50 Jahre Jaguar E-Type:Legende gemacht

Die schönsten Legenden sind die, die selber wieder welche schaffen. So wie der Jaguar E-Type. Seine Vorstellung vor 50 Jahren in Genf ist längst zu einer eigenen Legende geworden.

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Normans Nachtfahrt

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Die schönsten Legenden sind die, die selber wieder welche schaffen. So wie der Jaguar E-Type. Seine Vorstellung vor 50 Jahren in Genf ist längst zu einer eigenen Legende geworden.

Im Bild: Jaguar E-Type 1961 auf dem Genfer Autosalon

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Norman Dewis (Bild), Chef-Testfahrer von Jaguar, hatte an jenem 15. März 1961 den ganzen Tag lang auf dem Versuchsgelände der Motor Industry Research Association (MIRA) bei Nuneaton mit dem E-Typ seine Runden gedreht.

Während der Bremsentests am Nachmittag wurde Dewis herausgewunken und sein Chefingenieur Bill Heynes teilte ihm lapidar mit: "Du musst dieses Auto bis morgen früh, 10 Uhr, nach Genf bringen. Wir überprüfen ihn noch kurz - hier ist schon mal dein Ticket für die Fähre in Dover. Soll ich Dir noch was zu essen besorgen?"

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Nachdem wir die Messinstrumente von der Testfahrt abmontiert hatten, fuhr ich so gegen 17:45 Uhr aus dem Werk in Coventry und schaffte es auf die 22:00 Uhr-Fähre", erinnert sich der heute 90-jährige Dewis: "Nun ja, es war damals noch nicht so viel Verkehr unterwegs wie heute."

Auf dem Kontinent schaffte er knapp 30 Kilometer - dann musste er sich erst einmal 320 Kilometer lang durch dichten Nebel kämpfen. "Danach lief es bestens, der Verkehr war spärlich und ich bin 20 Minuten vor der Zeit in Genf angekommen." Immerhin - ein wenig Beifall gab es, als Dewis aus dem Roadster stieg.

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Nicht nur die Nachtfahrt - erst recht der Jaguar E-Type wurde zur Legende. Die aerodynamisch geformte, rassige Karosserie mit der aus ...

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... zwölf Blechen montierten, fast zwei Meter langen Motorhaube war das Werk des gelernten Luftfahrtingenieurs Malcom Sayer und gilt wie der Minirock, die Beatles oder der Mini als eine Ikone der Swinging Sixties.

Im Bild: Jaguar E-Type Produktion

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Seit 1996 steht ein E-Type als Dauerexponat im New Yorker Museum of Modern Art.

Und selbst Enzo Ferrari soll in Genf eingestanden haben, der E-Type sei ...

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... "das schönste Auto der Welt". Viel Widerspruch würde er auch heute noch nicht ernten.

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Brigitte Bardot, Roy Orbison, Tony Curtis, Steve McQueen sind nur einige der prominenten Besitzer.

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In Deutschland erlangte er Kultstatus nicht zuletzt als Dienstwagen eines fiktiven FBI-Agenten: G-man Jerry Cotton fuhr bei seinen Einsätzen in den meisten der bislang 2700 Krimis und acht Filmen einen roten Jaguar E-Type, Baujahr 1966.

Erst in Band 2217 ("Die letzte Fahrt im Jaguar") wurde der Wagen verschrottet und zunächst durch einen XKR ersetzt.

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Auch technisch setzte der E-Type Maßstäbe. Der Anfangs verbaute Reihen-Sechszylinder mit 3,8 Liter Hubraum hatte in den 1950er Jahren für Jaguar fünf Siege in Le Mans geholt.

Die meisten E-Type wurden jedoch mit ...

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... einem 4,2-Liter-Motor ausgeliefert, der ebenso wie der 3,8-Liter auf 198 kW / 269 PS kam. Später folgte ein V12 mit 5,3 Litern Brennraum und einer Leistung von 203 kW / 276 PS.

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Schon mit der kleinsten Motorvariante schaffte es der Brite in weniger als sieben Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 241 km/h.

Der Stahlgitterrahmen, der Motor und Vorderradaufhängung trug, ist mit der selbsttragenden Karosserie verschraubt.

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Die unabhängige Hinterradaufhängung in einem eigenen Hilfsrahmen mit einem Längslenker, zwei Federbeinen und Querlenkern an jedem Rad war zu der Zeit geradezu revolutionär.

Und: Speichenräder mussten sein.

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Ein Werbeplakat: So begehrt der E-Type auch war - ohne Werbung ging trotzdem nichts ...

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Die Ölkrise und die Amerikaner machten dem E-Type im September 1974 den Garaus - ausgerechnet, denn in keinem Land wurden so viele E-Types verkauft wie in den Vereinigten Staaten: Zwei von drei Exemplaren wurden über den Atlantik verschifft. Doch die amerikanischen Sicherheitsvorschriften verhunzten das Design schnell.

Die Scheibe über den Frontscheinwerfern musste unter anderem daran glauben, die Frontstoßstange bekam Kunststoffpuffer. Und der V12, der vor allem wegen der Nachfrage in den USA gebaut worden war, schluckte mehr als dann politisch korrekt war.

Im Bild: ein E-Type aus dem letzten Produktionsjahr

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Noch heute ist die Fahrt in einem E-Type ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Hat man sich erst einmal hinter das Lenkrad gezwängt, erweist sich der ...

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... Brite als überraschend geräumig. Die vier Gänge lassen sich knackig schalten, die Lenkung ist direkt - nur die Pedale sind nicht gerade für breite Schuhe ausgelegt.

Und erst der Sound ...

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Fahren lässt sich der E-Type relativ problemlos. Ein bisschen mehr Kraftaufwand beim Schalten und Lenken als heute ist zwar nötig - aber wer sagt, dass Autofahren nicht auch Arbeit sein darf.

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Zu seiner Zeit war der E-Type im Vergleich zu Ferrari & Co. geradezu ein Schnäppchen. Bei seinem Erscheinen kostete er 2256 britische Pfund - das entspricht nach heutigen Preisen etwa 44.000 Euro.

In Deutschland kam das Cabriolet damals auf 25.000 DM, das Coupé kostete tausend DM mehr. Damit kommt man heute nicht weit, will man sich eines der Sammlerstücke sichern - insgesamt wurden in den 14 Jahren Produktionszeit nur 75.520 Stück verkauft.

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Heute kann ein erstklassig restaurierte E-Type der ersten Serie durchaus mit über die 100.000 Euro zu Buche schlagen. Spätere Stücke in gepflegtem Zustand sind in der Regel um die 50.000 Euro zu haben.

Und natürlich ist der E-Type längst auch Buch-würdig.

© sueddeutsche.de/Pressinform/gf
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