Blech der Woche (38): Ford Taunus 12M P4:Der aus den Staaten kam

Der biedere und unkomplizierte Ford war eigentlich für den US-Markt gedacht - dennoch wurde Handwerksmeister Hartmut unvorhergesehen zum P4-Fahrer.

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Der biedere und unkomplizierte Ford 12m P4 war eigentlich für den US-Markt gedacht - dennoch wurde Handwerksmeister Hartmut unvorhergesehen zum P4-Fahrer.Dass Hartmut einmal einen Ford 12m sein eigen nennen würde, hätte er selbst bis in die neunziger Jahre hinein nicht vermutet. Aber es gibt Autos, die laufen einem irgendwann zu, fast wie herrenlose Hunde.

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In diesem Fall war es einfach so, dass Hartmuts Sohn ins führerscheinfähige Alter kam - und er wollte auf jeden Fall ein ungewöhnliches Auto fahren. Was sein erstes eigenes Fahrzeug anging, traf der junge Mann aber eine eher untypische Wahl: Er kaufte dem Vater eines Schulfreundes dessen damals 28 Jahre alten Ford 12m ab.Dieses 1964 gebaute Coupé war im November jenes Jahres auf einen Handwerksmeister aus Hannover zugelassen worden. Als der Mann das Fahren aus Altersgründen aufgab, ging der graue Kölner in den Besitz des Sohnes über. Der bewegte das seltene Coupé aber nur sehr sporadisch und ging deshalb auf die Kaufofferte von Hartmuts Sohn ein, der einfach nur nach einem Auto gesucht hatte, das nicht jeder fuhr.

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Wie das mit den jungen Leuten oft so ist: Fahren heißt die Devise, Erhaltungs- und Wartungsarbeiten werden weniger ernst genommen. Dabei sind automobile Konstruktionen aus den fünfziger bis in die späten sechziger Jahre nun einmal wartungsintensiver als heutige Alltagsautos. Nachdem er das feststellen musste, verflog die Begeisterung des jungen Besitzers für seinen greisen Ford rasch. "Und damit er nicht unters Fußvolk gerät, habe ich den 12m von meinem Jungen übernommen", berichtet Hartmut.

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"Der Zustand war für das Alter auch durchaus ordentlich", erinnert sich Hartmut. "Rost gab es so gut wie gar nicht. Der linke Vorderkotflügel und die Fahrertür sind irgendwann einmal getauscht worden. Leider hat der Lackierer den Originalfarbton nicht hundertprozentig getroffen."

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Auch der Innenraum war durchaus noch ansehnlich, aber "die Polster waren ziemlich verschlissen. Die habe ich von einem Fachmann neu beziehen lassen, in einem möglichst zeittypischen Stoff." Auch das Thema Technik war schnell abgehakt, als größerer Posten taucht ...

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... lediglich der Austausch der Novotex-Stirnräder im entsprechenden Ordner auf. "Ich wollte einfach verhindern, dass ich irgendwann mit dem Ford liegen bleibe, weil die Stirnräder an Zahnausfall leiden und die Nockenwelle nicht mehr antreiben", erklärt Hartmut.

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Diese Art der Kraftübertragung war ein typisches Merkmal der V-Motoren, die in ihrem Grundkonzept vom Achtzylinder des amerikanischen Ford Thunderbird abstammen.Im Grunde war der Ford 12m ursprünglich ein Amerikaner, denn die werksintern P4 genannten Baureihe war in den USA entwickelt worden war. Dort sollte er ...

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... als "Cardinal" dem Wolfsburger "Beetle" Paroli bieten. Nachdem die amerikanische Ford-Zentrale aber zu geringe Marktchancen für den "Kleinwagen" sah, gab man das Projekt an die deutschen Ford-Werke ab. Dort löste er ab 1962 den in die Jahre gekommenen Ford Taunus ab. Die einfarbig roten Rückleuchten und ...

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... das schüsselförmige Lenkrad zeugen noch heute von den entwicklungstechnischen Wurzeln jenseits des großen Teiches.

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Auch Gepäckabteil bietet der 12m ordentlich Platz.

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Hartmuts Coupé wirkt für hiesige Verhältnisse keineswegs wie ein Kleinwagen. Mit einer Länge von 4,30 Metern bietet er selbst auf der Rückbank ausreichenden Platz, wenn auch - bedingt durch das Coupédach - eine eingeschränkte Kopffreiheit. "Aber das ist mir egal", lacht der Niedersachse. Ich sitze ja links vorne!"Und das seit inzwischen mehr als 15 Jahren mit stetiger Begeisterung.Alle Fotos: Carsablanca

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