Höhepunkte der Detroit Motor Show:Protz, Prunk und ein bisschen dicke Luft

In Zukunft sollen Autos immer weniger Sprit verbrauchen. Trotzdem stehen auf der größten amerikanischen Fachmesse vor allem PS-Protze.

Von Jörg Reichle und Benjamin Köbler-Linsner

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BMW M2 Coupé

BMW M2 Coupé beim Drift

Quelle: Hersteller

BMW setzt in diesem Jahr vor allem auf Hochleistung und zeigt sowohl das neue, 370 PS starke M2 Coupé (Foto) mit Reihensechszylinder als auch das Topmodell der X4-Baureihe, den X4 M40i, der 360 PS leistet. Beide erreichen eine (abgeregelte) Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h, das für den M2 mögliche M Driver's Package ermöglicht bis zu 270 km/h, in 4,3 Sekunden beschleunigt das kompakte, betont extrovertiert gezeichnete Coupé von null auf 100 km/h.

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Mercedes-AMG S65 Cabriolet

Mercedes SL65 AMG in der Seitenansicht

Quelle: Daimler AG - Global Communicatio

Um Hochleistung geht es wiederum bei Mercedes. Das Mercedes-AMG S65 Cabriolet wird von einem 6,0-Liter-V12-Biturbomotor angetrieben, der 630 PS leistet und ein Drehmoment von 1000 Newtonmeter entwickelt. In Sachen Ausstattung soll das viersitzige Cabrio alles bieten, was gut und teuer ist - vom luftgefederten Sportfahrwerk bis zum automatischen Windschutzsystem, Kopfraumheizung und beheizbaren Armlehnen. Mit dem Driver's Package lässt sich die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h auf 300 km/h steigern.

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Volvo S90

Volvo S90 Fahrtansicht

Quelle: Volvo

Mit dem neuen S90 geht bei Volvo die Erneuerung des Modellprogramms in die nächste Runde. Besonders hebt der Hersteller dabei die Sicherheitssysteme hervor. Unter anderem besitzt der S90 einen halbautonomen Fahrassistenten. Er hält das Fahrzeug bis zu einem Tempo von 130 km/h mit leichten Lenkeingriffen in der Spur, auch ohne sich an vorausfahrenden Fahrzeugen orientieren zu müssen. Markstart: im Sommer.

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Porsche 911 Turbo

Porsche 911 Turbo in der Rückansicht

Quelle: Porsche

Porsche setzt mit dem 911 Turbo die Neuauflage seines Sportwagenklassikers fort. Der Biturbo-Sechszylinder mit 3,8 Liter Hubraum leistet im Turbo 540 PS und im Turbo S 580 PS. Die Modelle sind von Beginn an als Coupé und als Cabrio lieferbar - zu Preisen von mindestens 174 669 Euro (Turbo Coupé) und 187 759 Euro (Turbo Cabriolet). Das Fahrwerk mit serienmäßigem Stabilitätsmanagement soll in den Turbo-Modellen eine noch größere Spreizung zwischen Komfort und Fahrdynamik bieten.

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VW Budd-e

Neue Bulli-Studie VW Budd-e stimmt auf elektrischen VW von morgen ein

Quelle: dpa

Auf der Messe in Las Vegas hat VW die Studie Budd-e vorgestellt (SZ berichtete). Er basiert auf dem so genannten Modularen Elektrifizierungsbaukasten und soll mit einem neu entwickelten Elektroantrieb eine Reichweite von 533 Kilometer erreichen - bei einer Systemleistung von 235 kW (317 PS). Die Batterien, die nach 30 Minuten zu 80 Prozent geladen sein sollen, sind im Fahrzeugboden untergebracht und schränken den Innenraum nicht ein.

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Mercedes SLC

Aus SLK wird SLC: Mercedes-Roadster kommt mit neuem Namen

Quelle: dpa-tmn

Zum 20. Geburtstag bekommt der SLK nicht nur ein neues Design, sondern auch einen neuen Namen: Ab März verkauft Mercedes das Cabrio unter dem Namen SLC. Damit soll die technische Verwandtschaft zur C-Klasse unterstrichen werden. Die Front ist aggressiver als beim Vorgänger, der Kühler tritt je nach Ausstattung in einer anderen Farbe an. Erhalten bleibt das Klappdach.

Völlig neu sind die Motoren, die in der Basisversion mit 1,6 Liter Hubraum und 156 PS starten, inklusive der serienmäßigen Sechsgang-Handschaltung. Sechszylinder gibt es nur noch in der Topversion, dem SLC 43 mit 367 PS. Den Preis verrät Mercedes bisher nicht, er dürfte über 40 000 Euro liegen.

