Monaco Yacht Show:Der Luxus schwimmt mit

Bei der Monaco Yacht Show zeigen die Superreichen, wie sie über die Weltmeere schippern. Ohne VIP-Suiten, durchsichtige Pools und Wasserfälle an Bord geht es offenbar nicht.

Von Felix Reek

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Quelle: Monaco Yacht Show

Keine Stadt verströmt wohl so ein, nun ja, nennen wir es "Flair", wie Monaco. Der winzige Stadtstaat ist berühmt für sein Formel-1-Rennen, das Casino, die traumhaft schöne Mittelmeerküste und natürlich seine wohlhabenden Bewohner. Die Reichen und Schönen treten sich an den Promenaden geradezu auf die Manolo Blahniks. Denn mit etwa 19 000 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Monaco so dicht besiedelt ist wie kein anderer Fleck der Welt. Und fast 80 Prozent dieser Bewohner sind keine Staatsbürger des Fürstentums. Das kann diesen Umstand aber verschmerzen, denn Steuern zahlen hier sowieso nur Unternehmen.

Einmal im Jahr wird es in Monaco dann noch voller. Zwischen dem 27. und 29. September laufen hunderte Luxusyachten im Hafen ein und beweisen, dass Ferrari und Rolls-Royce schon lange nicht mehr die Statussymbole der Superreichen sind. Auf der Monaco Yacht Show zeigen sie stattdessen, worin der Geschäftsmann von Welt oder der Milliardenerbe mit zu viel Freizeit über die Weltmeere schippert.

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GT 115 Hybrid

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Quelle: Monaco Yacht Show

Zum Beispiel in einem Porsche. Denn das Designstudio des Autobauers hat seine erste Yacht entworfen und zeigt sie auf der Monaco Yacht Show. In Zusammenarbeit mit dem Bootsbauer Dynamiq sollen sieben Exemplare des Schiffs mit 12 594 PS entstehen. Bis auf die verwendeten Materialien erinnert aber eher wenig an die Sportwagen aus Zuffenhausen.

Angetrieben wird die GT 115 von einer Kombination aus Diesel- und Elektromotoren, die die Yacht auf bis zu 39 km/h in der Stunde beschleunigen. Mit 14 Millionen Euro ist das 35 Meter lange Porsche-Boot sogar vergleichsweise günstig. Die Superyacht von Chelsea-Besitzer Roman Abramovich beispielsweise soll etwa 850 Millionen Euro gekostet haben. Dafür ist sie aber auch fünfmal so lang und besitzt ein Raketenabwehrsystem. Was man als Boss eines Fußballvereins eben so braucht.

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Aquarius (Feadship)

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Quelle: Monaco Yacht Show

Irgendwo dazwischen liegt die Aquarius. Die Lösung für alle, die bereits eine 50- und 60 Meter lange Yacht ihr eigen nennen und das irgendwie zu beengt finden. So wie Steve Wynn, der seine Milliarden mit Hotels und Casinos machte - zum Beispiel dem Mirage oder Bellagio in Las Vegas. Die 90 Meter lange Aquarius kaufte er zum Schnäppchenpreis von 182 Millionen Euro. Dafür hat die auch alles, was der Milliardär von Welt benötigt: einen Hubschrauberlandeplatz, ein Fitnessstudio und einen Beautysalon. Und natürlich eine Bar unter dem durchsichtigen Glasboden des Pools.

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Cloud 9 (CRN)

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Quelle: Maurizio Paradisi; Monaco Yacht Show

"Wie kann weniger mehr sein? Mehr ist immer mehr!", stellte schon einst der schwedische Gitarrenvirtuose Yngwie Malmsteen fest. Getreu dieser Maxime glitt die Cloud 9 im Januar unter den donnernden Fanfaren des "Star Wars"-Soundtracks ins Mittelmeer.

