Elektroautos:Tesla will Stromtankstellen-Patent teilen

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Ein Elektro-Auto von Tesla und seine eigene Tankstelle, zu sehen bei der Internationalen Auto-Messe in Detroit

(Foto: AFP)

Bislang sind Tesla-Ladestationen ausschließlich Tesla-Besitzern vorbehalten, die Fahrer anderer Elektroautos müssen ihren Strom woanders besorgen. Das möchte Tesla-Chef Elon Musk ändern - und den "Supercharger"-Standard auch anderen Herstellern zur Verfügung stellen. Das könnte sich für das Unternehmen lohnen.

Um das Elektroauto massentauglich zu machen, geht Tesla-Chef Elon Musk ungewöhnliche Wege: Zum Verkaufsstart seiner Limousine Model S in Großbritannien kündigte Musk an, dass er das Design der Ladestationen für andere Auto-Hersteller öffnen wolle.

So wolle er in der Branche einen technologischen Standard schaffen, auf den auch andere Autohersteller setzen können. Dies könnte dazu beitragen, dass Elektroautokunden ihre Batterien in Zukunft an jeder Tankstelle problemlos aufladen können und nicht speziell für ihre Automarke ausgerüstete Tankstellen ansteuern müssen.

Dazu müsste Tesla, der Pionier unter den Elektroautobauern, aber einige seiner Patente offenlegen. Für Musk könnte sich das jedoch auszahlen: Er würde dafür die Hersteller anderer Autos an den Kosten für die Ladestationen beteiligen, die dann ähnlich wie eine Tankstelle nicht nur Tesla-Fahrern vorbehalten wären.

Tank-Kosten sind im Auto-Kaufpreis enthalten

Das "Supercharger" genannte System von Tesla basiert für den Besitzer eines Tesla Model S darauf, dass er an jeder Ladestation gratis aufladen kann. Die Kosten für den Unterhalt der Stromtankstellen und die nötige Energie seien bereits in den Verkaufspreis des Autos eingerechnet.

Musk machte deutlich, dass auch andere Hersteller sich an diesem System mit einem "fairen" Beitrag beteiligen müssten, wollten sie am "Supercharger"-System teilnehmen. Die Kosten für die Tankstellen sollen laut Musk sogar verhältnismäßig gering ausfallen: Tesla müsse für die Orte, an denen die Stromtankstellen stehen, oft keinerlei Miete zahlen, der Strom komme aus auf dem Grundstück installierten Solar-Panels.

22 500 Autos hat Tesla im vergangenen Jahr verkauft, wegen hoher Investitionen im jüngsten Quartal aber 50 Millionen Dollar verloren: China soll flächendeckend erschlossen werden, die Fabrik im kalifornischen Fremont wird ausgebaut, dazu plant Musk eine eigene gigantische Batteriefabrik für Lithium-Ionen-Akkus in den USA.

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