Detroit Motor Show:Heimspiel für die Amis

Die Detroit Motor Show ist besonders für den heimischen Markt von immenser Bedeutung. Während sich das Geschäft bei der Chrysler-Group im vergangenen Jahr ordentlich entwickelte, hängen dunkle Wolken über den einst mächtigen US-Magnaten General Motors und Ford Motor Company.

Stefan Grundhoff

Auf der NAIAS 2006 zeigt die Chrysler-Group mit dem Marken Dodge, Jeep und Chrysler das Potenzial der nächsten Jahre. Eye-Catcher Nummer eins ist der Dodge Challenger. Die knallrote Coupé-Limousine ist zwar ein Concept Car, sieht aber aus, wie aus einem Hollywood-Streifen der 70er Jahre entsprungen. Ein Muscle-Car, wie es im Buche steht - mit bekannter Chrysler-Technik: HEMI-V-8-Power mit 5,7 Litern Hubraum und 425 PS sollten dem San Francisco Police Department bei der Verfolgungsjagd keine Chance geben. Der Fünf-Meter-Bolide erfreut mit einer gelungenen Mischung aus gestern und heute. Er hat ein manuelles Sechsgang-Getriebe, sowie hinten 21- und vorne 20-Zöller in den Radhäusern.

ford shelby

Auch irgendwie Retro - zumindest der Look: Ford Shelby

(Foto: Foto: Ford)

Keine Messeneuheit ist der Dodge Caliber, der im Frühjahr auch nach Europa kommt. In Deutschland gibt es den kleinen Dodge mit verschiedenen Vier-Zylinder-Aggregaten und Motoren zwischen 140 und 180 PS.

Kultauto im Rentenalter

Ebenfalls rot, aber nicht derart kraftvoll wie die genannten Modelle steht auf der Messe ein weiterer Klassiker. Der Jeep Wrangler holpert seit 1941 über die Straßen und Feldwege dieser Welt. Zunächst als Geländewagen für die Army konzipiert, ist er auch in Europa längst zu einem Kultauto geworden. In den vergangenen Jahren hat ihn die moderne Technik jedoch etwas zu weit überholt.

Der neue Wrangler ist seinem Vorgänger von einigen Details abgesehen wie aus dem Gesicht geschnitten. Hightech bleibt außen vor, doch einige Innovationen wie elektrische Fensterheber, ESP und Zentralverriegelung haben es mittlerweile auch zu dem kantigen Amerikaner geschafft. Es gibt ein neues Flatterverdeck und ein mehrteiliges Hardtop, das sich in verschiedenen Konfigurationen entblättern lässt. Viel Spaß dabei!

Deutlich edler präsentiert sich der Chrysler Aspen, der reale Nachfolger des Chrysler Pacifica. Der Luxuskombi wandelt auf den Spuren der Mercedes-R-Klasse und des in den USA beliebten Dodge Durango. Es gibt kraftvolle Achtzylinder mit bis zu 330 PS, Allradantrieb und acht Sitzplätze. Für Europa ist der Aspen jedoch zunächst nicht eingeplant. Dafür soll der Jeep Grand Cherokee innerhalb es nächsten Jahres auch mit einem Bluetec-Saubermann-Diesel kommen.

Heimspiel für die Amis

Riesen-Treffen

Wem der Chrysler Aspen noch zu wenig Eindruck schindet, der kann sich über den neuen Cadillac-SUV freuen. Groß, größer, Escalade! Der Cadillac kommt als Mischung aus SUV und Pick-Up, ist 5,67 Meter lang und wird von mächtigen Achtzylinder-Triebwerken beschleunigt. Das Topmodell leistet mehr als 400 PS und 565 Nm - und kommt wohl auch nach Deutschland, in beiden Versionen EXT und ESV.

Eine Legende auf dem US-Markt sind die SUV-Schwestermodelle GMC Yukon und Chevrolet Tahoe. Die gepanzerte Langversion kann ganze Eskorten von der Leibgarde des amerikanischen Präsidenten schlucken. Der Chevrolet Tahoe der neuesten Generation wirkt nicht mehr so kantig wie bislang und steht deutlich bulliger auf seinen zwei mächtigen Achsen. Im Laufe des nächsten Jahres soll der Mega-SUV auch mit einem Hybrid-Triebwerk zu bekommen sein. Der Elektromotor ist im Getriebetunnel untergebracht und unterstützt das 2,8-Tonnen-Schlachtschiff besonders beim Anfahren und in der Stadt. Das soll rund 25 Prozent Kraftstoff sparen - den Präsidenten wird es freuen.

Ebenfalls mit einem Hybridmotor, aber nur schmalen vier Zylindern wird der Saturn Vue Green Line Hybrid vorgestellt. Er wurde zusammen mit Chevrolet Captiva und Opel Antara entwickelt und bekommt einen 2,4-Liter-Benziner. Der große Akku unter der Rücksitzbank wird beim Bremsen und langsamer Fahrt von einem Generator gespeist.

Eine Klasse über dem Saturn ist der neue Ford Edge positioniert. Damit will Ford in Amerika verloren geglaubtes Klientel zurückholen. Der 3,5-Liter-V-6-Motor wurde vom Nissan Murano abgeleitet und leistet knapp 250 PS. Das Design zeigt die neue Ford-Formensprache. Elemente wird man bei zahlreichen neuen Ford-Modellen wieder finden - auch beim neuen Mondeo. Eine Augenweide ist der Ford Shelby, eine Powerversion des Ford Mustang.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: