Führerschein-Betrug:Teurer Schleichweg zur Lizenz

Ein TÜV-Prüfer und ein Fahrlehrer sollen im großen Umfang Führerscheine ausgestellt - und ordentlich abkassiert haben.

Das berichtet der Spiegel. Ein Polizeisprecher bestätigte entsprechende Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft - wegen Bestechung bei der Vergabe von Führerscheinen.

Dem Bericht zufolge waren Mitte September 39 Objekte durchsucht worden, darunter mehrere Berliner Fahrschulen und die örtliche TÜV-Zentrale.

Dabei wurden die beiden Verdächtigen, der 55-jährige TÜV-Prüfer sowie der 41-jährige Inhaber einer Kreuzberger Fahrschule, festgenommen.

Manipulierte Prüfungen

Die Ermittler hatten den Prüfungsraum der Fahrschule zuvor abgehört. Der TÜV-Mitarbeiter soll demnach an zwei Tagen jeweils 27 Kandidaten mit meist mageren Deutschkenntnissen beim Ausfüllen der Fragebögen angeleitet haben.

Er bekam dafür, wie aus einer abgehörten Geldübergabe hervorgeht, von dem Fahrschulinhaber pro manipulierter Theorieprüfung 200 Euro. Dieser wiederum soll von den aus ganz Deutschland angereisten Prüflingen bis zu 2000 Euro kassiert haben.

Bei den Verdächtigen wurden 64.000 Euro Bargeld sichergestellt. Mehr als 4000 Führerscheinvergaben aus den Jahren 2004 bis 2006 müssen nun überprüft werden.

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