Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will trotz der Proteste mehrerer Länder an dem Feldversuch mit überlangen Lkw festhalten. Sein Ziel bleibe es, die Testfahrten im kommenden Jahr durchzuführen, sagte Ramsauer nach der Verkehrsministerkonferenz auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Ramsauer sagte weiters, den Begriff "Gigaliner" für diese Fahrzeuge wolle er sich nicht zu eigen machen.
Gigaliner:So schwer wie 60 Pkw
Der Wahnsinn für die Straße soll, geht es nach dem bayerischen Mnisterpräsidenten Horst Seehofer, weiter getestet werden - obwohl ein Gigaliner etwa so viel wie 60 Autos wiegt und so lang wie ein Schwimmbecken ist.
Der Feldversuch werde in den Arbeitsgruppen des Ministeriums weiter vorbereitet. Diese würden einen Zwischenbericht vorlegen. Für Anfang Dezember kündigte Ramsauer dann weitere Gespräche mit den Ländern an.
Die Mehrheit der Bundesländer lehnte die Gigaliner-Testfahrten nämlich ab. Sieben hätten sich dafür ausgesprochen, acht dagegen, sagte Thüringens Verkehrsminister Christian Carius (CDU). Sachsen-Anhalt habe sich enthalten.
Größere, dafür weniger Lkw auf Deutschlands Straßen?
Einige Länder hatten bereits vor Jahren Versuche mit solchen Lastzügen durchgeführt, aber die Verkehrsministerkonferenz hatte 2007 beschlossen, künftig davon abzusehen.
Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht dennoch einen Feldversuch vor, der 2011 starten soll. Ramsauer erklärte, eine Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts von 40 auf 60 Tonnen stehe "überhaupt nicht" zur Diskussion. Vielmehr gehe es um eine Erhöhung auf 44 Tonnen.
Die zulässige Länge solle allerdings, wie von den Gigaliner-Gegnern kritisiert, von 18,75 auf 25,25 Meter ausgedehnt werden. Es gehe darum, "Möglichkeiten zu finden, wie man sich in der großen Summe Lkw-Fahrten sparen kann", sagte Ramsauer.