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Mercedes E-Klasse

Auto Show Detroit, Mercedes-Benz Präsentation

Quelle: dpa

Mercedes zeigt in Detroit auch seine neue E-Klasse. Die Oberklasse-Limousine zählt zu den großen Neuheiten der Messe: Ihre Gesamtlänge ist um 4,3 Zentimeter gewachsen, der Radstand misst 6,5 Zentimeter mehr als beim Vorgängermodell. Alles andere als großzügig soll dagegen der Spritverbrauch sein: nur 3,9 Liter gibt Mercedes für den 195 PS starken Diesel-Motor an. Alternativ steht der E200-Benziner mit 184 PS zur Wahl. Später soll die Flotte um einen 258 PS Diesel, eine Hybrid-Variante mit 279 PS und einen Sechszylinder-Benziner mit 333 PS erweitert werden. Sicherheitssysteme wie eine automatische Abstandskontrolle und autonomer Bremsassistent sind in der E-Klasse selbstverständlich.

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Ford Fusion

Ford Fusion Frontansicht

Quelle: Ford Motor Company

Der im Sommer in den USA erhältliche Ford Fusion vermittelt einen Eindruck von der zukünftigen Mondeo-Generation. Neu ist die Front mit leicht veränderten Scheinwerfern (optional mit Voll-LED-Technik). Der Kühlergrill erhält einen Chromrahmen, statt der Lamellenstruktur ziert fortan ein Gitternetz die Front des Fusion. Auch in puncto Assistenzsystemen hat Ford Hand angelegt. Der Fusion hat einen verbesserten Einparkassistenten, adaptiven Tempomat mit Stop-and-Go-Funktion sowie einen Notbremsassistenten. Sportliche Fahrer aufgepasst: Der 2,7-Liter-Biturbo-V6 leistet 325 PS bei einem maximalen Drehmoment von 475 Nm. Dazu gibt es Allradantrieb, adaptive Dämpfer, eine Vierrohr-Abgasanlage und 19 Zoll große Leichtmetallfelgen serienmäßig.

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Audi Q6 Studie h-tron quattro concept

Audi e-Tron

Quelle: Hersteller

Während VW stark auf Elektroantrieb und Hybrid setzt, zeigt Audi eine Alternative zur elektrifizierten Fortbewegung. Die Studie Q6 h-tron (Im Bild der e-tron) wird von einer Brennstoffzelle angetrieben, gespeist aus drei Wasserstofftanks. Für den Q6 h-tron verspricht Audi eine Reichweite von 600 Kilometer, die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 200 km/h begrenzt.

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Klage gegen Aston Martin

Aston Martin Rapid S in Detroit

Quelle: REUTERS

Die Messe sorgt nicht nur durch Neuheiten für Wirbel. Dicke Luft herrscht bei Aston Martin (im Bild der Rapid S). Auslöser ist eine Klage des Designers Hendrik Fisker. Dieser verlangt von seinem ehemaligen Arbeitgeber 100 Millionen Dollar, wegen eines Drohbriefs im Zusammenhang mit der Studie Force 1. Darin soll der Autobauer nach Angaben von Fisker die Absage der Präsentation oder eine starke Designänderung des Force 1 verlangt haben. Die Studie sei dem Autobauer zufolge zu stark an den Aston Martin DB10 angelehnt, der im aktuellen James-Bond-Film Spectre zu sehen ist.

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Ford F150 Raptor

Car Makers Reveal New Models At N. American International Auto Show In Detroit

Quelle: AFP

Ford bietet den F150 Raptor 2016 mit Doppelkabine an. Damit im Mega-Pick-up nun auch Mega-Platz für die Familie ist. In Sachen Pferdestärken hält sich Ford bedeckt und beziffert die Leistung des 3,5-Liter-V6 Ecoboost-Motors auf grob über 500 PS. Mächtig geht es auch im Getriebe zu: Beim V6-Turbo-Benziner verrichtet eine zehnstufige Automatikschaltung ihren Dienst. Die Auslieferung des F150 Raptor ist für Herbst 2016 geplant.

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Buick Avista

Der Buick Avista in Detroit

Quelle: AP

Etwas grimmig sieht die Luxus-Coupé-Studie von Buick aus. Unter der breiten Haube verrichtet ein 400 PS starker Biturbo-V6 seinen Dienst. Die fehlenden B-Säulen lassen das Design elegant wirken. Im Innenraum versprüht der 2+2-Sitzer dank Leder, Aluminium und Kohlefaserlaminat ein luxuriös-sportliches Ambiente. Ob die Coupé-Studie in Serie gehen wird, lässt Buick offen. Falls ja, könnte der Avista hierzulande als Opel Calibra vermarktet werden.

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Chevrolet Bolt

Chevrolet Bolt EV in Detroit

Quelle: Bloomberg

Für den neuen Bolt verspricht Chevrolet eine Reichweite von über 300 Kilometer - rein elektrisch. Den Strom liefert ein flacher, im Wagenboden verstauter Lithium-Ionen-Akku. Dieser kann über die Haushaltssteckdose geladen werden und soll in einer Stunde bis zu 80 Prozent seiner Kapazität wiederherstellen. Bis zu fünf Personen finden im Chevrolet Bolt Platz, der sich größenmäßig zwischen dem Spark EV und dem Volt platziert. Durch Subventionen soll der Chevrolet Bolt in den USA für 30 000 Dollar (etwa 27 500 Euro) erhältlich sein.

© Süddeutsche.de/reek/rus
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