Filmfahrzeuge:Hollywoods Autos unter dem Hammer

Das erste Batmobil, Magnums Ferrari, James Bonds Aston Martin: Diese Fahrzeuge schrieben Film- und Fernsehgeschichte - und erzielten danach Rekordpreise.

Von Felix Reek

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Ferrari 308 GTS aus "Magnum"

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Quelle: PR

Wovon jeder Autofan in den Achtzigerjahren träumte, dürfte für Magnum Tom Selleck jedes Mal eine Tortur gewesen sein: eine Fahrt im Ferrari 308 GTS. Der über 1,90 Meter große Schauspieler war einfach zu lang für den Sportwagen. Für die Serie musste der Sitz tiefer gelegt und die Lenksäule angepasst werden. Mit geschlossenem Dach sah man Selleck trotzdem nie. Er passte selbst nach den Anpassungen nicht unter das herausnehmbare Kunststoffteil. Also drehte das Team alle Szenen mit dem offenen Ferrari - und Sellecks Kopf ragte stets über die Windschutzscheibe hinaus.

Zwar gibt es heute nur noch wenige Exemplare des zwischen 1975 und 1985 gebauten Sportwagens, doch die sind zu moderaten Preisen zu haben. Zumindest für Ferrari-Verhältnisse. Zwischen 50 000 und 100 000 Euro kostet ein 308 GTS. Es sei denn, Tom Selleck saß als Magnum hinter dem Steuer. Mitte Januar wurde das im Bild gezeigte Exemplar aus der Serie versteigert - für 170 000 Euro.

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Ferrari Testarossa aus "Miami Vice"

Die beiden Ferraris von Don Johnson in Miami Vice

Quelle: NBC

Apropos Ferrari: ein weiterer Serienheld der Achtziger wäre ohne seinen Sportwagen aus Maranello kaum denkbar. Sonny Crockett alias Don Johnson rollte seine Sakkoärmel in Miami Vice vornehmlich in den italienischen Edelrennern hoch. Wobei der erste in der Serie verwendete Ferrari eine schnöde Kopie war. Unter dem Blech des schwarzen 365 Daytona Spider (hinten im Bild) verbarg sich eine Corvette. Ferrari hatte sich zuvor geweigert, Miami Vice einen echten Daytona zur Verfügung zu stellen.

Als die Serie ein weltweiter Erfolg wurde, ärgerte sich Firmenchef Enzo Ferrari umso mehr. Da bekam schließlich eine Replika die Werbung, die auch Ferrari gut hätte gebrauchen können. Unter der Bedingung, dass der gefälschte Daytona Spider vom Bildschirm verschwindet, schenkte er Produzent Michael Mann zwei schneeweiße Testarossa. Die passten auch besser zu Don Johnsons pastelfarbenen Anzügen. Der Daytona wurde in seiner letzten Folge mit einer Panzerfaust in die Luft gesprengt.

Besser erging es den beiden Testarossas. Einer von ihnen landete nach dem Ende der Serie in einer Lagerhalle. Mit gerade einmal 27 000 Kilometern auf dem Tacho wurde bereits mehrfach versucht, den 390 PS starken Zwölfzylinder zu verkaufen. Zuerst landete der Ferrari für 1,75 Millionen Dollar auf Ebay. Ohne Erfolg. 2015 versuchte ihn das Auktionshaus Barrett-Jackson zu versteigern. Wieder erfolglos. Im Januar 2017 gelang das Vorhaben endlich. Ein Käufer zahlte 151 800 Dollar, umgerechnet etwa 141 000 Euro, für den Sportwagen von 1986.

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Pontiac Firebird wie in "Knight Rider"

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Quelle: PR

Einem guten Zweck diente die Versteigerung von "K.I.T.T.", eines der wenigen Autos, die selbst die Hauptrolle in einer Serie spielten. Kein Wunder, schließlich konnte der US-Sportwagen von David Hasselhoff in Knight Rider sprechen. Wobei man relativieren muss: Dieses spezielle Exemplar spielte nie in der Serie mit. Auf der Basis eines Pontiac Firebird von 1986 bauten Fans K.I.T.T. originalgetreu nach und schenkten ihn David Hasselhoff.

Der ließ die Replika 2014 neben anderen Memorabilia wie zum Beispiel seiner roten Jacke aus Baywatch versteigern. Einem Fan war der Firebird 150 000 Dollar, umgerechnet etwa 140 000 Euro, wert.

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Pontiac Firebird Trans Am aus "Ein ausgekochtes Schlitzohr"

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Quelle: Julienslive

Nicht ganz so freiwillig trennte sich Burt Reynolds von seinem Pontiac Firebird Trans Am, der nach seiner Smokey and the Bandit-Filmreihe Kultstatus erreichte. Er brauchte dringend Geld und versteigerte den Wagen, der vor allem für Werbezwecke genutzt wurde und danach in seinen Besitz überging. Von dem erzielten Preis war der Schauspieler selbst überrascht. 500 000 Dollar ließ sich ein Fan den Trans Am kosten, etwa 465 000 Euro.

