Die gefährlichsten Straßen der Welt (1):Was? Da müssen wir fahren?

Manche Straßen sind nicht nur faszinierend, sondern auch eine riesige Herausforderung. Falls Sie noch nie Angst hatten: Hier bekommen Sie sie ganz bestimmt.

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Gefährliche Straßen der Welt

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Manche Straßen sind nicht nur faszinierend, sondern auch eine riesige Herausforderung. Falls Sie noch nie Angst hatten: Hier bekommen Sie sie ganz bestimmt.

Col de Turini, Frankreich

Der Col de Turini ist ein Pass in den französischen Seealpen, im Hinterland der französischen Riviera. Über den Col de Turini führt auch jährlich eine Etappe der Rallye Monte Carlo.

Auf schmalen gewundenen Straßen mit gezählten 34 Serpentinen und vor dem Abgrund nur durch kleine Steinmäuerchen "geschützt", ...

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... rasen die Rallye-Autos zur Passhöhe (1607 Meter) hoch - mitunter mit rund 150 km/h. Vom Nachfahren in diesem Tempo raten wir aber dringend ab.

Die Strecke wird auch von Autoherstellern gerne genutzt - meist dann, wenn ein neues Modell den Journalisten vorgestellt werden muss.

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North Yungas Road, Bolivien

Die North Yungas Road (auch bekannt als El Camino de la Muerte, übersetzt "Todesstraße") war so gefährlich wie sie aussieht. Von La Paz aus stieg die Straße zunächst bis auf den La Cumbre-Pass in 4650 Meter Höhe an, um danach wieder auf etwa 1200 Meter abzufallen.

Die eigentlich nur einspurige und ungeteerte Straße ist 43 Meilen lang und verbindet die Städte La Paz und Coroico (35 Meilen nordöstlich von La Paz). Lange Zeit musste zum Beispiel das Trinkwasser für Coroico in Kanistern herangeschafft werden - von La Paz aus über diese Straße ...

1995 wurde die North Yungas Road, die über keinerlei Sicherheitsbarrieren verfügte, auf der man jederzeit mit Nebel, Regen (und damit Schlamm) sowie Steinschlag rechnen muss, von der Interamerikanische Entwicklungsbank zur "gefährlichsten Straße der Welt" erklärt.

Heute existiert längst eine neue Straße, die alte lockt aber immer noch Abenteurer, Touristen und Mountainbiker an ...

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Quelle: Lacity.org

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Judge Harry Pregerson Interchange, Los Angeles/USA

Unübersichtlicher geht es kaum noch. Der Judge Harry Pregerson Interchange befindet sich in der Nähe von Athens und Watts, zwei Gemeinden von Los Angeles. Dieses 1993 fertiggestellte Autobahnkreuz (Interchange) erlaubt Aus- und Einfahrten in alle Richtungen - zwischen den beiden Highways I-105 (Glen M. Anderson Freeway) und I-110 (Harbor Freeway).

Der Preis für den ungehinderten Verkehrsfluss: ganze Schichten von Brücken und ein vierstöckiges Highway-Bauwerk. Wer sich einmal verfahren hat, sieht sich mit einem ziemlichen Umweg konfrontiert. Immerhin: Es existiert auch eine HOV-Lane (high-occupancy vehicle lane) - eine Autobahnspur, auf der nur Wagen fahren dürfen, in denen mindestens zwei Menschen sitzen oder die über einen Hybrid- oder Elektroantrieb verfügen.

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Guoliang Tunnel Road, China

Bitte genau hinsehen: Diese Straße verläuft im Berg - dort, wo auf dem Bild die schwarzen Löcher zu sehen sind. Die Tunnelstraße befindet sich in den Taihang Mountains in der Provinz Henan, nahe des Dorfes Guoliang.

Bevor es die Tunnelstraße gab, war Guoliang, umgeben von hohen und steilen Bergen, von der Zivilisation fast völlig abgeschnitten. Einzig ein kleiner Pfad, in den Fels gehauener Pfad führte ins Dorf.

1972 aber beschloss Shen Mingxin, das ...

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... Oberhaupt des Dorfes, eine Straße aus dem Fels zu hauen. Zunächst sammelte man Geld, um Hämmer und Eisenwerkzeuge kaufen zu können, dann begannen 13 Dorfbewohner mit der Arbeit.

Einige der Dorfbewohnen kamen während der Arbeiten durch Unfälle ums Leben - aber am 1. Mai 1977 war es soweit: Die Tunnelstraße wurde eröffnet.

Heute ...

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... ist die Tunnelstraße 1,2 Kilometer lang, fünf Meter hoch und rund vier Meter breit.

