Moto Guzzi V7 Classic:Moto Guzzi V7: Der schöne Neoklassiker

Die neu aufgelegte Moto Guzzi V7 ist das ideale Motorrad für jene die wenig Erfahrung haben oder deren Zeitbudget zu begrenzt ist, um sich die große Routine einzufahren.

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Moto Guzzi V7 Classic

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Moto Guzzi gönnt sich und der Tradition verpflichteten Bikern die Renaissance der V7.

Classic Style war immer schon angesagt - man erinnere sich zum Beispiel an die BMW R 90 S, an die Honda 750 Four oder die Triumph Bonneville. Zu den hervorragendsten Vertretern dieses Genres gehört die Moto Guzzi V7.

1967 erstmals auf den Markt gekommen, war die V7 eine wichtige Stütze der italienischen Zweiradfirma, um in der damaligen existenziellen Krise des italienischen Zweiradmarktes zu überleben. Der seinerzeit neue V2-Motor mit längsliegender Kurbelwelle hatte 704 Kubik Hubraum und leistete bescheidene 40 PS; Kardanantrieb und Vier-Gang-Getriebe waren weitere Merkmale.

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Nun, exakt 41 Jahre später, gibt es wieder eine Moto Guzzi V7. Und damit jeder gleich weiß, dass es sich um ein neoklassisches Modell handelt, trägt es die Zusatzbezeichnung Classic. Doch darüber hinaus steht es tatsächlich in einem relativ engen Zusammenhang zur einstigen V7 und ihren bekannteren Schwestern V7 Sport und V7 Special.

Der Rahmen ist als Doppelschleifen-Stahlrahmen ausgeführt, vorne agiert ...

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... statt der heutzutage üblichen Upside-down-Gabel eine konventionelle Telegabel, das ...

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... Hinterrad wird statt von einem versteckten Zentralfederbein von zwei außen montierten, unübersehbaren Federbeinen am Boden gehalten; und natürlich gibt es auch ...

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... eine verchromte Auspuffanlage mit zwei Tüten links und rechts. Der luft-/ölgekühlte Motor ist mit nun 744 Kubik zwar etwas größer geworden, die Leistung aber ist mit 35,5 kW (48 PS) nach wie vor bescheiden. Der Kardan ist geblieben, nur das Getriebe hat ein Zahnrad zugelegt.

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Obwohl der magere Hubraumzuwachs suggeriert, dass sich das neue Aggregat nur geringfügig vom Originaltriebwerk aus dem Jahr 1967 unterscheidet, ist der V2 trotz seiner nur zwei Ventile und der untenliegenden Nockenwelle auf der Höhe der Zeit: Er besitzt eine Benzineinspritzung und einen geregelten Kat, womit die V7 Classic nach Euro 3 homologiert ist. Seine Zuverlässigkeit hat dieses Triebwerk längst bewiesen: Es tut in den Modellen Breva 750 und Nevada 750 seinen Dienst und überzeugt auch dort durch sein tugendhaftes Benehmen.

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Überhaupt ist Bescheidenheit eine der prägenden Charaktereigenschaften der V7 Classic. Das Gewicht von 210 Kilo darf angesichts der klassischen Rahmenkonstruktion noch als akzeptabel durchgehen, die Reifendimensionen - 110/90 vorne und 130/80 hinten - sind dezent, der Benzinverbrauch von durchschnittlich 4,6 Liter pro 100 Kilometer Strecke ist zeitgemäß.

Und überraschend gering ist der Kraftaufwand, den der Fahrer benötigt, um die V7 Classic zu bewegen: Das Bike fährt nämlich nicht zuletzt wegen der schmalen Reifen beinahe wie von selbst.

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Alles in Butter also mit der V7 Classic? Jein. Denn auch wenn die Bremsanlage mit je einer Scheibe im Vorder- und Hinterrad durchaus mit den Fahrleistungen harmoniert, stellt sich dennoch die Frage, ob nicht auch ein Klassikbike wie diese Guzzi ein ABS verdient hätte.

Das aber wäre für den italienischen Hersteller sicherlich ein echter finanzieller Kraftakt, den man angesichts der wohl eher bescheidenen Stückzahlen offensichtlich scheut.

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Die V7 Classic, für 8200 Euro zu haben, stellt einen Kontrapunkt zu aktuellen Zweirad-Entwicklungen dar - allein deshalb, weil sich die Neuvorstellung aus dem allgemein geltenden Prinzip "leichter-stärker-schneller" heraushält, ohne deshalb dumpfbackig-überholt zu erscheinen. Das bedeutet auf der Landstraße, und nur dort und im Stadtverkehr liegt das Revier der V7 Classic, ein Fahrvergnügen besonderer Art.

Der Motor stellt sein maximales Drehmoment schon bei knapp 3000 Touren bereit, weshalb der Drehzahlmesser nur selten mehr als 5000, vielleicht 6000 Umdrehungen anzuzeigen braucht. Leicht lassen sich die fünf Gänge wechseln, entspanntes Tuckern macht sich breit.

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Führerscheinschonend ist man auch des fehlenden Windschutzes wegen unterwegs, denn oberhalb von 120 km/h mutiert der Fahrtwind zum Orkan - nur die ganz Harten halten das Höchsttempo von 155 km/h über längere Zeit aus. Aber wozu? Der Reiz dieser V7 Classic entfaltet sich zwischen 50 und 120 km/h. Landstraßentempo eben. Werden Land- und Bergstrecken in Kurven wellig, zeigt das Fahrwerk, dass Mäßigung angesagt ist. Als Spaßverlust werden das nur Vollgas-Junkies empfinden.

Alle Fotos: Moto Guzzi

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