50 Jahre AC Cobra:Viel Lust dank wenig Last

Leistung ist nicht alles. Nur in Kombination mit niedrigem Gewicht wird ein Wagen zum echten Sportler. Caroll Shelby hat das früh begriffen und stellte vor 50 Jahren seine AC Cobra vor: 650 PS stark und 1050 Kilogramm leicht. Da konnten selbst Porsche oder Ferrari nicht mithalten. Eine Legende in Bildern.

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Leistung ist nicht alles. Nur in Kombination mit niedrigem Gewicht wird ein Wagen zum echten Sportler. Caroll Shelby hat das früh begriffen und stellte vor 50 Jahren seine AC Cobra vor: 650 PS stark und 1050 Kilogramm leicht. Da konnten selbst Porsche oder Ferrari nicht mithalten. Eine Legende in Bildern.

Angst konnte man Caroll Shelby nicht vorwerfen. In seiner Kindheit war er wegen eines Herzfehlers ans Bett gefesselt. Trotzdem brachte es der Texaner später zum Kampfpiloten und zum erfolgreichen Rennfahrer. Und vor genau 50 Jahren stellte er ein Auto auf die Räder, das nur die Mutigsten fahren konnten: die AC Cobra.

Wie ein wildes Tier - Die legendäre AC Cobra

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Die Geschichte des Roadsters beginnt in den 60er Jahren: Shelby (im Bild) bringt den kriselnden britischen Kleinserien-Hersteller AC und den amerikanischen Riesen Ford zusammen, der einen gewaltigen Achtzylinder spendiert. "Ein zierlicher Roadster und ein V8-Motor - diese Kombination verlieh der Cobra ein einzigartiges Leistungsgewicht", sagt Martin Drengenberg, der in Dortmund eine der wenigen Cobra-Werkstätten in Deutschland betreibt.

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50 Jahre AC Cobra:AC Cobra

Mit der Einheit wird das Verhältnis von Masse und Leistung beschrieben. In der schärfsten Kombination waren das 650 PS aus sieben Litern Hubraum bei einem Fahrzeuggewicht von 1050 Kilogramm, so der Experte. Das waren 1,6 Kilo pro PS - selbst Ferraris kommen nur mit Mühe an diesen Wert heran. Im Bild eine AC Cobra MkVI. Sie wird in Deutschland gefertigt.

Shelbys schnelle Schlange: Die AC Cobra wird 50 Jahre alt

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Was den Reiz der Cobra ausmacht, ist die rohe Gewalt, mit der dieses Auto auch heute noch nach vorne stürmt. Man sitzt eingezwängt in einer schlanken wie flachen Karosserie aus Aluminium. Im Bild der beengte Arbeitsplatz hinterm Achtzylinder: Das große Lenkrad lässt kaum Platz für die Knie.

Shelbys schnelle Schlange: Die AC Cobra wird 50 Jahre alt

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Sobald sich der Gasfuß senkt, kennt die Cobra kein Halten mehr: Die Ohren klingeln, und ein Orkan, der über die viel zu kleine Frontscheibe tobt, zerrt an den Haaren. Bald schon glühen die an den Flanken geführten Auspuffrohre rot wie überhitzte Ofenrohre. Der Achtzylinder, den Kenner wegen seines in Cubic Inches angegebenen Hubraums nur 427er nennen, tut seine Arbeit. Im Bild der 650-PS-Motor der Cobra.

Shelbys schnelle Schlange: Die AC Cobra wird 50 Jahre alt

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"In Zeiten, als ein Porsche noch gar nicht und ein Ferrari nur nach gründlichem Tuning mehr als 200 km/h erreichte, fuhr Shelbys Schlange schon 270 Sachen, und das Cobra Daytona Coupé sogar 320", sagt Martin Drengenberg. Damit war das Auto nahezu unschlagbar. Wer die Cobra heil ins Ziel brachte, hatte fast automatisch das Rennen gewonnen, berichtet der Spezialist: "Aber das war gar nicht so einfach". Keinerlei elektronische Helfer, ein bockhartes Fahrwerk, eine Lenkung wie ein Lastwagen, dazu Leistung im Überfluss: Mitunter hätten die Cobra-Piloten ihre Siegerkränze mit wunden Händen entgegen genommen - so schwer war der Wagen auf Kurs zu halten.

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Für Shelby war die Cobra der Beginn einer steilen Karriere. Zwar musste der Texaner den ersten, damals knapp 5000 Dollar teuren Wagen angeblich mehrmals neu lackieren, um Journalisten und Geschäftspartnern vorzugaukeln, die Serienproduktion sei bereits angelaufen. Und bis zum Produktionsstopp im Jahr 1969 wurden nicht einmal 1000 Autos gebaut. Der Bann aber war gebrochen. Shelby realisierte noch viele andere Muscle-Cars. "Doch das Modell, das wohl auf ewig mit dem Namen Caroll Shelby verbunden bleiben wird, ist die AC Cobra - und umgekehrt", sagt Drengenberg. Der Experte kannte die PS-Legende, die im Mai 2012 im Alter von 89 Jahren starb, noch persönlich. Shelbys Erbe pflegt er, indem er Originale und auch Nachbauten verkauft. Im Bild drei Roadster in Rennausführung im Jahr 1963 - im Hintergrund Carroll Shelby.

Skibox mit 1115 PS

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Schon seit den 70er Jahren baute Shelby solche sogenannten Continuation-Modelle, die technisch 1:1 auf dem Stand von 1965 sind. "Nur die Fahrgestell-Nummer wurde geändert, damit keiner mit den Autos Schindluder treibt," sagt Drengenberg. Im Bild eine aktuelle AC Cobra MkVI.

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Die AC Cobra ist auch heute noch als Neuwagen erhältlich - als einer der ganz wenigen Oldtimer überhaupt. Originale sind in Deutschland sehr rar. Drengenberg schätzt den Bestand auf rund zwei Dutzend Fahrzeuge. Das lässt den Preis in die Höhe schnellen, selbst bei den Nachbauten: Ein Auto wie Drengenbergs aktuelle 427er aus der Continuation-Serie steht neu mit etwa 140.000 US-Dollar (rund 107.000 Euro) im Katalog - ohne Motor.

Shelbys schnelle Schlange: Die AC Cobra wird 50 Jahre alt

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Gemessen an den Originalen sind die jungen Modelle allerdings Schnäppchen: "Unter einer halben Million geht bei einer 427er-Cobra nichts mehr", so der Experte.

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Bei solcher Exklusivität ist es kein Wunder, dass Nachahmer auf den Plan treten: Zum Teil mit dem Segen von Caroll Shelby und oft auch ohne, gibt es dutzende Repliken des Rennwagens, die auch heute noch produziert und verkauft werden. Im Bild eine Cobra aus Deutschland: In Heyda in Sachsen baut die "AC Cars by Gullwing GmbH" die AC Mk VI mit einem V8-Motor aus der Corvette.

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"Manche davon sind sogar teurer als die offiziellen Neuwagen von Shelby", wundert sich Drengenberg und rät Interessenten zur gründlichen Recherche: Wer sicher sein will, dass er eine echte Cobra kauft, müsse auf jeden Fall die Fahrgestellnummer prüfen. Anhand der Fahrgestellnummer können sich Interessenten von der Originalität einer AC Cobra überzeugen. Im Internet sind alle gebauten Exemplare lückenlos dokumentiert.

© süddeutsche.de/goro/dpa/rus
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