In der alljährlichen Flut an Neuvorstellungen fällt es schwer, die wirklich tollen von den nicht ganz so guten Autobüchern zu unterscheiden. Deshalb präsentiert Ihnen die Autoredaktion der Süddeutschen Zeitung an dieser Stelle lesenswerte Neuerscheinungen, die jeder Auto- und Motorsportfan nur so verschlingen dürfte. Damit die Wände im neuen Jahr nicht gar so kahl aussehen, sind auch zwei Kalender in dieser Übersicht vertreten. Und dank schnell arbeitender Onlineshops liegen die Exemplare vielleicht sogar noch rechtzeitig als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.
Älteren Motorsportfreunden wird das Datum womöglich eingebrannt sein wie die Mondlandung, die Ermordung Kennedys oder 9/11: Am 7. April 1968 verunglückte der Schotte Jim Clark in Hockenheim. Einer der besten Piloten der Formel 1, 25-facher Grand-Prix-Sieger und Weltmeister 1963 und 1965 auf Lotus, starb in einem zweitklassigen Rennen, aus letztlich nie geklärten Gründen. Das 400 Seiten starke Werk beleuchtet die außergewöhnliche Karriere des privat eher stillen Farmers aus Edington Mains, in deren Verlauf Clark so ziemlich alles auf meisterhafte Art bewegte, was vier Räder hatte - von Kisten wie dem Sunbeam Mark III oder dem Ford Galaxy über heiße Geräte wie Lotus Cortina, Jaguar D-Type oder Aston Martin DBR1 bis zu den Formelwagen der Colin-Chapman-Ära. Ob es ein Glücksgriff war, das Buch nach Kapiteln in alphabetischer Reihenfolge zu ordnen, mag dahingestellt sein. Sicher ist aber, dass vor allem die Fülle der bislang nicht veröffentlichten Fotos die Biografie zu einem Muss für Freunde des Motorsports macht.
Graham Gauld: Jim Clark - Rennfahrerlegende; Racingwebshop; 400 Seiten; 72 Farb-, 253 S/W-Abbildungen; Deutsch und Englisch; 99,90 Euro; ISBN 978-3-927458-75-8.