Rolls-Royce EX102:Strom für Emily

Hat Rolls-Royce etwa Angst vor schwindenden Ölreserven? Keineswegs: Der elektrische Phantom 102EX ist vorläufig nur ein Experiment. Ob ein Rolls wirklich mit Strom fährt, werden die Kunden entscheiden.

14 Bilder

E-Mily

Quelle: Pressinform

1 / 14

Hat Rolls-Royce etwa Angst vor schwindenden Ölreserven? Keineswegs: Der elektrische Phantom 102EX ist nur ein Experiment. Ob ein Rolls mit Strom fährt, entscheidet nicht die OPEC, sondern immer noch der Kunde.

Steigende Spritpreise? Rolls-Royce-Ingenieur David Monks (Bild) schaut ungläubig drein: "Viele unserer Kunden haben ihren eigenen Hubschrauber, glauben Sie wirklich, die haben Angst vor Spritpreisen?"

E-Mily

Quelle: Pressinform

2 / 14

Weder schwindende Ölreserven noch grünes Gedankengut haben die Elektro-Studie beflügelt, die auf dem Genfer Salon alle Blicke auf sich zieht.

Dass man auch einen Rolls elektrifizieren kann, braucht niemand zu beweisen, das ist nur eine Frage der Batteriekapazität: Die beträgt beim 102EX satte 71 Kilowattstunden, mehr als dreimal soviel wie beim Nissan Leaf.

E-Mily

Quelle: Pressinform

3 / 14

Dass die berühmte Kühlerfigur Emily jetzt quasi zur E-Mily wird - bläulich schimmernd als Zeichen des Elektroantriebs - ist eher eine Verhaltensstudie.

Die britische Nobelmarke will wissen, wie ihre Kunden auf einen elektrischen Rolls reagieren. Dazu hat sie das Einzelstück 102EX gebaut, auch genannt Phantom Experimental Electric (Phantom EE).

E-Mily

Quelle: Pressinform

4 / 14

"Wir wollen herausfinden, was wir dem Kunden zumuten können. Die beiden Pole lauten Perfektion und Kompromiss", erklärt Rolls-Ingenieur David Monks.

Werden Mylord und Mylady zum Beispiel akzeptieren, dass ihr Wagen nach rund 200 Kilometern vielleicht ein paar Stunden am Ladekabel hängen muss?

E-Mily

Quelle: Pressinform

5 / 14

Und wird es sie stören, dass statt des gewohnten Zwölfzylinders unter der Haube nun zwei Elektromotoren an der Hinterachse vor sich hin säuseln?

Denn wenn es sie stört, ist die Konsequenz eindeutig: "Dann lassen wir das Elektroauto bleiben", sagt David Monks.

E-Mily

Quelle: Pressinform

6 / 14

So setzen die Briten denn auch alles daran, den Umstieg von zwölf Zylindern auf Spulen und Schaltkreise so angenehm und unauffällig wie möglich zu machen.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass manche Passagiere den Unterschied zwischen V12 und Elektromotor nicht einmal auf Anhieb bemerken - extrem leise dürften beide sein.

Abgesehen von der blau ...

E-Mily

Quelle: Pressinform

7 / 14

... beleuchteten Kühlerfigur und der Ladebuchse an der rechten C-Säule hebt sich die 5,8 Meter lange Limousine nicht von ihren Artgenossen ab.

Da wäre vielleicht noch der fehlende Kardantunnel, der die Herrschaften auf den Rücksitzen stutzig machen könnte.

E-Mily

Quelle: Pressinform

8 / 14

Kompromisse wie ein Minus an Platz oder Kofferraum kamen für Rolls-Royce nicht in Frage - deshalb wählten die Ingenieure eine für Elektroautos ungewöhnliche Anordnung: Der 640 Kilogramm schwere Lithium-Ionen-Batterieblock sitzt vorn in der Kathedralen-artigen Ausbuchtung, die man beim Phantom bislang als Motorraum kannte.

Die beiden jeweils 145 kW starken Elektromotoren befinden sich an der Hinterachse.

E-Mily

Quelle: Pressinform

9 / 14

Was die Leistungsdaten betrifft, kann der 290 kW (394 PS) starke 102EX locker mit dem 6,75 Liter großen V12-Aggregat im normalen Phantom mithalten. Das maximale Drehmoment übersteigt mit 800 Newtonmetern den Wert des Benziners um 80 Zähler, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist nach 5,9 Sekunden erledigt.

Allein die Höchstgeschwindigkeit wird der Batteriereichweite zuliebe beschränkt, und zwar auf 160 km/h.

E-Mily

Quelle: Pressinform

10 / 14

Wenn der Chauffeur den Wagen lädt, muss er sich nicht einmal die Handschuhe schmutzig machen. Alternativ zur normalen Ladung per Kabel an der Steckdose oder einer Schnellladestation kann der elektrische Phantom nämlich auch ohne jede Berührung durch Induktionsladung Strom aufnehmen.

Dieses System basiert auf ...

E-Mily

Quelle: Pressinform

11 / 14

... einem Induktionsfeld im Boden, das mit dem Stromnetz verbunden ist, und einem Induktionsfeld, das am Unterboden des Phantom EE erzeugt wird.

Elektromagnetische Wellen werden damit übertragen, ohne dass sich ein Kabel mit einer Steckdose verbinden muss. Ladungsverluste soll es ...

E-Mily

Quelle: Pressinform

12 / 14

... kaum geben: "Die Effizienz des Systems liegt bei mehr als 90 Prozent", sagt David Monks.

Solange die Batterien per Induktion geladen werden, pulsiert ein blaues Licht auf der Mittelkonsole (im Bild braun).

E-Mily

Quelle: Pressinform

13 / 14

In den nächsten Monaten soll der 102EX weltweit auf Tour gehen, damit viele Kunden die elektrische Königsklasse einmal ausprobieren können.

war sei die Serienproduktion des Wagens definitiv nicht geplant, heißt es bei den Briten, aber bei positiver Reaktion wäre zumindest der Elektroantrieb als solcher eine Option für Rolls-Royce.

E-Mily

Quelle: Pressinform

14 / 14

Die enorme Batteriekapazität, die bei drei Tonnen zulässigem Gesamtgewicht nötig ist, würde solch ein Auto natürlich sündhaft teuer machen.

Aber: Es träfe ja keine Armen.

© sueddeutsche.de/Pressinform/gf
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: