(SZ vom 04.04.2001) Angesichts andauernder leistungssteigernder Aufrüstung in nahezu allen Automobil-Segmenten war klar, dass er kommen würde: der Sportmotor von AMG für die neue C-Klasse. In Limousine und T-Modell macht er sich seit März als Kompressor geladener 3,2-Liter-V6-Motor breit, der 260 kW (354 PS) bereit stellt und Fahrleistungen auf Sportwagen-Niveau liefert.
Mit dem C32 AMG pariert Mercedes den M3 von BMW. Beide sind zwar in der Leistungsausbeute vergleichbar, weniger aber in der fahrdynamischen Charakteristik. Denn während Mercedes den schnellen und komfortablen Reisewagen und Kombi mit einem automatischen Fünfganggetriebe inklusive Speedshift-Funktion anbietet, setzt BMW mit dem M3 auf aggressivere Sportlichkeit und fahrerische Herausforderung und deshalb auf Handschaltung. Wenngleich die neuartige Tippschaltung von AMG eine im Vergleich automatisierter Gangwechsel einzigartige Direktheit bietet: aktive Bremsrückschaltung, optimale Gangwahl beim Halten des Tippschalthebels, geringfügiger Wandlerschlupf und vergleichsweise spontane Gangwechsel gehören dazu.
Da der kleine Mercedes-Roadster SLK auf Fahrwerkskomponenten der (vorherigen) C-Klasse basiert, bot es sich an, auch ihn mit dem unter Last fanfarenhaft schmetternden Motor zu einem Sport-Roadster zu verschmelzen. Das Ergebnis sind Fahrleistungen, die einem Porsche 911 Carrera nicht nachstehen: 5,2 Sekunden für den Sprint von Null auf 100 km/h, Höchstgeschwindigkeit 250 km/h - elektronisch abgeregelt. Dafür müssen Leistungshungrige tief in die Tasche greifen und 111 169 Mark hervorzaubern.
Von Jürgen Zöllter