Škoda Octavia Scout:Einfach durchkommen

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Der Škoda Octavia Scout überzeugt im Alltag. (Foto: SOM)
  • Der Škoda Octavia Scout ist ein Kombi mit Offroad-Charme, dessen Kunststoff-Beplankung und Unterfahrschutz Robustheit suggerieren.
  • Mit höher gelegtem und straffer abgestimmtem Fahrwerk sowie permanentem Allradantrieb und elektronischer Differenzialsperre wühlt er sich im Winter souverän durch den Schnee.
  • Der 184 PS starke 2.0-TDI-Turbodieselmotor sorgt für munteren Vortrieb. In der Scout-Variante bleibt die hervorragende Alltagstauglichkeit des Škoda Octavia vollständig gewahrt.
  • Sein Grundpreis von 32 650 Euro und einige Sonderausstattungen machen den Octavia Scout 2.0 TDI allerdings nicht gerade zum Sonderangebot.

Von Jörg Reichle

Winter ist Allradzeit, insofern war die Fügung des Testwagenkalenders glücklich. Ein halber Meter Neuschnee einerseits und ein Škoda Octavia Scout andererseits bildeten für einige Tage eine ausgesprochen harmonische Kombination, zumal mit der stärkeren Dieselmotorisierung, einem 2.0 TDI mit gesunden 135 kW (184 PS) aus dem Octavia RS. Also hinein in die aufgehäuften Großstadt-Schneeberge, die für normal angetriebene Autos die Anzahl der Parkplätze schlagartig reduzieren, nicht aber für den drei Zentimeter höher gelegten Octavia Combi mit seinem optisch maßvollen Outdoor-Charme. Auch wenn man Details wie Unterfahrschutz und schwarzer Kunststoffbeplankung nicht allzu viel Robustheit zutraut.

Wichtiger ist, dass für Insassen und Gepäck reichlich Platz vorhanden ist. Der Laderaum fasst immerhin zwischen 610 und 1740 Liter und sitzen können normal gewachsene Menschen hinten wie vorn ausgesprochen kommod. Außerdem ist die Übersichtlichkeit tadellos. Und bedienen lässt sich so ein Octavia sowieso denkbar einfach. Alles VW, könnte man sagen, von der sauberen Verarbeitung über jede Menge Sonderausstattungen wie das Navi mit erfreulich großem Display bis hin zum technischen Unterbau samt TDI und Sechsstufen-DSG.

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Darüber hinaus bietet der Scout grundsätzlich permanenten Allradantrieb, eine Anhängelast von zwei Tonnen, elektronische Differenzialsperre für besseres Anfahrverhalten und ein Schlechtwegepaket samt strammer ausgelegtem Fahrwerk. Den Komfort beeinträchtigt das nur wenig, dafür verbessert es die Duldsamkeit gegenüber größeren Schlaglöchern und anderen wegetechnischen Unzulänglichkeiten.

Nahe der Tobsucht

Wie eben kniehohem Neuschnee. Da wühlt sich der Scout durch, dass es eine Freude ist. Sensibel verteilt das Haldex-5-Allradsystem die Kraft situationsabhängig auf die vier Räder und der Scout lässt sich, wenn man will, auch durchaus sportlich bewegen. Den auf der SZ-Verbrauchsrunde ermittelten Wert von 6,7 Liter/100 km dürfte man dann allerdings nicht schaffen, geschweige denn den werksseitig angegebenen Verbrauch von 5,1 l/100 km, was einer CO₂-Emission von 134 g/km entspricht.

Alles in allem präsentiert sich der Octavia Scout also erfreulich alltagsrobust mit fahrspaßtauglichen Eigenschaften. Da sieht man sogar über die akustische Kratzbürstigkeit des Motors hinweg und erträgt zur Not selbst den nervigsten Parkpiepser von allen, der einen mit penetrant gleichzeitiger Vielstimmigkeit dann und wann der Tobsucht nahe bringt.

Apropos Parkpiepser. Ein Sonderangebot ist der Octavia Scout nicht gerade. Zu 32 650 Euro Grundpreis addieren sich schnell allerlei Wohltaten wie Bi-Xenonlicht oder Hilfen wie Park- oder Spurhalteassistent. Im Fall des Testwagens kamen da gut 44 000 Euro zusammen.

© SZ vom 10.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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