Aston Martin DB5:Im Auto für die Majestät

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Ein Schleudersitz für den Beifahrer - da so ein Extra nicht alltäglich ist, bleibt das Auto im Gedächtnis. Besonders dann, wenn der Mann hinter dem Lenkrad James Bond heißt.

Auch im neuesten 007-Streifen wird ein Auto der Marke Aston Martin zu sehen sein. Ob der zur Legende wird, wie der mit besagtem Zubehör versehene DB5 aus dem Bond-Film "Goldfinger", bleibt abzuwarten.

Einen Aston sollst du streicheln - Sean Connery beherzigt diese Regel: der legendäre DB5 (Foto: Foto: dpa)

Vielen ist die geduckte, silbern lackierte Karosserie mit der rundlichen Linienführung des DB5 im Gedächtnis geblieben. Ebenso die vielen Extras zur Abwehr der Bösewichter: Maschinengewehre, ausfahrbare Klingen in den Radmuttern oder Ölspray.

In der realen Welt sollte sich der DB5 an Sportwagenliebhaber verkaufen lassen. Ohne all die martialischen Extras war der DB5 einfach nur das Produkt einer traditionsreichen und kleinen Auto-Manufaktur im britschen Newport Pagnell. Als "Goldfinger" in die Kinos kam, war Aston Martin bereits 50 Jahre alt.

Nicht immer rosig

Gegründet wurde das Unternehmen 1914 von Lionel Martin und Robert Bramford. Nachdem zunächst mit Autos gehandelt wurde, kam bald der Wunsch auf, selbst Fahrzeuge für den Rennsport zu entwickeln. Was schließlich auch zu dem heute bekannten Firmennamen führte: Lionel Martin nahm an einem Bergrennen am Aston Hill teil.

Bis 1945 wurden nicht mehr als insgesamt 700 Autos gebaut. Als es dann wieder einmal nicht rosig für die Autobauer aussah, erschien David Brown.

Der hatte sein Geld unter anderen mit dem Verkauf von Traktoren gemacht und übernahm 1947 Aston Martin. Zum Inventar gehörte dort unter anderem der Prototyp eines 1939 entwickelten neuen Modells: Der "Atom" war zwar nicht wirklich schön, das Konzept galt aber als zukunftsweisend.

Geschmückt mit den Initialen des neuen Hausherren, erstand als erstes Modell der DB1, ein DB2 folgte, und man nahm auch wieder an Rennen teil - mal erfolgreich, mal mit weniger Glück.

James Bond und seine Autos
:Unterwegs im Auftrag Ihrer Majestät

James Bond und Aston Martin: eine königliche Kooperation. Zwischendurch allerdings ging 007 fremd - auch in automobiler Hinsicht. Das waren die Fortbewegungsmittel von Englands berühmtestem Agenten.

Einen großen Schritt nach vorne machte das Unternehmen 1955, als mal wieder die Arbeit an einem neuen Modell aufgenommen wurde. Das erschien 1958 mit der Bezeichnung DB4. Dieser Wagen trug im Grunde schon jenes Design, das auch das Bond-Auto auszeichnete.

Die Fahrleistungen waren für die späten fünfziger Jahre beachtlich: Ein DB4 wurde von einem Sechszylinder-Motor mit 3,7 Litern Hubraum angetrieben, der es je nach Ausführung auf 240 oder gar 266 PS brachte, was eine Höchstgeschwindigkeit von 225 Stundenkilometern (km/h) erlaubte.

Bis 1963 wurden von dem Auto 1110 Exemplare abgesetzt - für Aston Martin eine erstaunliche Zahl.

Prototyp für Bond

Der 1963 präsentierte DB5 unterschied sich kaum von seinem Vorgänger, er besaß jedoch einen stärkeren Motor. Der Hubraum war auf vier Liter gebracht worden, die Leistungswerte wurden mit 282 oder 314 PS angegeben.

Damit konnte bei Bedarf in acht Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt werden, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 233 km/h. Der Legende zufolge soll das in "Goldfinger" eingesetzte Fahrzeug der Prototyp des DB5 gewesen sein. In den Bondstreifen "Golden Eye" oder "Der Morgen stirbt nie" ist der DB5 ebenfalls präsent.

Bis in die Achtziger die Pleite vor Augen

Zwar war Aston Martin mit dem DB5 zum angesehenen Nobel-Hersteller gewachsen. Dennoch hatte man weiterhin die Pleite vor Augen. Erst Ende der achtziger Jahre änderte sich die Situation: Ford übernahm das marode Unternehmen, und nach langjährigen Versuchen scheint es mit Aston Martin nun wirklich bergauf zu gehen.

Und so fährt James Bond im neuen Titel "Casino Royale" nun eben wieder einmal mit einem Aston Martin vor, einem ganz frischen Modell mit der Bezeichnung DBS. Selbst wenn der ohne den Firlefanz seines Film-Vorfahren auskommen muss - Klimaanlage und Lederbezüge dürften ganz sicher an Bord sein.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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