Citroën Jumpy:Auch als Spezialfahrzeuge

Drei Aggregate zwischen 1,6 und 1,9 Liter Hubraum

(SZ vom 13.12.1995) Citroën rollt einen neuen Mini-Transporter auf den Markt. Jumpy genannt, ist er der jüngste Sproß aus der Liaison zwischen dem französischen PSA Konzern (Peugeot, Citroën) und Fiat. Deshalb verwundert es nicht, daß der Lastenträger stark an den Euro-Van erinnert und so anstelle eines schnöden Nutzfahrzeug- Charakters mit Pkw-Eigenschaften überrascht. Zudem benötigt er mit 4,44 Metern Länge und 1,81 Metern Breite nicht mehr Parkplatz als eine Mittelklasse-Limousine.

Verstärkt wird der Limousinen-Eindruck durch das für Nutzfahrzeuge atypisch elegante Design, das sich im Innenraum fortsetzt. Die stoffbezogenen Sitze sind komfortabel und bieten sicheren Seitenhalt. In der Ausstattung X läßt sich der Fahrersitz auf Wunsch in der Höhe verstellen und bietet zusätzlich umklappbare Armlehnen. Das Armaturenbrett ist den heutigen modernen Ansprüchen angepaßt und bietet ausreichend Instrumente. Beim Schalthebel begegnet man einem alten Bekannten. Wie schon im Euro-Van ragt er gleich einem Joystick aus dem Armaturenbrett und bietet den Vorteil des problemlosen Durchkletterns in den Ladebereich. Dieser ist übrigens von zwei Seiten zugänglich: zum einen durch die beiden Flügeltüren (zu arretieren bei 90 und 180 Grad) im Heck, zum anderen durch eine große Schiebetüre auf der rechten Seite. Im Angebot ist außerdem eine zusätzliche Schiebetüre für die linke Seite.

Citroën bietet den 800-Kilogramm- Transporter in vier Varianten an: Als Kastenwagen mit durchgängig ebenen Boden, dessen nutzbarer Raum 2,07 Meter lang, 1,60 Meter breit und 1,43 Meter hoch ist und somit ein Ladevolumen von vier Kubikmetern gewährleistet. Weiters kann dieses Modell auch verglast geordert werden, das heißt mit Fenstern ringsum.

Die dritte Version nennt sich Kombi und hat den Vorteil, daß sie durch einen zusätzlichen Sitzbankeinbau entweder fünf oder sechs sowie acht oder neun Personen Platz bietet.

Die Variante Flachboden-Chassis mit Fahrerhaus ist für die Hersteller von Spezialfahrzeugen bestimmt, denn sie ermöglicht die verschiedensten Aufbauten wie rollende Eisdiele oder Behinderten- Transporter.

Die Motoren-Palette umfaßt drei Aggregate, wobei der 1,6-Liter-Benziner (58 kW/79 PS) aus dem Hause Fiat stammt und die beiden Selbstzünder aus der bereits bekannten XU-Familie von Citroën. Die beiden Diesel-Aggregate werden zum einen als 1,9-Liter Sauger (51 kW/69 PS) sowie als 1,9-Liter-Turbo- Diesel angeboten, der auch erstaunlichen Fahrspaß bietet. Einziges Manko vielleicht: In der Kombination mit der spartanischen Kastenwagen-Version ist die Verständigung von einem höheren Tempo an etwas schwieriger. Doch das liegt in der Natur der Sache.

Citroën will vom Jumpy im nächsten Jahr 700 Einheiten verkaufen und hat dafür recht moderate Preise angesetzt: Sie liegen je nach Ausstattung und Motorisierung zwischen 25 000 Mark und 28 000 Mark.

Von Ina Reckziegel

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