Die Geldsorgen des Schauspielers verschwanden damit offensichtlich nicht. In den letzten drei Jahre verkaufte er drei weitere Trans Am. Eine Replika für 170 000 Dollar (158 000 Euro), die sich nur ein Jahr in seinem Besitz fand und ein weiteres Exemplar, das für Werbezwecke genutzt wurde (550 000 Dollar/511 000 Euro). Den bisher letzten Pontiac Firebird, ebenfalls eine Replika, fuhr Reynolds im Januar diesen Jahres selbst auf die Auktionsbühne und überreichte ihm seinen neuen Besitzer für 275 000 Dollar (255 000 Euro).

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Aston Martin aus "James Bond"

Christie's versteigert Andenken aus Bond-Filmen

Quelle: picture alliance / dpa

Fast regelmäßig landen die Aston Martins aus der James-Bond-Filmreihe bei Auktionshäusern. Sean Connerys DB5 aus Goldfinger war besonders ertragreich: 2010 erzielte er einen Preis von 2,9 Millionen Pfund (3,4 Millionen Euro).

Zum 50. Jubiläum der Filmreihe folgte 2012 der im Bild zu sehende DBS V12 aus Ein Quantum Trost. Er fand für 157 000 Pfund (185 000 Euro) einen Käufer. Eigentlich ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass Daniel Craigs Badehose aus Casino Royale bei der gleichen Auktion für 44 500 Pfund (52 000 Euro) den Besitzer wechselte.

Übertroffen wurde beides allerdings 2016, als der Aston Martin DB10 aus Spectre bei einer Auktion angeboten wurde. Geschätzt auf 1,6 Millionen Pfund (1,9 Millionen Euro) erzielte der Sportwagen sogar 2,4 Millionen Pfund (2,8 Millonen Euro). Oft fahren wird der neue Besitzer den Aston Martin aber wohl nicht können. Das Filmauto ist nicht für den Straßenverkehr zugelassen.

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Lotus Esprit aus "Der Spion, der mich liebte"

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Quelle: -/imago stock&people

Ob das bei dem Lotus Esprit aus Der Spion, der mich liebte anders ist, ist ebenso fraglich. Der blieb in dem James-Bond-Abenteuer mit Roger Moore in der Titelrolle nämlich nicht durch seine besonders gute Straßenlage in Erinnerung. Als der Geheimagent nach einer wilden Verfolgungsjagd auf Sardinien scheinbar in einer Sackgasse auf einem Pier landet, fährt er einfach weiter und der Sportwagen verwandelt sich in ein U-Boot.

Das 2013 versteigerte Exemplar ist das einzige, das für die Dreharbeiten für den Unterwassereinsatz umgebaut wurde. Es wird von mehreren Propellern angetrieben und durch einen Hebelmechanismus gelenkt. Nach den Dreharbeiten zu Der Spion, der mich liebte landete es in einem Lagerhaus auf Long Island, die Miete wurde für zehn Jahre im Voraus bezahlt. Dort geriet der Lotus offenbar in Vergessenheit. Als der Mietvertrag 1989 auslief, ersteigerte ein Ehepaar blind den Inhalt des Lagerraums für eine "bescheidene Summe". Tesla-Chef Elon Musk kaufte den Lotus 2013 bei einer Auktion für 616 000 Pfund (724 000 Euro).

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Lincoln Futura aus "Batman" (Die TV-Serie)

Legendäres Batmobil wird in Arizona versteigert

Quelle: picture alliance / dpa

Deutlich teurer war der Lincoln Futura aus Batman. Das Auto, das zwischen 1966 und 1968 in 120 Folgen der Serie mit Adam West in der Titelrolle eingesetzt wurde, erzielte 2013 auf einer Auktion 4,6 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 4,3 Millionen Euro.

Am meisten dürfte sich darüber wohl George Barris (im Bild) gefreut haben, der den Futura für einen Dollar von Ford kaufte und in 15 Tagen für die Fernsehserie in das erste Batmobil umbaute. Das einzige Exemplar stand jahrzehntelang in der Garage seines Schöpfers, der damit immer wieder Showauftritte absolvierte. Vor vier Jahren entschied er sich, dass es an der Zeit sei, "dass jemand anderes damit Spaß hat".

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Batmobil aus "Batman" (Der Film von 1989)

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Quelle: PR

Ein weiteres Batmobil tauchte 2016 in Russland auf und wechselte für eine Million Euro den Besitzer. Während die aktuellen Autos des Superhelden an Militärfahrzeuge erinnern, orientierte sich Tim Burton für seine Variante des Batmobils am Design von George Barris. Das Ergebnis ist nicht weniger spektakulär.

Angetrieben wird das Filmauto von einem 550 PS starken V8-Motor, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Die auszureizen ist aber eher eine Mutprobe. Selbst die Macher des Films trauten sich nie, schneller als 150 km/h zu fahren.

© Süddeutsche.de/harl/liv
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