Fahrbericht: Mazda 5 2.0 CD:Reiselustig

Mazda hat eine erstaunliche Entwicklung hinter sich. Außer dem Spaßroadster MX-5 gab es nämlich zunächst kaum "emotionale" Modelle. Nun können aber selbst die Familienkutschen selbstbewusst an einer Schönheitskonkurrenz teilnehmen.

Von Stefan Grundhoff

Von den generellen Qualitäten des neuen Familienvans Mazda haben wir uns schon überzeugt. Doch gerade in dieser Klasse ist mit Benzinmotoren kaum ein Schnitt zu machen. Dieselaggregate sorgen für Drehmoment, Fahrspaß und niedrigen Verbrauch. So scheint denn auch der Zweiliter-Commonrail-Diesel für den 1,6 Tonnen schweren Siebensitzer die richtige Besetzung zu sein.

Fahrbericht: Mazda 5 2.0 CD: Von vorne sehen sie sich mittlerweile alle ähnlich: Mazda 5

Von vorne sehen sie sich mittlerweile alle ähnlich: Mazda 5

(Foto: Foto: pressinform.com)

Den Dieselmotor gibt es in zwei Leistungsstufen. Die leistungsstärkere Version erfreut uns mit ordentlichen Leistungsdaten: 105 kW/143 PS und ein maximales Drehmoment von 360 Nm (bei 2.000 U/min) machen es dem Fahrer auch bei ordentlicher Beladung leicht, flott unterwegs zu sein.

Unauffällig geschwind

Dabei beeindruckt der Antritt weniger als die geringe Geräuschentfaltung. Selbst bei höheren Drehzahlen arbeitet der Vierzylinderdiesel auffallend leise und souverän. Und auch 197 km/h Spitze sind deutlich wichtiger als das Spurtpotenzial 0 auf 100 km/h in 10,4 Sekunden.

Für ein ruhiges Gewissen sorgen Euro-4, ein Partikelfilter und der Durchschnittsverbrauch von 6,3 Litern Diesel auf 100 Kilometer.

Mit seinem Design hat der 4,50 Meter lange Mazda 5 seit seiner Vorstellung bereits zahlreiche Verehrer gefunden. Kein Wunder, hebt sich der Siebensitzer mit seinen charakteristischen Schiebetüren doch angenehm von der Konkurrenz ab. Der Unterschied zu den Vorgängermodellen MPV und Premacy ist deutlich spürbar.

Sessel aus dem Untergrund

Ungewöhnlich präsentiert sich das Sitzkonzept. Normalerweise ist der japanische 5er mit zwei Sitzreihen à je zwei Einzelsitzen unterwegs. Erst wenn es nötig ist, wird an- und umgebaut. Im Kofferraum lassen sich zwei Sitze aus dem Boden ziehen, und in der zweiten Reihe klappt sich wie von Geisterhand ein Mittelsitz an die Oberfläche - jetzt kann die Großfamilie kommen.

Reiselustig

Schade, dass die praktischen Schiebetüren zunächst nur in den USA und Japan elektrisch zu bedienen sind - aber das Ein- und Aussteigen geht auch so bequem vonstatten. Wer aus der dritten Reihe ins Freie will, freut sich jedoch über eine helfende Hand.

Werden die Sitzplätze nur eingeschränkt benötigt, hat der Mazda 5 ein Ladevolumen von 1.566 Litern. Sind die Sitze aufgestellt, sind es zwischen 112 und 720 Litern, die über die niedrige Landekante angenehm zu beladen sind.

Im Innenraum gibt es vorne und hinten erfreulich viele Ablagen. Die Sitze sind bequem, und nicht nur Kinder lassen sich für den optionalen DVD-Player im Wagendach oder die HDD-Box mit 3000 Musiktiteln begeistern.

Leicht verschaukelt

Wichtiger für den Fahrer sind Motor und Getriebe. Der Mazda 5 2.0 CD lässt sich wegen des leichtgängigen Sechsganggetriebes angenehm schaltfaul fahren. Leider bleibt eine Automatik bis auf weiteres im Programm außen vor. Später soll ein Direktschaltgetriebe kommen.

Der Durchzug des 143-PS-Motors ist kraftvoll. Einzig die starken Wankbewegungen in schnell gefahrenen Kurven oder bei Lastwechsel stören das Wohlbefinden im Innenraum. Dann schaukelt sich die Karosserie spürbar auf.

Während der Einstieg in die Mazda-5-Klasse mit dem Basis-1.8er bei 19.600 Euro beginnt, kostet die 2.0-CD-Version in der Ausstattung Top immerhin 26.100 Euro. Dafür gibt es jedoch nicht nur eine komplette Sicherheitsausstattung mit Airbags, ESP und ABS, sondern auch Klimaautomatik, Xenonlicht, Bordcomputer und Tempomat.

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