BMW 3er Cabrio:Mit Sicherheit schön

Viele neue Komfortdetails und ein hohes Maß an Passagierschutz / Auch mit Hardtop attraktiv

(SZ vom 25.03.2000) Schon der erste Auftritt des neuen BMW 3er Cabriolets bei der Detroit Motorshow war sehenswert. Denn der offene BMW auf Basis des Coupés ist bereits im Stand ein wirklich schönes und gelungenes Auto. Wenn man ihn dann auf ersten Fahrten bewegt, hat er noch viel mehr zu bieten, als nur die reine Schönheit. Zunächst ist da einmal der 2,5-Liter-Reihensechszylinder als Antrieb (die Typenbezeichnung ist dennoch 323 Ci). Ein Motor, der schon aus den geschlossenen Dreiern bekannt ist, und auch im Cabriolet weitestgehend überzeugt. Die Leistung von 125 kW (170 PS) sorgt bei dem mehr als 1,5 Tonnen schweren Wagen für ausreichend Temperament (225 km/h Höchstgeschwindigkeit). Allerdings will das Aggregat, das die D4-Abgasnorm erfüllt, häufig geschaltet werden. Man wünscht sich ein bisschen mehr Drehmoment (245 Nm bei 3500/min), um auch auf kurvigen Strecken mehr der Freude am Dahingleiten frönen zu können. Aber schließlich ist noch lange nicht aller Tage Abend, denn BMW hat durchaus noch Triebwerke zu bieten, die dem Cabrio auch gut zu Gesicht stehen würden. Man sollte bei den Münchnern einmal ernsthaft über ein Diesel betriebenes Cabrio nachdenken, denn inzwischen haben sie doch passende Motoren im Regal. Alles andere als von der Stange sind wieder einmal die kleinen, feinen Details, die ein modernes Auto zu einem Basispreis von 69 450 Mark so ausmachen. Pfiffig, und für jeden Frischluft-Fan ein willkommenes Plus an Platz, ist die Lösung im Kofferraum. Ist das Verdeck geschlossen, oder - im Winterbetrieb - gegen ein Hardtop ausgetauscht, kann mit einem einfachen Griff der Verdeckkasten im Kofferraum weg geklappt werden. Anschließend kann bis zu 300 Liter Gepäck unter der Klappe verstaut werden. Eine andere - so simple wie durchdachte - Kleinigkeit ist das nun an die Zentralverriegelung gekoppelte Handschuhfach. Wie oft wurde schon vergessen, beim geparkten Wagen das Staufach zu verschließen. Nun hat man wieder eine Sorge weniger.

Gehobene Ansprüche

Immer entscheidend für den Erfolg eines Cabriolets ist die Sicherheit. Dabei hat BMW noch nie eine schlechte Figur abgegeben, doch schließlich muss ein neuer Wagen auch in dieser Disziplin mehr bieten. Neu ist nun in dieser Fahrzeugklasse ein in die Sitze integriertes Gurtsystem. Das heißt, die Gurtautomaten sind nicht in der B-Säule befestigt, sondern oben in der Sitzlehne. Vier Airbags vorne gehören inzwischen zu jedem Auto mit gehobenen Ansprüchen, Seitenairbags für die Fondpassagiere gibt es geben einen Aufpreis von 660 Mark.

Verstärkungen in den Türen und eine Windschutzscheibe, die bei einem Überschlag als Überrollschutz dient, gehören unter anderem zu den Maßnahmen zur passiven Sicherheit. Sollte sich bei einem Unfall der Wagen überschlagen, werden in Bruchteilen einer Sekunde aus den hinteren Kopfstützen zwei Bügel ausgefahren.

Wie steif und damit sicher die Karosserie ist, kann man auf schlechten Straßen kontrollieren. Löcher, Bodenwellen und Rillen bringen den BMW nicht aus der Ruhe - und auch nicht aus der Spur.

Da der offene Dreier auch als Ganz-Jahres-Wagen genutzt wird, war es um so wichtiger, dass BMW nun auch eine beheizbare Heckscheibe aus Glas für das Stoffverdeck serienmäßig anbietet. Allerdings sei noch zu bemerken, dass das Cabriolet auch mit Hardtop (3950 Mark) sehr gut aussieht - es ähnelt einem Coupé auf verblüffende Art und Weise. Schon vom Verkaufsstart im kommenden Monat an, wird es den 323 Ci optional auch mit einer Fünfgang-Automatik (3850 Mark) und einem vollautomatischen Verdeck (2150 Mark) geben. Dank einer langen Liste für Sonderausstattung, kann der 323 Ci deutlich mehr als 70 000 Mark kosten.

Das 3er Cabrio ist den Münchnern wirklich gut gelungen, zumal es wieder ein vollwertiger Viersitzer geworden ist. Wenn im Laufe dieses und kommenden Jahres weitere Motoren folgen, wird es nicht ausbleiben, dass auch für den sehr leistungorientierten Fahrer ein M3 Cabrio dabei sein könnte - und was bekommt der Diesel-Fan?

Von Marion Zellner

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