Jaguar C-X75:Und er wird doch gebaut

Jetzt also doch: Jaguar steigt in den elitären Kreis der Supersportwagen ein - die Konzeptstudie C-X75 wird Realität. Statt Turbinenkraft gibt es aber einen spektakulären Powerhybrid. Und einen stolzen Preis.

Stefan Grundhoff

Lamborghini, Ferrari und Porsche müssen sich warm anziehen. Jaguar pustet mit Tata-Odem seine Backen auf und bläst kraftvoll zum Angriff: Die Briten lassen ihre Aufsehen erregende Paris-Studie des C-X75 Realität werden. Gemeinsam mit der Motorsportfirma Willams-F1 wird eine limitierte Auflage von 250 Fahrzeugen gebaut.

Hatte das Messemodell bei seinen Auftritten in Paris und Los Angeles nicht nur durch beeindruckendes Design, sondern auch durch Turbinentechnik für Aufsehen gesorgt, so wird das Serienfahrzeug von einem aufgeladenen Benziner und zwei Elektromotoren angetrieben, die ihre üppige Leistung an alle vier Räder abgeben.

"Nie zuvor hat der Konzern so ein weitreichendes, Aufsehen erregendes Fahrzeugprogramm auf die Beine gestellt", sagt Carl-Peter Forster, CEO von Tata Motors. Schon die Studie des Jaguar C-X75 ließ Sportwagenfans mit 330 km/h Spitze, 900 Kilometern Reichweite und nahezu 790 PS Systemleistung von einer entfernten Galaxie träumen.

Den Spurt 0 auf Tempo 100 schafft der hybride Supersportler in rund drei Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit soll bei über 320 km/h liegen. Noch Aufsehen erregender ist der angegebene Durchschnittsverbrauch: 3,8 Liter entsprechen 99 Gramm CO2 pro Kilometern. Die elektrische Reichweite des Hybrid-Boliden soll bei bis zu 50 Kilometern liegen.

Damit tritt der Jaguar C-X75 direkt gegen den Porsche 918 Spyder an, der als Supersportler mit Elektromodul ebenfalls in Serie geht. Der Stuttgarter wird allerdings von einem 500 PS starken Achtzylinder befeuert, den zwei 218 PS starken Elektromotoren unterstützen. Hinter der Fahrgastzelle des Jaguar C-X75 arbeitet dagegen ein aufgeladener Vierzylinder. Hinzu kommt an jeder Antriebsachse ein leistungsstarker Elektromotor.

Jaguar verspricht: Die Studie wird zum Serienmodell

"Die Kunden erwarten von Jaguar innovativ zu sein und nach vorne zu denken", erklärt Adrian Hallmark, Jaguar-Markendirektor, "und genau das können wir am besten."

Auch wenn bei der realen Umsetzung der Kleinserie des Jaguar C-X75 die Gasturbinen erst einmal gestrichen wurden, scheint ihre Entwicklung im Hause Tata noch nicht gestoppt. Das will sich der indische Konzern nach seinem Einstieg bei der Firma Bladon Jets scheinbar weiter offenhalten und Gasturbinen langfristig gegebenenfalls auch in die Autoindustrie bringen.

Doch nicht nur der Antrieb des Hybridsportlers aus England ist eine Schau, auch das grandiose Design wird weitgehend von der Studie übernommen. Ein Chassis aus ebenso leichtem wie hochfesten Karbon sorgt für eine entsprechende Gewichtsersparnis.

"Unser Ziel ist es von Anfang an, dass das Serienmodell auf der Straße so Aufsehen erregend ist wie die Studie", so Jaguar-Chefdesigner Ian Callum, "das wird der innovativste und spektakulärste Jaguar aller Zeiten. Selbst im hart umkämpften Feld der Supersportwagen sind wir in der Lage, das schönste Auto zu bauen."

Erstmals arbeitet Jaguar dabei mit Williams-F1 zusammen. Die Preise sollen je nach lokalem Markt bei mindestens 700.000 britische Pfund liegen - in Deutschland wären dies rund 900.000 Euro. Auch Aufsehen erregend.

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