Caravan Salon Düsseldorf:Bodenständig durch den Urlaub

Sogar die Hersteller edelster Reisemobile haben die einfachen Campingbusse für sich entdeckt. Außerdem im Trend: Hochgradig variable Innenräume. Zehn Highlights des Caravan Salons.

Von Thomas Harloff

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VW California Ocean Red

Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge

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Natürlich ist der am Samstag startende Caravan Salon in diesem Jahr so groß wie nie. Selbstverständlich ist in den Düsseldorfer Hallen alles zu sehen, was der Markt hergibt. Freilich boomt die Branche regelrecht: Wer sich der PR-Maschinerie dieser Messe für Caravans, Reisemobile und damit einhergehende Freizeitaktivitäten aussetzt, wird mit Superlativen zugeschüttet. Immer mehr, immer besser, immer abwechslungsreicher - so zumindest ist der Eindruck. Dabei verfolgen die Hersteller genau die gegenteilige Strategie: möglichst handlich und bodenständig soll es sein.

Im Bild: Das neue Sondermodell VW California Ocean Red für mindestens 62 504 Euro.

Niesmann+Bischoff Smove

Quelle: Niesmann+Bischoff GmbH

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Niesmann+Bischoff Smove

Bestes Beispiel ist der Smove von Niesmann+Bischoff. Der sonst eher im hoch- bis höchstpreisigen Segment beheimatete Hersteller entdeckt damit die Kompaktklasse für sich. Auf dem Reisemobilsektor bedeutet das zwar noch immer eine Außenlänge von etwa sieben Metern. Dennoch kann sich das "gutverdienende Duo ohne Kinder" (PR-Text des Herstellers) damit in die Stadt wagen, ohne Angst haben zu müssen, in der nächsten Gasse hängenzubleiben. Das laut Niesmann+Bischoff ebenfalls zur Zielgruppe gehörende "ältere aktive Ehepaar" freut sich über die in der Wand versenkbaren Waschbecken und die Toilette. Ob der Smove mit Einzelbetten oder einem Doppelbett ausgestattet sein soll, muss jeder Kunde selbst entscheiden. Zum Fahren reicht der Klasse-B-Führerschein, Marktstart ist im März 2017.

Hobby Vantana K60 Fs

Quelle: Hobby

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Hobby Vantana

Der Smove gehört zur Klasse der sogenannten Teilintegrierten - bei denen im Gegensatz zu den Vollintegrierten das Fahrerhaus vom Basisfahrzeug übernommen wird. Diese Mobile gehören immer noch zum Reisemobil-Establishment. Eine andere Gattung sind Campingbusse, sie liegen in dieser Saison voll im Trend. Die Firma Hobby, eine der größten im Freizeitfahrzeug-Business, ist in dieser Einsteiger-Kategorie längst etabliert. Vantana nennen die Norddeutschen ihre kleinste Baureihe, deren spannendste Neuerung im kommenden Modelljahr der Kühlschrank ist. Der befindet sich nämlich quer eingebaut auf Höhe der Oberschränke, ist 1,40 Meter breit und hat ein Fassungsvermögen von 90 Litern. In der Mitte des Kühlschranks befindet sich ein ausziehbares Getränkefach, rechts und links davon lassen sich die anderen Lebensmittel kühl lagern.

Hobby bietet sieben Grundrisse für den Vantana an - fünf mit Doppelbett, zwei mit Einzelbetten. Die Preise starten bei 41 710 Euro.

Der Innenraum des LMC Cruiser Premium.

Quelle: LMC

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LMC Cruiser Premium

Der diesjährige Caravan Salon zeigt außerdem, dass der einstige Fliesentisch-Chic samt psychedelisch gemusterter Sitzbezüge aus den Fahrzeugen verschwunden ist. Stattdessen gibt es, wie hier im neuen LMC Cruiser Premium, einen sensibel komponierten Mix aus hellen und dunklen Flächen, der zumindest beim ersten Eindruck Hochwertigkeit vermittelt. Der Teilintegrierte ist zwischen 7,26 Meter und 7,55 Meter lang, bietet zwei oder vier Schlafplätze und kostet mindestens 61 870 Euro.

La Strada Avanti L

Quelle: La Strada

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La Strada Avanti L

Ein Wohnmobil oder Campingbus muss übrigens nicht unbedingt weiß lackiert sein. Immer öfter gibt es farbige Exemplare, manche sind sogar rot oder blau (wie die eingangs gezeigten VW-Sondermodelle). Ganz so mutig war La Strada bei der Farbwahl für die neue Version des Avanti L nicht, mit seiner silbernen Lackierung bleibt der Campingbus im halbkonservativen Bereich. Er bietet nicht nur eine Keramik-Toilette, einen Drei-Flammen-Gaskocher und einen 80-Liter-Kühlschrank, sondern auf Wunsch auch einen dritten Schlafplatz quer hinter dem Fahrerhaus. Und der Avanti L steht exemplarisch für die gestalterische Vielfalt, um die die Reisemobilhersteller in den Innenräumen bemüht sind: Der Kunde kann aus zehn Holzdekoren und acht zusätzlichen Möbelfarben wählen.

