Mysterium in Schweden:Elch-Unfälle nehmen drastisch zu

Schwedische Wild- und Verkehrsexperten rätseln über die starke Zunahme von teils sogar tödlichen Verkehrsunfällen mit Elchen.

Wie die Stockholmer Zeitung "Dagens Nyheter" berichtete, wurden im vergangenen Jahr 4957 Zusammenstöße von Elchen mit Autos und damit 20 Prozent mehr als 2005 gemeldet.

Ein Elch schafft 60 km/h bei 800 Kilogramm - davon können andere Tiere nur träumen. (Foto: Foto: pixelquelle.de)

Schwedens Jägerverband, der "Nationale Rat für Wildunglücke" und die Polizei stufen diese Zunahme übereinstimmend als mysteriös ein, weil die Zahl der 300 000 bis 400 000 Elche im größten Land Skandinaviens eher als rückläufig gilt.

Neun Autofahrer getötet

2006 kamen bei Kollisionen mit den bis zu 800 Kilo schweren und drei Meter langen Waldtieren neun Autofahrer ums Leben. Der Sprecher des Rates für Wildunglücke, Lars Sävberger, sagte zum Anstieg der Gesamtzahl: "Damit hatten wir nicht gerechnet. Alle Jäger berichten ja, dass es in den Wäldern weniger Elche gibt."

Als mögliche Erklärungen nannte er frühen Schneefall, der die Tiere bei ihrer Nahrungssuche aus den Wäldern treibe. Denkbar sei auch die gestiegene Verkehrsdichte. Wegen der Häufigkeit und der Gefahren von Kollisionen mit Elchen soll im Frühjahr eine Expertenkonferenz über die Zunahme der Unfallzahlen einberufen werden. Elche können Geschwindigkeiten bis zu 60 Kilometer pro Stunde erreichen.

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