Geld:Diese Oldtimer lohnen sich als Wertanlage

Es müssen nicht immer Aktien sein: Diese Autos haben in den vergangenen Jahren ihren Wert vervielfacht.

Von Felix Reek

10 Bilder

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Quelle: BMW

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Seit Jahren stagnieren die Zinsen, also suchen Anleger nach anderen Wegen ihr Geld gewinnbringend zu investieren. Eine Möglichkeit: Oldtimer. Die Preise ziehen seit Jahren an, sofern das richtige Auto gekauft wurde. Eine Orientierung bietet der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA), der seit 1999 den "Deutschen Oldtimer Index" in Auftrag gibt. Dieser zeigt, welche Modelle am meisten an Wert zulegen - sofern sie sich in einem guten Zustand befinden. Ist dies nicht der Fall, steigt der Preis über die Jahre hingegen kaum.

Platz 10: BMW 735i (1979 bis 1986)

Für BMW markierte die 7er-Reihe 1977 das Ende der Neuordnung seiner Modellreihen. Die Luxuslimousine rundete nach 3er, 5er und 6er das Portfolio nach oben hin ab und zeigte bereits Technik, die erst Jahre später zum Standard wurde, wie etwa ABS oder die elektronische Einspritzanlage. Eine besonders große Wertsteigerung verspricht die Motorisierung mit 218 PS und sechs Zylindern im 735i, der 1979 auf den Markt kam.

Letzter VW-Käfer läuft 1974 im Volkswagen-Stammwerk vom Band

Quelle: dpa

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Platz 9: VW Käfer 1300 (1967 bis 1973)

Und er läuft und läuft und läuft. So lautete einst der Werbespruch für den VW Käfer. Das gilt auch für die Exemplare in den Gebrauchtwagenbörsen. Der Ende der 60er-Jahre erschienene 1300 hat seit 1999 enorm an Wert gewonnen. Gut erhaltene Exemplare findet man allerdings fast nur noch bei Liebhabern. Die sehen auch über die notorischen Schwächen wie flächendeckenden Rostbefall hinweg. Dafür sind die Motoren solide und für weit über 200 000 Kilometer gut. Ordentliche Exemplare kosten mindestens 6000 Euro.

Mercedes 300 D

Quelle: Daimler AG

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Platz 8: Mercedes 300 D Turbodiesel (1976 bis 1985)

Ende der 70er-Jahre war der intern W123 genannte Mercedes 300 überall. Der Vorläufer der E-Klasse ist mit 2,7 Millionen Autos der bis heute meistgebaute Benz. Ein mängelfreies Exemplar zu finden, gerade in der beliebten Dieselversion mit 80 bzw. 85 PS, ist allerdings schwierig. Genauso wie eine gut ausgestattete Limousine. Mercedes ließ sich beim W123 jedes Extra gesondert bezahlen.

Porsche 924: Der Volkswagen aus dem Schwabenland

Quelle: dpa-tmn

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Platz 7: Porsche 924 Coupé (1976 bis 1979)

Für Puristen ist der 924 bis heute kein richtiger Porsche. Der Zweilitermotor stammte aus dem Audi 100, der Innenraum zu großen Teilen aus dem VW Golf. Der 924 sollte der Volksporsche werden, sorgte aber zunächst für Gespött. Die Fahrleistungen erinnerten nicht einmal annähernd an einen Sportwagen aus Zuffenhausen. Erst seit einigen Jahren entwickelt sich das Coupé der ersten Generation zu einem beliebten Youngtimer. Besonderes Augenmerk sollte beim Kauf auf den Innenraum gelegt werden. Der ist oftmals zerschlissen, eine Restauration kostet schnell einige tausend Euro.

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Quelle: Sven Storbeck/GPL

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Platz 6: Renault R4 (1972 bis 1974)

Die Liebe zum Renault R4 wuchs erst über die Jahre. Optisch sah der Franzose zunächst seltsam aus: Wie ein Stiefel mit Rädern, rein auf Funktion ausgelegt, konzipiert als Konkurrenz zu VW Käfer und Fiat 500. Während die Konkurrenten jedoch schnell zu Kultobjekten wurden, dauerte es beim genügsamen R4 Jahrzehnte.

Dabei konnte der eigentlich alles besser: modernere Technik, mehr Platz, eine Kofferraumtür, die sich bis zur Ladefläche öffnet. Da nahm man auch die Schrullen hin. Aus technischen Gründen steht das rechte Hinterrad fünf Zentimeter weiter vor als das linke. Die Seitenfenster lassen sich nur aufschieben. Geschaltet wird per Pistolengriff.

