Audi A1 Fahrbericht:Kleiner wird feiner

Audi A1 im Fahrbericht

Der neue Dreizylinder drückt den Einstiegspreis des Audi A1 auf weniger als 17 000 Euro.

(Foto: dpa-tmn)

Äußerlich hat sich der A1 kaum verändert. Doch zum ersten Mal arbeitet ein Dreizylinder-Benziner unter der Haube. Der drückt den Preis - aber was bleibt dann vom Fahrspaß? Ein erster Test.

Von Michael Specht

Mehr als 500 000 Exemplare in vier Produktionsjahren: Für Audi ist der A1 ein Erfolgsmodell. Zwei Drittel der ausschließlich in Brüssel gebauten Kleinwagen wurden bisher als viertüriger Sportback verkauft. Mit einer Modellauffrischung und neuen Motoren wollen die Ingolstädter ihren Kleinsten gegenüber dem neuen Mini attraktiv halten. Ausgemustert wurden vier Motoren, deren Anpassung an die Euro-6-Abgasnorm laut Ralf Döring, Projektleiter Aggregate, nicht mehr möglich gewesen wäre. Aufs Altmetall wanderte unter anderem der bekannte 1.4 TFSI Twincharger mit 185 PS. Er wird abgelöst von einem 1.8 TFSI mit 192 PS. Downsizing einmal umgekehrt.

Dafür setzt Audi beim Einstiegsmodell künftig auf nur noch drei Zylinder. Eine Premiere. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Marke überhaupt, dass ein Dreizylinder-Benziner unter der Haube eines Audi werkelt. Die Ingenieure entschieden sich für einen 1.0 TFSI mit 95 PS. Aller Skepsis zum Trotz: Der Alltag zeigt, dass sich dieser Motor in Audis kleinstem Modell wohlfühlt. Der Dreizylinder klingt nicht nur kernig und agil, er reagiert auch sehr gut auf Gaspedalbewegungen, zieht schon aus niedrigen Drehzahlen munter los. Dass er nur einen Liter Hubraum besitzt, ist nicht zu spüren. Wie ruhig der Motor läuft, dagegen schon.

Äußerlich wenig Veränderung

Das ist bauartbedingt keineswegs immer selbstverständlich. Man konnte sogar auf eine Ausgleichswelle verzichten, was Geld und Gewicht spart. Apropos sparen: Im Normzyklus verbraucht der kleine Benziner lediglich 4,3 Liter. Das entspricht 99 g/km CO₂ und dürfte sicher bei so manchem Flottenkunden für Freude sorgen. Beim Händler wird der A1 1.0 TFSI Ultra, den es wie alle Motorisierungen auch mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gibt, allerdings nicht vor Juni 2015 stehen. Auch der Preis wartet noch auf seine finale Abstimmung. "Er wird aber unter 17 000 Euro liegen", verspricht Petra Voith-Hase vom Produktmarketing.

Bei 19 200 Euro startet Audis zweiter Dreizylinder, der 1.4 TDI. Er leistet mit 90 PS so viel wie früher das 1,6 Liter große Pendant und harmoniert ebenfalls gut mit dem A1. Lediglich beim Anfahren und Schalten in den zweiten Gang darf man die Drehzahl nicht zu sehr abfallen lassen, sonst wird der Diesel schnell abgewürgt. Hier empfiehlt sich auf jeden Fall das DSG-Getriebe S-Tronic. Statt 3,4 fließen damit 3,6 Liter/100 km durch die Brennräume.

Äußerlich hat sich der Audi A1 wenig verändert. Am einfachsten erkennbar ist das Facelift an den flacheren und keilförmigen Scheinwerfern. Die Rückleuchten beließ man in ihrer Form, gestaltete lediglich das Innenleben neu. Auch Front- und Heckstoßfänger wurden leicht überarbeitet und sollen den A1 ein bisschen sportlicher auf seinen Rädern stehen lassen. Edel wird der kleine Audi durch eine Vielzahl von Ausstattungslinien, Farben, Stoffen, Leder-Alcantara-Kombinationen, Dekor-Elementen und einer im Segment überdurchschnittlich guten Verarbeitung. Auch beim Infotainment liegen die Limits hoch, ein Wlan-Hotspot, Google Maps-Street View und Internet-Radio sind nun möglich.

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