Obwohl sie gefährlich und schwierig zu befahren ist, zählt die Guoliang Tunnel Road inzwischen zu den äußerst begehrten Touristenzielen in China. Die Tunnelstraße gilt aber auch als Straße, "die keinen Fehler verzeiht". Die meisten Unfälle geschehen aus Unaufmerksamkeit.

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Quelle: Visitnorway.com

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Trollstigen, Norwegen

Nicht dass es in Norwegen einen Mangel an besonders schönen Straßen hätte - aber der Trollstigen ist doch etwas Besonderes. Der Name heißt übersetzt so viel wie: "Troll-Leiter".

Der Trollstigen ist Teil der Provinzstraße 63 und führt vom Isterdal in elf Haarnadelkurven mit etwa zwölf Prozent Steigung hinauf zur Passhöhe. Dabei überwindet sie eine Höhendifferenz von 405 Metern und erreicht an ihrer höchsten Stelle 700 Meter.

Auf halber Strecke führt die Straße, die Teil der "Goldenen Route" ist, zudem über einen eindrucksvoll rauschenden Wasserfall hinweg, den 320 Meter hohen Stigfossen. Die Passstraße wird umrahmt von den Bergen Bispen (dt. Bischof, 1450 m), Kongen (dt. König, 1614 m) und Dronninga (dt. Königin, 1701 m).

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Quelle: Visitnorway.com

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Die Straße ist auch heute noch nur wenige Meter breit, manchmal fast einspurig, entgegenkommenden Fahrzeugen muss man ausweichen. Wegen des schroffen Geländes gibt es zudem kaum Möglichkeiten anzuhalten.

2005 wurden nach einem Felssturz große Teile der Straße erneuert, ein paar gefährliche Kurven auch entschärft. Lawinen und Steinschlag machen der Trollstigen ohnehin regelmäßig zu schaffen - weswegen sie witterungsbedingt nur im Sommer geöffnet ist und nur von etwa Mitte Mai oder Anfang Juni bis Ende September befahren werden kann.

Die Straße wurde 1936 - nach achtjähriger Bauzeit - von König Haakon VII. für den Verkehr freigegeben.

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Pasubio (Vicenza), Italien

Die Straße auf den Pasubio (in der Nähe von Rovereto, die Autobahnausfahrt zum Gardasee) war einer der am zähesten umkämpften historischen Kriegsschauplätze des Ersten Weltkriegs.

Wobei Straße übertrieben ist: Sie ist eher ein breiterer Wanderweg, selbst für Motorrad- und Offroadfahrer nur auf wenigen Teilen zu befahren.

Wer hier unterwegs ist, kommt an unzähligen Stollen, Kavernen und verfallenen Unterständen vorbei, die deutlich an den Leidensweg der österreichischen Kaiserjäger und italienischen Alpini erinnern.

Die Schotterstraße ist immer gefährlich schmal, bei Nässe zudem rutschig und führt über viele Felsklippen hinweg. Die ...

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... faszinierende "Strada delle 52 Galerie" führt zudem durch 52 Tunnel hindurch. Dieser Teil der Pasubio-Strecke ist allerdings für Offroader und Motorräder nicht befahrbar und für Mountainbiker explizit gesperrt (sie dürfen auch nicht geschoben werden!).

Die "52" ist ein extrem gefährlicher Abschnitt, der nur erwandert werden soll. Zahlreiche tödliche Mountainbike-Unfälle haben zu einer Sperrung dieser Strecke geführt, deren Einhaltung auch kontrolliert und bei Zuwiderhandlung drastisch bestraft wird.

Die Mühe des Erwanderns lohnt aber in jedem Fall.

(mit Dank an Florian Hofer)

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Quelle: Ciht.org.uk

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Gravelly Hill Interchange, Birmingham / Großbritannien

Das Autobahnkreuz "Gravelly Hill Interchange" ist besser unter seinem Spitznamen bekannt: "Spaghetti-Kreuzung". Diese Bezeichnung stammt aus den siebziger Jahren und geht auf Roy Smith, einen Journalisten der Birmingham Evening Mail, zurück.

Der Gravelly Hill Interchange ist die sechste Kreuzung der Autobahn M6, die hier auf die Schnellstraße A38(M) Aston Expressway trifft. Sie ist ein Monster in Beton, das stolze zwölf Hektar Land an Platz beansprucht und insgesamt 18 Straßen bedient, eingeschlossen vier Kilometer lange Auf- und Abfahrten. Die M6 selbst macht hier nur einen (!) Kilometer aus.

Der Gravelly Hill Interchange führt seine Straßen auf fünf Ebenen und an 559 Stützsäulen vorbei sowie über zwei Eisenbahnlinien, drei Kanäle und zwei Flüsse hinweg. 1972 nach vier Jahren Bauzeit eröffnet gilt die Kreuzung heute als die komplizierteste des Landes.

© sueddeutsche.de/gf
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