Eura Mobil Profila RS 695 QB

Quelle: Eura Mobil

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Eura Mobil Profila RS 695 QB

Der Profila RS 695 QB von Eura Mobil ist äußerlich ein Reisemobil klassischer Machart. Innovatives gibt es dagegen im Innern: Prägendes Merkmal des Wohnraums ist das zentrale Bett, das sich nicht nur längs verschieben, sondern auch in der Höhe verstellen lässt. In der höchsten Position soll dem Hersteller zufolge ein Fahrrad unter die Schlafgelegenheit passen.

Außerdem zeigt der Profila: Der Fiat Ducato bleibt das beliebteste Basismodell für Reisemobilaufbauten. Mit einem anderen Chassis wäre er wohl auch teurer als 60 990 Euro.

Citroën Pössl Campster

Quelle: dpa-tmn

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Pössl Campster

Den Mut, auf ein anderes Auto zu setzen, findet der bayerische Hersteller Pössl. Wobei bei der Entscheidung, den Spacetourer als Basisauto einzusetzen, die Kooperationsbereitschaft des Autoherstellers Citroën eine große Rolle gespielt haben dürfte. Serienmäßig verfügt der Campster über vier Sitz- und Schlafplätze (zwei Personen ruhen unter dem Aufstelldach, zwei weitere im umgebauten Innenraum) und eine Küche mit Gas, Spüle und Kühlbox. Dem Hersteller zufolge lässt sich diese als Modul herausnehmen, um Platz für eine weitere Sitzreihe zu schaffen, was den Campster zum Siebensitzer macht. Die vier angebotenen Dieselmotoren leisten bis zu 180 PS. Zum Basispreis von 37 999 Euro gibt es allerdings nur 95 PS.

Concorde Carver

Quelle: Concorde

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Concorde Carver 890 RRL

Obwohl Campingbusse und kompakte Teilintegrierte den Markt beherrschen, finden die etwas teureren Vollintegrierten weiterhin ihre Kunden. Der Hersteller Concorde ist auf diese Wohnmobil-Bauart spezialisiert und bietet mit dem 890 RRL nun einen weiteren Grundriss für seine Carver-Baureihe an. Die zeichnet sich durch ein Iveco-Chassis mit 150 PS starkem Dreiliter-Dieselmotor, eine Heck-Rundsitzgruppe mit TV-Blick und eine großzügig bemessene Küche aus. Großzügig bemessen ist aber auch der Preis von fast 177 000 Euro.

Hymer Duomobil B-DL 534

Quelle: Hymer

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Hymer Duomobil B-DL 534

Dagegen ist der Duomobil B-DL 534, bei dem der Hersteller Hymer ebenfalls ein völlig neues Fahrerhaus konstruiert hat, mit seinen 85 000 Euro ein Schnäppchen. Fahrbereit wiegt das 6,99 Meter lange und 2,22 Meter breite Fahrzeug nicht einmal drei Tonnen. Das bietet mehr Möglichkeiten für die maximal zwei Reisenden, Gepäck oder Souvenirs mitzunehmen und trotzdem unter der für die Pkw-Führerscheinklasse B maßgeblichen 3,5-Tonnen-Grenze zu bleiben. Das Gepäck findet in der geräumigen Heckgarage Platz. Zum Jahreswechsel kommen die ersten Exemplare der neuen Duomobil-Variante zu den Händlern.

Bürstner Lyseo

Quelle: Bürstner

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Bürstner Lyseo

Bürstner, anfangs nur als Hersteller von Wohnanhängern bekannt, baut seit 30 Jahren auch Reisemobile. Zum Jubiläum gibt es eine komplett neue Baureihe namens Lyseo. Etwas gegen den Trend agiert die Firma, indem sie eine Modellfamilie kreiert, in der neben den weiterhin beliebten Teilintegrierten (Foto) und Vollintegrierten auch Alkoven-Varianten angeboten werden. Die Wohnmobile mit dem charakteristisch gewölbten Dach über dem Fahrerhaus, unter dem meist zwei Schlafplätze untergebracht sind, hatten zuletzt an Bedeutung verloren. Vielleicht gelingt es dem Bürstner Lyseo ja, dieses familienfreundliche und preisgünstige Segment, das vor allem für den Mietmarkt relevant ist, wiederzubeleben.

Knaus Travelino

Quelle: Knaus

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Knaus Travelino

Natürlich präsentiert der Caravan Salon nicht nur rollende Hotelzimmer mit Motor. Wohnwagen-Neuheiten sind in Düsseldorf ebenfalls zu sehen. Eine der interessantesten ist der Travelino von Knaus. Auf sehr kleinem Raum soll der Anhänger dank cleverer Raumausnutzung Platz für vier Personen bieten. Viel Wert legt der Hersteller außerdem auf Leichtbau, weshalb das zulässige Gesamtgewicht mit 750 Kilogramm sehr niedrig ist. Knaus bietet zwei Grundrisse für den Travelino an und verlangt mindestens 18 500 Euro.

Volkswagen T2a Westfalia

Quelle: Messe Duesseldorf

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In diesem Jahr findet die Messe zum 55. Mal statt. Zu diesem Anlass präsentieren die Veranstalter einige Caravaning-Oldtimer wie diesen Volkswagen T2a Westfalia, Baujahr 1969.

Der Caravan Salon läuft noch bis zum 4. September. Vollzahler-Tickets kosten im Online-Vorverkauf 14 und an der Tageskasse 15 Euro. Für Besucher, die mit dem eigenen Wohnmobil oder Caravan anreisen, stehen Stellplätze zur Verfügung. Die Messehallen sind täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

© SZ.de/mkoh/olkl
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