Eisenbahn-Tunnel:Gefrierschrank im Berg

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Direkt neben dem alten Albula-Tunnel errichtet die Rhätische Bahn eine zweite Röhre. Mit dem schwierigen Gestein hatten die Ingenieure schon vor mehr als 100 Jahren Schwierigkeiten.

Von Marco Völklein

Obwohl die Sprengung schon vor gut zwei Stunden stattfand, beißt der Geruch noch immer fies in der Nase. "Das ist vom Sprengstoff", sagt Gilbert Zimmermann, der Oberbauleiter für den neuen Albula-Tunnel der Rhätischen Bahn (RhB) in der Schweiz. Aber auch sonst ist die Arbeitsumgebung hier tief drin im Gestein 950 Meter unter dem Gipfel des Piz Dschimels alles andere als angenehm. Es ist dunkel, laut und kühl, an den Wänden fließt Unmengen an Wasser nach unten. "Das ist das Schmelzwasser", sagt Zimmermann. Ach ja: Gebaut wird der neue Albula-Tunnel im Gebirge auf einer Höhe von fast 1800 Meter über Normalnull. Da rauscht auch noch Mitten im Mai das Wasser aus der Schneeschmelze ins Tal. Und macht die Arbeiten nicht gerade einfacher. Selbst Zimmermann, der seit Jahren als Ingenieur mit den RhB-Anlagen im Hochgebirge vertraut ist, sagt: "Auch für uns ist das keine gewöhnliche Baustelle."

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