Autoland USA:Versagen ist Programm

Fahren unter Vorbehalt: Warum in den USA Autos ungewollt beschleunigen und oft nicht zu bremsen sind.

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Fahren unter Vorbehalt: Warum in den USA Autos ungewollt beschleunigen und oft nicht zu bremsen sind.

Kapitäne der Landstraße: Das Verhältnis des Amerikaners zu seinem Auto ist entspannt bis gleichgültig, ambitionsloses Dahinschnurren die Regel.

Foto: Bildagentur Huber/PA

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Der Albtraum jeden Autofahrers: Als der 61-jährige James Sikes Anfang März auf dem Freeway bei San Diego unterwegs war, beschleunigte sein Toyota Prius plötzlich unkontrollierbar. Bei 150 Kilometer pro Stunde trat Sikes auf die Bremse, doch der Wagen wurde nur noch schneller. Panisch rief Sikes die Polizei um Hilfe.

Die nahm die Verfolgung auf und gab ihm per Lautsprecher Anweisungen. Als das alles nichts half, setzte sich der Streifenwagen vor den Prius und bremste ihn nach 50 Kilometer gewaltsam ab.

Nach ausführlichen Untersuchungen kam die US-Verkehrsbehörde damals zu dem Schluss, dass das Autos völlig in Ordnung war. Der Grund war "Pedal-Fehlanwendung":

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Extreme: Ein großer Teil der 20.000 Kilometer, die der Durchschnittsamerikaner pro Jahr fährt, führt über menschenleeres Land. Der Rest durch Ballungsräume.

Fotos: dpa/AP

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Die Zahl der Straßenschilder ist im Vergleich mit Deutschland gering, und statt der vermeintlich einfachen, tatsächlich aber nicht selten rätselhaften Symbole, die man im deutschen Verkehrswesen so liebt, setzt man in Amerika in der Regel auf einfache Worte: Stopp, Nicht Überholen, Vorsicht.

Oder, wie hier im Bild: erst parken, dann mit dem Handy telefonieren.

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Da gibt es nichts zu lernen. Die Führerscheinprüfung ist deshalb eine reine Formalität. In den meisten Bundesstaaten dürfen schon 15-, in einigen sogar 14-Jährige mit einem volljährigen Fahrer üben.

Deshalb ist hier auch eine florierende Fahrschulindustrie, wie es sie hierzulande gibt, unbekannt. Schon mit 16 sind die meisten Jugendlichen im Auto unterwegs.

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Noch mehr als anderswo war das Auto in Amerika schon immer mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Es stellt die symbolische Verbindung zu den Pferden der Cowboys und den Planwagen der Siedler dar. Millionen Teenagerpärchen nützen es als prüderiefreies Reservat für Rückbank-Sex.

Und es erlaubt - mit dem Drive-Thru-Restaurant, dem Autokino und den 2008 eingeführten Drive-Thru-Wahllokalen - Privatheit, wo diese unmöglich erschien.

Foto: AP

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