Geschichte der Elektroautos:Sie warten seit mehr als 100 Jahren auf den Durchbruch

Er war einmal das überlegene Antriebskonzept: Schon vor mehr als 100 Jahren gab es Autos mit Elektromotor. Seither konstruierten die Entwickler immer wieder Versuchsträger und Serienfahrzeuge. Doch der durchschlagende Erfolg bleibt bis heute aus.

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Thomas Alva Edison in einem Automobil

Quelle: SCHERL

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Er war einmal das überlegene Antriebskonzept: Schon vor mehr als 100 Jahren gab es Autos mit Elektromotor. Seither konstruierten die Entwickler immer wieder Versuchsträger und Serienfahrzeuge. Doch der durchschlagende Erfolg bleibt bis heute aus.

Der amerikanische Erfinder Thomas A. Edison sitzt in einem 1882 gebauten Elektrovehikel, das zum Zeitpunkt der Aufnahme noch fahrtauglich war.

Schon vor 110 Jahren erreichte Elektroauto 105 km/h

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Am 29. April 1899 hatte ein strombetriebenes Fahrzeug erstmals die Geschwindigkeitsmarke von 100 km/h überschritten. 105,88 km/h erreichte der Rennwagen "La Jamais Contente" in Acheres bei Paris.

Elektroautomobil in Berlin, 1899

Quelle: Scherl

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Es geht auch gemütlich: Eines der ersten Automobile mit Elektroantrieb, angefertigt von der Firma Henschel, fährt 1899 durch die Straßen von Berlin.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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Neuheit auf der Pariser Weltausstellung 1900: der Lohner-Porsche. Seine Vorderräder wurden über elektrische Nabenmotoren angetrieben. Später folgte eine Version mit Motoren an allen Rädern - der Allradantrieb war geboren, so Porsche. Auch eine Hybridversion mit zwei Benzinern konstruierte Porsche, um die Reichweite zu vergrößern.

Elektrische Viktoria am Brandenburger Tor

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Die "Elektrische Viktoria" der Siemens-Schuckertwerke war ein Elektroauto, das ab 1905 in Berlin gebaut wurde. Sie wurde als Cabrio, als Hoteltaxi und als Lieferwagen eingesetzt. Im Bild ein Nachbau der "Elektrischen Viktoria" vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

Elektroauto vor dem Polizeipräsidium in Berlin, 1914

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Das Jahr 1914: Die elektrische Droschke mit der Nummer 10.000 steht vor dem Berliner Poizeipräsidium. Die zunehmende Zahl der Elektroautos macht die Pferdedroschke nach und nach überflüssig.

Oldtimer im Verkehrszentrum des Deutschen Museums, 2009

Quelle: Alessandra Schellnegger

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Ein Slaby-Beringer Elektrowagen aus dem Jahr 1920 steht im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Münchner Theresienhöhe. Auch er wurde in Berlin produziert, von 1919 bis 1924.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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1971 begann der japanische Hersteller Mitsubishi mit der Entwicklung von Elektroautos. Für einen Flottentest ging zunächst das abgebildete Minicab EV und das Minica Van EV in eine Kleinserie von 108 Einheiten.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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BMW im Zeichen der Ringe: Zu den Olympischen Spielen 1972 wartete der Hersteller mit dem 1602 als E-Fahrzeug auf, das den Marathonwettbewerben als Begleitauto diente. Die Batterie-Limousine ging nie in Serie.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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Minibenz als Versuchsträger: Der Mercedes 190 diente der Marke mit dem Stern als Testgefährt für elektrische Antriebe.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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E1 heißt das Elektroauto, das BMW 1991 zeigte. Es war das erste elektrische Konzeptauto der Münchener. Der Motor leistete 37 Kilowatt, seine Kraft übertrug er markentypisch an die Hinterräder. Die Reichweite lag bei bis zu 200 Kilometern, die Topgeschwindigkeit bei 120 km/h. Zum Einsatz kam eine Natrium-Schwefel-Batterie.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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Rügen-Flotte: Neben anderen Herstellern nahm auch BMW an einem Pilotprojekt des Bundesforschungsministeriums ab 1992 auf der Ostseeinsel zur E-Mobilität teil. Der 3er als Elektroauto wurde 25 Mal gefertigt, leistete 32 kW/45 PS und beschleunigte in zwölf Sekunden auf 80 km/h und maximal bis 135 km/h.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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Citela - ein E-Auto von Citroën: Das Konzeptauto der Franzosen ist aus dem Jahr 1992. Es hatte eine Reichweite von 210 Kilometern bei konstant 40 km/h und fuhr bis zu 110 km/h schnell. Vorgestellt wurde auch eine Version mit abnehmbarer Fahrgastzelle - ähnlich einem Pick-up.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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Der Golf City-Stromer: Vor dem für 2013 angekündigten Elektro-Golf gab es schon einmal eine Batterieversion des beliebten Autos. Das Bild zeigt die 1993 eingeführte Variante auf Basis des Golf III.

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Audi Duo auf Basis des A4 Avant: Der Dieselhybrid wurde 1996 vorgestellt. Sein 1,9 Liter großer Turbodiesel konnte auch mit Pflanzenölmethylester fahren. Zum Duo machte ihn aber erst ein 21 kW/29 PS starker E-Motor, der seine Kraft aus einer Blei-Vlies-Batterie bezog. Bis zu 50 Kilometer sollte der Wagen im Stadtverkehr rein elektrisch vorankommen.

Von der Stromdroschke zum Stadtflitzer - E-Mobile

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´Who killed the electric car?" fragte der Dokumentarfilm-Regisseur Chris Paine 2006. Er bezog sich unter anderem auf die Verschrottungsaktion des General Motors EV-1 durch den Hersteller. Das Auto wurde zwischen 1996 und 1999 insgesamt 1117 Mal gefertigt, heute existieren nur noch vereinzelte Exemplare. Sein Motor leistete 101 kW/137 PS und beschleunigte in neun Sekunden auf 100 km/h. Der EV-1 hatte eine Reichweite von bis zu 145 Kilometer und war maximal 129 km/h schnell.

Auto Body Manufacturer IndiKar Builts Trabant nT

Quelle: Getty Images

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Kommt er doch noch? Der "New Trabi" aus dem Hause des Spezialfahrzeugbauers Indikar wurde 2009 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main vorgestellt. Er erinnert in seinem Design zwar an seinen Vorgänger aus DDR-Zeiten, bietet hinsichtlich der Technik und der Innenraumgestaltung jedoch modernen Komfort und wird von einem Firmenkonsortium entwickelt. Auch der Zweitakt-Gestank des Wagens entfällt: Der NT ist ein Elektroauto. In letzter Zeit ist es allerdings still geworden um das Projekt. Medienberichten zufolge fehlt dem Projekt ein Geldgeber.

© süddeutsche.de/dpa/goro/pak
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