Damit zum Fahrplanwechsel im Dezember die Züge auf der Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt-Leipzig und weiter nach Berlin rollen können, muss der Leipziger Hauptbahnhof im September für vier Tage komplett stillgelegt werden. Während der Sperrung vom 20. bis 24. September werden nach Angaben der Deutschen Bahn neue Gleisanlagen und Stellwerke in Betrieb genommen. Damit nimmt der Konzern einen ihrer wichtigsten Fernbahnhöfe in Ostdeutschland vom Netz.
Derzeit wird im Vorfeld des Bahnhofs an der Einbindung des Bahnknotens Leipzig in die Verbindung von Nürnberg nach Berlin gearbeitet. Unter anderem werden mehrere Kilometer Gleise neu verlegt und zusätzliche Weichen eingebaut, damit sich Züge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometer pro Stunde dem Bahnhof nähern und dort ein- und ausfahren können. Der Ausbau des Leipziger Knotens ist Teil des "Verkehrsprojekts Deutsche Einheit (VDE) 8". Die etwa 500 Kilometer lange Strecke wird teils aus-, teilweise aber auch komplett neu gebaut. Das "VDE 8" ist mit Investitionen von etwa zehn Milliarden Euro laut Bahn das größte Infrastrukturprojekt der Bundesrepublik. Ziel ist es, auf eine Fahrtzeit von etwa vier Stunden zwischen München und Berlin zu kommen. Vor Beginn der Bauarbeiten habe die Fahrtzeit bei mehr als sieben Stunden gelegen.
Von den Arbeiten am Knoten Leipzig sollen dabei nicht nur Fernreisende profitieren. Auch die Nutzer der S-Bahn sowie der Regionalzüge sollen durch die kürzeren Fahrtzeiten der Fernverkehrszüge mit besseren Anschlüssen versorgt werden. Zudem entsteht in Leipzig ein neuer Haltepunkt für S-Bahnen und Regionalzüge, mit dem die Stadtteile Eutritzsch und Mockau besser an das S-Bahn-Netz angeschlossen werden.