Brenner-Basistunnel:Zweitlängster Tunnel der Welt ist beschlossen

Österreich und Italien verwirklichen ein gigantisches Tunnelprojekt am Brenner. Der 55 Kilometer lange Eisenbahnstollen soll die Brenner-Autobahn entlasten.

Österreich und Italien haben am Dienstag mit der Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens einen wichtigen Grundstein zum Bau des Brenner-Basistunnels gelegt. Darin verpflichten sich beide Länder zur gemeinsamen Finanzierung des riesigen Projekts, das 2009 begonnen und bis 2022 abgeschlossen werden soll.

Während die Verkehrsminister beider Länder ein entsprechendes Abkommen in Wien unterzeichneten, sagte der deutsche Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee zu, dass Deutschland bis zur Inbetriebnahme des Tunnels die Zufahrtstrecken für den Eisenbahntunnel erweitern werde. Die Regierungen in Wien und Rom gehen davon aus, dass die EU insgesamt ein Drittel der auf sechs Milliarden Euro geschätzten Gesamtkosten übernehmen wird.

Schiene soll Straße entlasten

Der Brenner-Basistunnel, ein Eisenbahntunnel unter dem extrem stark befahrenen Brennerpass, soll künftig die Alpen auf der Höhe von Innsbruck in Nord-Süd-Richtung unterqueren. Er wird bei seiner Fertigstellung Teil der insgesamt 2200 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke von Berlin bis Palermo sein. Mit einer Länge von 55 Kilometern wird er nach dem Gotthard-Basistunnel (57 Kilometer) der zweitlängste Tunnel der Welt.

Die Idee des Tunnels wurde bereits vor rund 20 Jahren geboren. Die Fahrtzeit von Bozen nach Innsbruck wird sich durch ihn von bisher zwei Stunden auf 50 Minuten verkürzen. Die Kapazität des Güterverkehrs zwischen Italien und Österreich am Brenner würde mit ihm von bisher 600.000 Lkw-Ladungen auf 1,8 Millionen verdreifacht. Mit dem Bau des Hauptstollens soll im Jahr 2010 begonnen werden. Mit der Aufnahme des Vollbetriebs wird frühestens Ende 2020 bis 2022 gerechnet, schrieb die Nachrichtenagentur APA am Dienstag.

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