Maserati GranTurismo Sport:Große Emotionen für die große Tour

Maseratis meistverkauftes Auto wurde überarbeitet. Gleich geblieben ist das Alleinstellungsmerkmal der Italiener, feurig-emotionales Ferrari-Prestige zum kühl-kalkulierenden Porsche-Preis. Eine Ausfahrt mit einem Auto, das keinen überzeugt, aber alle begeistert.

Jürgen Wolff

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Maserati GranTurismo Sport:Überzeugt keinen, begeistert alle

Italienische Sinfonie

Quelle: JWO

Maseratis meistverkauftes Auto wurde überarbeitet. Gleich geblieben ist das Alleinstellungsmerkmal der Italiener, feurig-emotionales Ferrari-Prestige zum kühl kalkulierenden Porsche-Preis. Eine Ausfahrt mit einem Auto, das keinen überzeugt, aber alle begeistert.

Er ist das erfolgreichste Auto aus dem Hause Maserati: Seit die Italiener im Jahre 2007 den GranTurismo auf den Markt gebracht haben, sind rund 15.000 Stück ausgeliefert worden. Die meisten davon gingen in die USA, China und Italien. Allein 2011 verkaufte Maserati 2700 Stück. Jetzt bekommt der Renner als GranTurismo Sport ein Facelift.

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Die Optik wurde kaum verändert. Am auffälligsten hat sich noch das Design der Frontpartie gewandelt. Neben dem aerodynamisch verbesserten Frontspoiler sitzen zwei Side-Skirts, vergrößerte seitliche Luftauslässe sollen die Wärme des Motors besser abführen. Die Frontscheinwerfer blieben vom Design her praktisch unangetastet, wurden jedoch technisch komplett überarbeitet. Ein integriertes LED-Tagfahrlicht wurde wohl nur installiert, weil auch die Konkurrenz die Technologie an Bord hat, dazu kommt serienmäßig die sogenannte Adaptive Light Control: Der GranTurismo leuchtet nun passend zum Lenkwinkel um die Kurve.

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Etwas mehr an Veränderung gab es innen. Zwar zeigt sich das Cockpit mit den vielen Knöpfen ähnlich unaufgeräumt wie bisher. Und auch das Navigationssystem gehört nicht zu den besten. Unterm Strich fügt sich alles dann aber doch zu einem gediegenen und hochwertigen Gesamtbild zusammen. Die Materialien wirken edel, fühlen sich angenehm an und sind ausgezeichnet verarbeitet. Das neue Lenkrad ist nun unten abgeflacht und liegt bestens in der Hand. Die Schaltwippen, mit denen am Lenkrad die Gangstufen manuell eingelegt werden können, sind größer und besser zu bedienen.

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Platz ist in der ersten Reihe reichlich. Auch für größere Passagiere lassen sich Sitze und Lenkrad gut aufeinander einstellen. Die Sitze sind bequem und so gut ausgeformt, dass man auch bei schneller Kurvenfahrt festen Halt hat.

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Nicht ohne Grund heißt der Maserati "GranTurismo": Mit seinen 4,8 Metern Länge ist er nur knapp zehn Zentimeter kürzer als ein Porsche Panamera und fast 40 Zentimeter länger als ein 911er. Sprich: Der GranTurismo Sport ist kein reiner Sportwagen, sondern ein klassisch sportlicher Gran Turismo - ein komfortabel und gut motorisiertes Coupé, das auch für lange Strecken geeignet ist.

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Entsprechend bequem ist das Reisen, selbst in der zweiten Reihe. Dank neuer Rücklehnen an den Vordersitzen gibt es hinten zwei Zentimeter mehr Platz für die Knie. Das hilft zwar nicht gegen die eingeschränkte Kopffreiheit auf den beiden Einzelsitzen - ein Coupé-Dach fällt nun mal nach hinten ab. Aber selbst bei vollständig zurückgeschobenen Vordersitzen hat man im GrandTurismo Sport mehr Beinfreiheit als zum Beispiel in einer C-Klasse von Mercedes.

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Klein ist dafür der Kofferraum. Der hat wie bisher 260 Liter Stauraum. Immerhin reicht das für zwei Koffer im Handgepäck-Format plus diverse kleinere Taschen.

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Maserati hat dem V8 mit einem Volumen von 4691 Kubikzentimetern mehr Leistung entlockt. Der Saugmotor kommt nun bei 7000 Umdrehungen auf eine Leistung von 460 PS. Das sind zehn PS mehr als bisher. Das maximale Drehmoment legt um 20 Newtonmeter auf 520 zu, die bei 4750 Kurbelwellenumdrehungen anliegen. Das sorgt bei dem 1,8-Tonnen- Maserati für einen Sprint auf 100 km/h in 4,7 mit elektro-hydraulischem Getriebe. Ist eine Wandler-Automatik verbaut, dauert der Spurt 4,8 Sekunden.

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Wahlweise gibt es den GranTurismo Sport mit einer Wandlerautomatik (im Bild)oder mit elektro hydraulischem Schaltgetriebe. Beide Getriebe haben sechs Fahrstufen. Der preiswertere Wandler passt besser zum Maserati. Wer nicht die Lenkrad-Paddel nutzt, sondern schalten lässt, der ärgert sich beim elektro-hydraulischen Getriebe über die deutlich merkbaren Unterbrechungen des Kraftflusses. Bei der Automatik sind die Überleitungen zwischen den Gängen dagegen harmonisch und - vor allem im Sportmodus - blitzschnell. Beim Herunterschalten sorgen Zwischengas-Stöße zudem für Hörgenuss.

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Am meisten Spaß macht der Maserati bei entspannter Fahrweise und mit offenen Fenstern. Denn erst dann kommt man im Innenraum in den vollen Hörgenuss. Im Leerlauf schon deutlich hörbar, steigern sich die acht Brennkammern beim Gasgeben zu einem angriffslustigen Staccato, um dann ungehemmt loszubrüllen. Keiner beherrscht die italienische Sinfonie so perfekt wie Maserati.

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Eine Steigerung des Hörgenusses gibt es allerdings noch: Ein Druck auf die "Sport"-Taste öffnet unter anderem Bypass-Ventile in der Auspuffanlage - die Abgase entweichen schneller und liefern einen noch voluminöseren Klang aus den beiden ovalen Endrohren.

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Der GranTurismo Sport zirkelt präzise um die Kurven, beim Herausbeschleunigen tänzeln ab und an die Hinterräder etwas aus der Spur. Das Fahrwerk sorgt selbst in der Sport-Einstellung noch für einen guten Komfort. Die Federung reagiert auf Fahrbahnbeschaffenheit und Fahrstil und passt die Dämpfung entsprechend an.

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Die Lenkung reagiert präzise, könnte aber etwas direkter sein. Man muss ganz schön kurbeln, um die knapp fünf Meter Sportwagen um enge Kurven zu treiben. Dabei ist hilfreich, dass die Kühlung der Bremsen verbessert wurde.

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Mit der Automatik kostet der Maserati GranTurismo Sport künftig 123.620 Euro, mit dem elektro-hydraulischen Schaltgetriebe 129.120 Euro. Dafür gibt es ein Auto, dessen Image auf Ferrari-Niveau liegt und das zu Porsche-Konditionen zu haben ist.

© süddeutsche.de/pi/goro
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