Maserati Quattroporte S:Tanz mit dem Dreizack

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Wenn ein Viertürer gestandenen Sportwagenfahrern eine Gänsehaut auf den Rücken zaubert, dann kann es sich nur um einen Maserati handeln - unterwegs mit dem neuen Quattroporte S.

Von Patrick Solberg

Seit 2003 kann man sich auch mit einer Limousine wieder an den Rennstrecken dieser Welt sehen lassen. Der Maserati Quattroporte gewann fünf Jahre lang Auszeichnung um Auszeichnung, selbst die Konkurrenz applaudierte. Er gilt heute wohl als schönste Limousine weltweit. Doch das Besssere ist der Feind des Guten - der neue Maserati Quattroporte S ist noch sehenswerter und stärker.

Auf 5,10 Meter Länge gewachsen: Maserati Quattroporte S (Foto: Foto: Pressinform)

Der Quattroporte hat schon vielen den Kopf verdreht: Seit der Markteinführung wurden mehr als 15.000 Fahrzeuge weltweit verkauft. Erfolgreicher war bis dato kein anderer Maserati. Das soll auch so bleiben - weswegen es jetzt eine neue Front und mehr PS gibt.

Als ob der aktuelle Quattroporte bis dato nicht schon genug Hingucker gewesen wäre: Das Designteam hat sich jetzt vor allem die bisher geradezu zierliche und filligrane Front hat vorgenommen. Der Italo-Viertürer wirkt nun deutlich kraftvoller und ambitionierter, und trotzdem wirkt die Symbiose aus Lamellenschlund, Kühleröffnungen und den neuen Frontscheinwerfern mit LED-Technik alles andere als aufdringlich. Das gleiche gilt fürs Heck. Hier fielen die Retuschen allerdings deutlich dezenter aus - doch auf innovative LED-Technik setzt man auch hier.

Unter der langen und sanft ansteigenden Motorhaube stehen beim neuen Quattroporte nun zwei Motorversionen zur Wahl. Das bekannte 4,2-Liter-Standardtriebwerk leistet nach wie vor 294 kW/400 PS und 460 Nm maximales Drehmoment bei 4250 U/min. Noch bissiger geht der neue 4,7 Liter große Achtzylinder des Quattroporte S zur Sache: ein halber Liter mehr Brennraum, 30 PS mehr.

Wer hinter dem ebenfalls neu gestalteten Volant des Quattroporte S Platz genommen hat, wird die 430 PS sowie die 490 Nm Drehmoment schnell schätzen lernen. Gerade in höheren Drehzahlbereichen von über 5500 U/min ist der knapp zwei Tonnen schwere und 5,10 Meter lange (60 Zentimeter mehr) Hecktriebler bissiger denn je. Er hängt deutlich hungriger am Gas und spendiert dem Piloten einen Spurt von 0 auf 100 km/h in 5,4 Sekunden sowie eine Höchstgeschwindigkeit von über 280 km/h.

Die Lenkung präsentiert sich beim heißen Ritt gewohnt messerscharf und die Bremsen mit 360 bzw. 330 Millimeter Durchmesser packen so kraftvoll zu, wie man es erwartet. Auch die Sechsgangautomatik aus dem Hause ZF harmoniert mit dem stärkeren Motor des S besser. Der Durchschnittsverbrauch des Quattroporte S liegt allerdings bei satten 15,7 Litern Super auf 100 Kilometern.

Die gute Gewichtsverteilung von 49:51 zugunsten der Hinterachse und der weit hinter der Vorderachse positionierte Motor haben einen großen Anteil daran, dass das Fahrwerk exzellent mit dem Leergewicht und den Insassen umzugehen weiß. Über einen Schalter kann der Fahrer zwischen zwei verschiedenen Dämpfungsmodi wählen. Der Normalmodus ist schon straff - der Sportmodus noch straffer.

Im Innenraum zeigt der Maserati das gewohnt edle Ambiente. Die handschuhweichen Ledersitze lassen sich beheizen, belüften und vielfältig elektrisch verstellen. Trotzdem sitzen groß gewachsene Fahrer zu hoch und die Kopfstützen lassen sich nicht weit genug ausfahren. Auf Wunsch gibt es für die Passagiere im Fond TV, separate Klimaautomatik, vollelektrische Einzelsitzen und ausklappbare Holztische.

Allerdings: Schalter und Bedienelemente an der Mittelkonsole wurden zwar neu platziert, einige stammen allerdings aus einem preiswerten Grossserien-Fiat - und die möchte man in einer Luxuslimousine nicht wirklich sehen.

Dafür ist die Serienausstattung des Maserati Quattroporte S mit elektrischen Ledersitzen, Xenonlicht, Sky-Hook-Sportdämpfern und 19-Zoll-Radsatz komplett. Leider fehlen selbst in der Aufpreisliste nach wie vor jedoch die Selbstverständlichkeiten dieser Autoklasse: eine Rückfahrkamera zum Beispiel, Keyless Go oder ein Abstandstempomat. Der Basispreis für den Maserati Quattroporte liegt bei 114.300 Euro. Der Qurattroporte S kostet mindestens 123.350 Euro.

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