequem, ein anderes besonders sportlich - und manches Rad bietet den perfekten Kompromiss: Gängige Offroad-Rennräder im Überblick.

Von Sebastian Herrmann

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Salsa Warbird

AUT

Quelle: SZ

Das Rad: Das Salsa Warbird ist so etwas wie das Ur-Gravel-Bike. Die amerikanische Firma stellte 2012 das erste Modell vor und prägte mit dem Zusatz "Gravel Racer" vermutlich die Gattungsbezeichnung. Das Modell Carbon Rival ist mit einer Sram-Rival-Gruppe und 50/34-Kurbel ausgestattet. Auf dem Warbird sitzt man sehr aufrecht, gefühlt fast kerzengerade; ungewohnt für Leute, die Rennräder gewöhnt sind. Doch die Position ergibt Sinn: Das Fahrrad ist für Langstrecken auf unbefestigten Straßen ausgelegt - also dafür, dass die permanenten Erschütterungen zu möglichst wenig Schmerzen führen.

Gewicht: 8,9 Kilogramm

Preis: 3899 Euro

Fazit: Außergewöhnliches Rad für Dauerradler

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Specialized Diverge Comp

AUT

Quelle: SZ

Das Rad: Auf dem Specialized Diverge Comp sitzt der Radler recht aufrecht und komfortabel - kommt mit dem Rad aber dennoch zügig vom Fleck. Die Besonderheit an diesem Modell ist sicher die Federung im Steuerrohr, mit der Specialized auch sein Rennradmodell Roubaix ausstattet. Dieses Element namens Future Shock Progressiv, das 20 Millimeter Federweg bietet, macht rasante Fahrten über Schotterwege zu höchst geschmeidigen Angelegenheiten. Ein Manko ist die Shimano-105-Ausstattung. Wäre da nicht die Federung, würde man maulen, dass bei dem Preis eine Ultegra-Schaltung hätte drin sein sollen.

Gewicht: 9,2 Kilogramm

Preis: 2999 Euro

Fazit: Sehr gute Mischung aus Komfort und Fahrdynamik

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Koga Colmaro Allroad

AUT

Quelle: SZ

Das Rad: Das Koga Colmaro Allroad wirkt sehr kompakt und lenkt enorm direkt, für manche vielleicht gar ein wenig unruhig. Die Sitzposition fühlt sich eher sportlich an, auch wenn der Hersteller beansprucht, einen geländetauglichen Endurance-Renner konstruiert zu haben. Mit 35-Millimeter-Reifen ist der Spielraum ausgereizt, breitere Mäntel lässt der Alu-Rahmen nicht zu. Am Rad sind zahlreiche, gut kaschierte Montagepunkte für Schutzbleche angebracht. Das Modell ist mit einer Sram-Rival-Schaltung ausgestattet, die sehr zackig durch die Gänge wechselt. Vorne Einfachkurbel mit 44 Zähnen, hinten große Kassette (11-42).

Gewicht: 9,1 Kilogramm

Preis: 1899 Euro

Fazit: Sportliches Einstiegsmodell

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Scott Addict Gravel 20 Disc

AUT

Quelle: SZ

Das Rad: In diesem Fahrrad steckt sehr viel Rennrad: Auf dem Scott Addict Gravel 20 Disc sitzt der Radler in verhältnismäßig gestreckter, sportlicher Position. Dafür ist es aber ein Gravel Bike, auf dem sich leichter Tempo machen lässt als auf anderen. Das Rad läuft enorm ruhig und lässt sich gutmütig lenken. Das Modell ist mit 50/34-Kompaktkurbel und der neuen Ultegra-R8000-Schaltung von Shimano ausgestattet, die entzückend präzise schaltet. Die Scheibenbremsen geben auch bei Nässe verblüffend wenig Geräusche von sich. Enorme Reifenfreiheit am Rahmen.

Gewicht: 8,5 Kilogramm

Preis: 3899 Euro

Fazit: Großartiges Rad, das mit Stollenreifen auch für manche Cross-Rennen taugt

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Stevens Prestige

AUT

Quelle: SZ

Das Rad: Das Stevens Prestige ist ein klassischer Cyclocross-Renner, das in den High-End-Ausstattungen von diversen Profis dieser Sportart gefahren wird. Für sportliche Hobbyradler taugt aber auch dieses Fahrrad mit Alu-Rahmen, das offiziell nicht Gravel Bike genannt wird, als geländegängiges und alltagstauglicher Begleiter. Die Sitzposition ist sportlich, aber trotzdem nicht unangenehm, das Lenkverhalten keinesfalls zu zappelig. Die Stollenreifen bremsen auf Asphalt ein wenig schlechter, können aber beliebig ausgetauscht werden. Es ist ausgestattet mit 50/34-Kompaktkurbel und Shimano-Ultegra-Schaltwerk.

Gewicht: 9,4 Kilogramm

Preis: 1699 Euro

Fazit: Als Sauwetter-Querfeldein-Rennrad fantastisch zu fahren

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Velotraum Speedster SP300

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Quelle: Velotraum

Das Rad: Das Speedster SP300 der Firma Velotraum wirkt zunächst sehr eigenwillig. Viel Rennrad steckt in dieser Interpretation des Themas "Gravel Bike" nicht mehr drin. Vielmehr sieht das Rad aus, als habe man ein Mountainbike mit einem Reiserad gepaart und dann einen Rennlenker daran montiert. Doch der Schein trügt, das Speedster fährt sich überraschend dynamisch und agil. Die enorm breiten Thunderbird-Reifen von Schwalbe, eigentlich für Mountainbikes ausgelegt, laufen auch aus Asphalt gut und schlucken auf ruppigem Untergrund Erschütterungen so effektiv weg, dass es sich fast anfühlt, als schwebe man über Steine und Wurzeln. Mit Sram-Schaltgruppe samt Einfachkurbel ausgestattet.

Gewicht: 12,1 Kilogramm

Preis: ab 2700 Euro (individuell konfigurierbar)

Fazit: Sportliches, geländetaugliches Reiserad

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Giant Toughroad SLR EX

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Quelle: Giant

Das Rad: Das Giant Toughroad SLR EX passt nur in diese Reihe, wenn sie als eine Art evolutionärer Entwicklungsstrahl begriffen wird, die sich vom rennorientierten Sportgerät hin zum sportlichen Alltagsrad fortentwickelt. Das Toughroad dürfte wohl nicht mehr Gravel Bike genannt werden, weil der Rennlenker fehlt. Das Rad fährt sich dennoch flott, ist mit den breiten Reifen für alle Straßen, Pfade und Pisten gut geeignet und direkt mit Gepäckträger sowie Haltevorrichtungen am Vorderrad versehen, um damit auf große Fahrt aufzubrechen. Für den Winter eignet es sich hervorragend als Stadt- oder Pendelrad. Shinamo-SLX-Schaltung mit Dreifach-Kurbel.

Gewicht: 13,6 Kilogramm

Preis: 1299 Euro

Fazit: Universal-Reiserad, das schneller fährt als die Optik vermuten lässt

© SZ.de/sehe/harl
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