Wer einen R4 als Wertanlage sucht, sollte sich im Klaren sein: Je älter der Renault, desto teurer der Anschaffungspreis. Der VDA empfiehlt besonders die zwischen 1972 und 1974 gebauten R4. Die letzte in Frankreich hergestellte Serie (1982 bis 1986) gilt als haltbarer, danach wurden die Renaults nur noch in Kolumbien, Slowenien und Spanien produziert.

Aron Winter with his Fiat 500 1992 1993 xVIxFockoxvanxDantzigxIVx PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxPOL

Quelle: imago/VI Images

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Platz 5: Fiat 500F (1965 bis 1972)

Wer wissen will, wie winzig der originale Fiat 500 ist, muss ihn nur einmal neben einem SUV parken. Kleinwagen steht in diesem Fall wirklich für klein. Trotzdem verkörpert kein Auto bis heute so sehr das italienische Lebensgefühl wie der Fiat 500, der sich drei Millionen Mal verkaufte.

Ausstattung hatte er zu Beginn fast keine. Die Fenster konnten nicht heruntergekurbelt werden, die Heizung kostete extra. Die Leistung: überschaubar. 18 PS in der Baureihe F (1965 bis 1972), die "Sport"-Version brachte es auf 21,5 PS. Das ist bei einem Gewicht von nicht viel mehr als 500 Kilogramm aber ausreichend.

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Quelle: Hartmut Mester/CC BY-SA 2.0 de

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Platz 4: Ford Escort 1100 S (1968 bis 1970)

Viele Exemplare der ersten Modellreihe des Ford Escorts gibt es nicht mehr. Es hatte wohl keiner damit gerechnet, dass ausgerechnet dieses Massenauto ein gesuchter Oldtimer werden könnte. Ein Großteil ist einfach verrottet. Besonders in Großbritannien war der "Hundeknochen" beliebt, wie er aufgrund seines markanten Kühlergrills genannt wurde. In Deutschland blieb er immer hinter den erwarteten Verkaufszahlen zurück. Gut erhaltene Exemplare der ersten Generation gibt es ab 6000 Euro - wenn man sie denn findet.

A Mercedes-Benz 300 SL 'Gullwing' Coupe is displayed during an exhibition of vintage and classic cars  by Bonhams auction house at the Grand Palais during the Retromobile week in Paris

Quelle: REUTERS

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Platz 3: Mercedes 300 SL (1954 bis 1957)

Unbezahlbar. Das ist vielleicht der Begriff, der den Flügeltürer von Mercedes heute am besten beschreibt. Schon 1954 kostete der 300 SL mit 29 000 Mark so viel wie ein Haus. Heute ist es eher eine Villa. Unter 500 000 Euro findet man keines der 1400 gebauten Exemplare. Dafür erhält man aber ohne Zweifel eines der schönsten Automobile aller Zeiten, das schon in den 50er-Jahren Flugzeugtechnologie nutzte.

In Acht nehmen sollte man sich allerdings vor Reimporten aus den USA. Die wurden oft nur dürftig restauriert.

Citroen 2CV, die Ente

Quelle: dpa

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Platz 2: Citroën 2CV 6 (1969 bis 1976)

Für ein Auto ist es das größte Kompliment, wenn sein Name allein reicht, um ein Bild vor Augen zu haben. Mit der Ente verbindet jeder etwas. Es ist eines dieser Autos, die heute gern "Kult" genannt werden. Der Erfolg lag in Deutschland vor allem daran, dass der Citroën 2CV, so sein offizieller Name, unschlagbar günstig war. Die Ente kostete nicht viel in der Anschaffung, die Unterhaltskosten waren gering und die Technik einfach.

Das machte den Citroën zu einem beliebten Studentenauto, das oft eine gewisse Anti-Establishment-Einstellung ausdrückte. Dies erklärt vielleicht auch, warum die Ente mehr als 40 Jahre gebaut wurde - von 1949 bis 1990 - obwohl sie technisch schon Mitte der 50er veraltet war.

2CVs gibt es auf dem Gebrauchtwagenmarkt reichlich. Ordentliche Exemplare jüngeren Datums kosten mindestens 8000 Euro, je älter das Baujahr, desto höher liegen die Preise.

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Quelle: Alf Van Beem CC0

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Platz 1: VW Bulli T2 (1967 bis 1972)

Es gibt wohl kaum jemanden, der den VW Bulli nicht mag. Camper, Hippies, Musiker, Familien, der T2 ist seit Generationen der Inbegriff des kompakten Busses, VW erfand mit ihm das Segment. Das macht sich auch auf dem Oldtimermarkt bemerkbar. Laut VDA ist die erste, zwischen 1967 und 1972 gebaute T2-Serie diejenige mit dem größten Wertzuwachs seit 1999. Wenn Sie vor 18 Jahren also einen solchen Bulli gekauft haben: Glückwunsch.

© Süddeutsche.de/kaeb/ghe
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