Ford C-Max mit Solarzellen:Sonnendach mal anders

Der Ford C-Max Solar Energi Concept

Der Ford C-Max Solar Energi Concept wird über Solarzellen auf dem Dach mit Energie versorgt und debütiert auf der CES 2014 in Las Vegas.

(Foto: Ford)

Was auf Häusern funktioniert, kann auf Autodächern nicht schlecht sein. Das meint zumindest Ford und stellt seinen Kompaktvan C-Max nun mit Solardach vor. Damit sollen aufladbare Hybridautos unabhängig von externer Stromversorgung werden.

Von Thomas Harloff

Wer an Sonnendächer bei Autos denkt, hatte bisher etwas anderes im Sinn als das, was Ford vom 7. bis 10 Januar in Las Vegas vorstellt. Auf der International Consumer Electronics Show (CES) debütiert die Konzeptstudie C-Max Solar Energi, auf deren Dach - ähnlich wie auf Häusern - Solarzellen angebracht sind. Damit soll das Hybridauto, das zudem an der Steckdose aufgeladen werden kann, nicht nur besonders sparsam und sauber, sondern auch fast komplett unabhängig von externen Stromquellen sein.

Das Thema Solarzellen auf dem Autodach nimmt derzeit wieder Fahrt auf, nachdem der Spezialist für Dachsysteme Webasto im Rahmen der IAA in Frankfurt 2013 bekannt gab, dass sein Solardach für Automobile als Öko-Innovation anerkannt worden ist. Solche Öko-Innovationen können Autohersteller in Zukunft nutzen, um den CO2-Flottenausstoß ihrer Neuwagen zu senken und so die von der EU vorgegebenen Emissionsziele zu erreichen. Die Ford-Studie verfolgt allerdings primär andere Ziele. Die Solarzellen sollen autark die Batterien des Hybridantriebs mit Energie speisen und so dafür sorgen, dass seltener nachgeladen werden muss.

Hightech auf dem Autodach

Die Solarzellen des Prototyps funktionieren dabei wie eine Lupe, die die Sonnenenergie bündelt und in elektrische Energie umwandelt. Diese wiederum steht den Batterien an Bord des Ford C-Max Solar Energi zur Verfügung, weshalb sie erst deutlich später an der Steckdose oder Ladestation wieder aufgeladen werden müssen.

Die schwammigen Angaben des Herstellers weisen darauf hin, dass die Technik noch in den Kinderschuhen steckt. Ford teilt mit, dass das Solardach genauso viel Strom liefert wie ein vierstündiger Ladevorgang, falls die Sonne den ganzen Tag scheint. Wie viele Stunden das genau sind, gibt der Hersteller nicht an. Laut Ford können die Solarzellen außerdem genug Strom produzieren, damit ein durchschnittlicher Autofahrer 75 Prozent seiner Strecken mit dem Hybridauto zurücklegen kann, ohne die Batterien extern aufladen zu müssen. Die kombinierte Reichweite aus Verbrennungs- und Elektromotor beträgt knapp 1.000 Kilometer, so der Autobauer.

Langer Weg bis zur Serienreife

Allerdings liegen diesen Zahlen interne Studien des US-amerikanischen Konzerns zugrunde. Wie alltagstauglich die Technologie, die Ford gemeinsam mit dem Spezialisten SunPower entwickelt hat, tatsächlich ist, müssen Prototypen unter realistischen Bedingungen beweisen. Erst dann wird sich zeigen, wie zukunftsträchtig die Sonnendächer sind. Von einer Serienreife sind sie allerdings noch sehr weit entfernt.

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