Wie auf einem anderen Planeten kommt man sich auch auf dem 74 Meter langen Schiff vor. Die weitläufigen 1000 Quadratmeter verteilen sich auf fünf Decks, einen Beachclub, sechs Gastkabinen und eine Mastersuite für den Besitzer. Daran angeschlossen: ein VIP-Raum. Für den Fall, dass Promis zu Besuch kommen.

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Legend (Fraser)

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Quelle: Monaco Yacht Show

Immer nur in sengender Sonne liegen, während schöne Menschen einem Cocktails reichen und Luft zuwedeln, ist auf Dauer ziemlich langweilig. Wo also Urlaub machen als Superreicher, bis Richard Branson sein Raumschiff zum fliegen bringt? Im ewigen Eis natürlich! Auf diese Idee kam der Niederländer Jan Verkerk, der einen ehemaligen sowjetischen Eisbrecher kaufte und ihn in eine Charteryacht umbaute.

"Mein Plan ist es, dem Polarsommer zu folgen und dafür eine Luxusyacht für jedermann zur Verfügung zu stellen", erklärte er Boat International. Wobei Jedermann in diesem Fall eher relativ ist, da die Preise für die Trips nach Grönland, in die Antarktis oder Südamerika bei 420 000 Euro beginnen. Dafür gibt es aber Kabinen für 26 Personen und einen mollig warmen Spa Pool mit Wasserfall. Der ewige Winter ist auf Dauer eben doch ein wenig kühl.

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Mangusta 165

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Quelle: Monaco Yacht Show

Oder vielleicht ist durch Eisschollen schippern doch ein wenig zu behäbig? Dafür gibt es die Mangusta 165, die Luxus-Yacht mit dem größten offenen Oberdeck, die es zu kaufen gibt. Mit ihren 4556 PS schafft sie es auf eine Geschwindigkeit von bis zu 74 km/h. An Bord findet der Luxusurlauber fünf Räumen. Darunter übrigens auch eine Bar und ein Salon für Empfänge. Na denn Prost!

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SS18 (Glider Yachts)

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Quelle: Monaco Yacht Show

Wer in Monaco auffallen will, muss sich allerdings etwas mehr einfallen lassen als eine schwimmende Bar. Zum Beispiel den Katamaran von Glider Yachts, der aussieht als mache ein Bond-Bösewicht Urlaub in dem Fürstentum. Passenderweise trägt das SS18 auch den Spitznamen des Bosses des Geheimagenten: "M".

Großen Luxus gibt es auf dem etwa 20 Meter langen Stelzenboot aber nicht. Der Katamaran ist eher als Cabrio der Meere zu verstehen. Deswegen gibt es im Cockpit nur ein paar Sitze und ein Soundsystem. Das muss auch einem Möchtegern-Superschurken reichen.

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Cyclone (Tansu Yachts)

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Quelle: Monaco Yacht Show

Aus der Türkei kommt das mit 43 Metern bisher größte Boot von Tansu Yachts: die Cyclone. Typisch für die Bootsbauer ist die militärische Optik des Schiffes, das jedoch im Inneren den gewohnten Luxus aus VIP-Räumen und Suiten bietet. Das besondere Feature der Cyclone: eine drei Meter hohe Bücherwand im Aufenthaltsraum der Crew. Ein bisschen Bildung schadet schließlich nie.

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Pink Gin VI (Baltic Yachts)

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Quelle: Monaco Yacht Show

Warum die Pink Gin VI ihren Namen trägt, ist offensichtlich: Die Segel des Bootes leuchten genau in dieser Farbe. Aber natürlich ist auch diese pinke Luxusyacht ein Superlativ. Mit 160 Tonnen bei einer Länge von 54 Metern ist sie laut Hersteller Baltic Yachts das größte Schiff aus Kohlefaser mit einem Mast. Der misst übrigens stattliche 68 Meter. Das Innere ist in drei Zonen unterteilt. Eine zum Dinieren, eine zum Navigieren und eine zum Erholen. In welcher Reihenfolge, bleibt den Mietern der Pink Gin VI überlassen.

© Süddeutsche.de/mike/ghe
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