Blech der Woche (77): Aero 30 Roadster:Prager Offenheit

Artur Gratilows Affinität zu Tschechien und den dort gebauten Fahrzeugen beeinflussten seine Oldtimer-Wahl: Er nennt einen Aero 30 sein Eigen.

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Artur Gratilows Affinität zu Tschechien und den dort gebauten Fahrzeugen beeinflussten seine Oldtimer-Wahl: Er nennt einen Aero 30 sein Eigen."Bei mir hat es mit einer Jawa angefangen, die ich in den neunziger Jahren als Neufahrzeug in Tschechien gekauft habe", erzählt Artur Gratilow (Aero30). Mit dem Stolz der tschechischen Motorradindustrie hat er zahlreiche Touren unternommen, auch in ihrem Ursprungsland. "Dabei sind mir des öfteren Autos von Aero begegnet, und irgendwann habe ich wohl Feuer gefangen", bekennt Gratilow lächelnd.

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Der dunkelblaue Aero 30 ist eines von knapp 8000 Exemplaren, die zwischen 1934 und 1941 in der Fabrik in der Nähe der tschechischen Hauptstadt Prag vom Band liefen.

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Die Schwalbe als Signet über dem Kühler des zweisitzigen Roadsters ist dabei ein Hinweis auf die Firmentradition: Aero hatte in den 1920er Jahren als Flugzeugfabrik begonnen und ist heute der größte Hersteller von Schulflugzeugen weltweit.

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Der Bau von Automobilen indes war nur ein kurzes Intermezzo in der Firmengeschichte: von 1928 bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges.Die wenigen Nachkriegs-"Aero" hingegen entstanden lediglich für den Export in den Jawa-Werken: Man wollte den guten Ruf, den sich die Marke Aero als Automobilhersteller erworben hatte, weiterhin zu Nutze machen.

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Gratilows Neuerwerbung aus dem Jahr 1935 machte Anfangs einen guten Eindruck: "Der Wagen war komplett, weitgehend original und fahrbereit. Die Lackierung sah gut aus. Auch im ...

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... Innenraum war alles in Ordnung: Alle Instrumente an ihrem Platz und funktionstüchtig, nichts verbastelt, die Lederpolster schienen noch nicht alt zu sein, und das Holz des Armaturenbretts - das diese Bezeichnung noch verdient - war weder aufgequollen noch brüchig."

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So beschränkte sich Artur Gratilow auf eine gründliche Durchsicht und einige Inspektionsarbeiten, bevor er den Zweizylinder-Zweitakter für eine erste Tour anwarf.Das erwies sich als keine gute Idee: "Ich weiß bis heute nicht, wo der Fehler lag", bedauert Gratilow. "Doch ich bin schon auf dieser ersten Tour liegen geblieben, und zwar mit einem kapitalen Motorschaden."

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Weil Ersatzteile für den originalen Einlitermotor mit 30 PS Leistung sehr selten und daher nicht ohne weiteres beschaffbar waren, ersetzte Artur Gratilow das defekte Herz seines dunkelblauen Zweisitzers provisorisch durch ein leichter zu organisierendes Triebwerk: "Ich habe den Dreizylindermotor aus einem Wartburg 353 eingebaut, versehen mit dem Vergaser des Vorgängermodells 311."

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Gratoliw weiter: "Das Volumen des Hubraum ist annähernd das Gleiche, die 15 PS Mehrleistung sorgen aber für einen erheblich besseren Durchzug und eine höhere Reisgeschwindigkeit. Eigentlich war das ganze nur als Zwischenlösung gedacht, aber es hat sich durchaus bewährt."

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Seinen Erstling, ein Aero 18, gibt es übrigens auch noch. Er befindet sich in Familienbesitz: "Mit dem sind meine Enkel wechselweise unterwegs", freut sich der rüstige Pensionär über die gelungene Nachwuchsförderung.

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Mit seinem Roadster Aero 30 ist Artur Gratilow nach eigenen Angaben erstaunliche 10.000 Kilometer pro Jahr unterwegs, unter anderem in den Niederlanden, und natürlich zu den Jahrestreffen der Internationalen Aero Interessengemeinschaft.Alle Fotos: Carsablanca

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