Mercedes X-Klasse:Aller Laster Anfang

Mercedes baut den ersten Pick-up seiner Geschichte. Mit einem schnöden Lastesel hat der Luxus-Laster X-Class allerdings wenig zu tun.

Von Felix Reek

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Pick-up-Konzept X-Class von Mercedes

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In den 80ern war kein Fernseh-Held cooler als Colt Seavers. Er lebte in einer Hütte im Wald mit Badewanne im Freien, trug Cowboy-Hut und fuhr einen Pick-up-Truck. Generationen von Kindern träumten von dem GMC Sierra Grande aus Ein Colt für alle Fälle, der in unzähligen Stunts durch die Luft flog und immer sicher auf seinen riesigen Geländereifen landete.

In Deutschland führt der Pick-up trotzdem ein Nischendasein. Ganz im Gegensatz zu den USA. Dort ist die F-Serie von Ford seit mehr als drei Jahrzehnten das meistverkaufte Auto. Experten vermuten in diesem Segment den nächsten großen Wachstumsmarkt. Darauf scheint auch Mercedes zu hoffen. In Stockholm stellte der schwäbische Autokonzern zwei neue Studien vor, die den Pick-up hierzulande etablieren sollen. Optisch haben die beiden Varianten der neuen, "X-Class" getauften Reihe aber nicht viel gemein.

Mercedes Pick-up-Studie X-Class in Stockholm

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Der "Powerful Adventurer" ist die grobschlächtigere Variante der künftigen X-Klasse, die im argentinischen Córdoba und in Barcelona produziert werden soll. Riesige Ballonreifen, Schutzplanken an den Seiten und die Seilwinde an der Front suggerieren Offroad-Tauglichkeit.

Pickup-Konzept X-Class von Daimler

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Die X-Klasse ist ein weiteres Ergebnis der Daimler-Kooperation mit Renault-Nissan. Er basiert auf der Plattform des Nissan Navara, auf der auch ein künftiger Renault-Pick-up aufbauen wird. Erinnern soll aber nicht mehr viel an den Japaner und dessen französischen Ableger. Das Fahrwerk ist eine Neuentwicklung, die Vier- und Sechszylinder-Diesel stammen von Mercedes.

Pickup-Konzept X-Class von Daimler

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Das Design orientiert sich an der aktuellen Mercedes-Formensprache. Mit einigen Ausrutschern wie etwa der Gitterkonstruktion am Heck. Zweck: unbekannt. Vielleicht soll hier der stilbewusste Offroader seine Weinsammlung zwischenlagern.

Pickup-Konzept X-Class von Daimler

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Auch das knallgelbe Cockpit ist gewöhnungsbedürftig. Das Lenkrad stammt aus der A-Klasse, die Instrumente aus der C-Klasse. Das an ein Tablet erinnernde Display auf der Mittelkonsole ist mittlerweile Standard in den Autos von Mercedes. Ganz im Gegensatz zum Feuerlöscher über dem Handschuhfach.

Pickup-Konzept X-Class von Daimler

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Deutlich gediegener geht es im Innenraum des "Stylish Explorer" zu, der zweiten in Stockholm vorgestellten Studie. Das Cockpit erinnert eher an eine Yacht als an ein Auto und soll den Lifestyle- und Premium-Charakter der neuen Pick-up-Modelle betonen. Damit das auch ja niemand übersieht, wurden die beiden Begriffe mantra-artig bei der Präsentation in Schweden wiederholt.

Pickup-Konzept X-Class von Daimler

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Der gut "angezogene Entdecker" gibt einen Ausblick darauf, wie die Straßenversion der Studie aussehen wird. Die Entwicklung des Pick-ups soll einen hohen dreistelligen Millionenbetrag gekostet haben. Im Heimatland dieser Fahrzeugklasse soll die X-Klasse vorerst aber nicht verkauft werden. Für die USA ist der für europäische Verhältnisse riesige, fast zwei Meter hohe Pick-up schlichtweg zu klein.

Pickup-Konzept X-Class von Daimler

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Konzipiert wurde der Mercedes für Australien, Europa und Südamerika. In Australien sind 14 Prozent aller verkauften Autos Pick-ups. Ob die X-Klasse einen ähnlichen Boom auslösen kann wie das SUV in den letzten Jahren, müssen die Stuttgarter aber erst noch beweisen. Über den Preis schweigt sich Mercedes noch aus.

© Süddeutsche.de/ihe
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