Mit 15 485 Euro ist die Honda CBR1000RR Fireblade deutlich günstiger als die Konkurrenz-Bikes, aber auch etwas schwächer. Ihr Reihenvierzylinder leistet 181 PS, was immer noch deutlich mehr ist, als selbst vor Kurzem noch die stärksten Motorräder hatten. Bis Juni 1999, als in Deutschland die EU-Betriebserlaubnis in Kraft trat, galt eine freiwillige 100-PS-Beschränkung. Erst danach begann das Wettrüsten, das der Supersport-Kategorie nun die ersten Vertreter mit mehr als 200 PS beschert.
Ob die Hochleistungs-Motorräder noch in die Zeit passen, ist eine andere Frage. Es scheint, als hätten die Motorradfahrer das Interesse an den Boliden unter den Zweirädern verloren. Die Nachfrage schrumpfte 2014 um satte 23 Prozent, die Klasse macht mit etwa 4500 verkauften Motorrädern gerade einmal 6,8 Prozent des gesamten Motorradmarktes aus. Die BMW S 1000 RR belegt als bestverkauftes Bike dieses Segments gerade einmal Platz 28 in der Zulassungsstatistik.
Ein Grund für das ausgeprägte Nischendasein ist, dass die zusammengekauerte Körperhaltung nicht zum immer älter werdenden Durchschnitts-Motorradfahrer passt. Motorradfahren an sich wird nach der Finanzkrise aber wieder beliebter. Allerdings ist Cruisen deutlich angesagter als Rasen, denn während das Supersportler-Segment Kunden verlor, legten die deutlich schwächeren Klassik-Modelle zu - um satte 89 Prozent.