Kleiner Bruder des CLS:Mercedes zeigt viertüriges Kompakt-Coupé

Kleiner Bruder für den Mercedes CLS: Das viertürige Coupé CLA sieht sportlich aus, hat allerdings maximal so viel Leistung wie ein Golf GTI - und könnte zudem ausgerechnet einem Auto aus dem eigenen Konzern gefährlich werden.

Von Wolfgang Gomoll

Schon die Studie "Concept Style Coupé" fand bei den Messebesuchern der Automesse in Peking großen Anklang. Das Konzept des viertürigen Kompaktklassen-Coupés ist das des deutlich größeren CLS: Vier Türen und ein abfallendes Dach vermitteln äußerlich eine Sportlichkeit, die die Motoren aber nur teilweise erfüllen: Los geht es mit 122 PS und bei 211 PS - das leistet auch ein Golf GTI - ist vorläufig die Leistungsgrenze erreicht.

Da dürfte Haustuner AMG, der schon einen A-Klasse mit 350 PS entwickelt hat- tätig werden. Schließlich gibt es den CLA auf Wunsch auch mit Allradantrieb. Der wäre nötig, um diese Kraft dann auch auf die Straße zu bringen.

Niedriger Verbrauch dank niedrigem cW-Wert

Mit einem cW-Wert von 0,23 ist das Coupé laut Mercedes-Benz in seiner Klasse ganz vorne dabei. Das soll sich auf den Verbrauch auswirken, der bei den Benzinern zwischen 5,31 (126 Gramm CO2 pro Kilometer) und rund sechs Litern (142 Gramm CO2 pro Kilometer) betragen soll. Der Spitzenreiter in dieser Kategorie ist der 170-PS-Diesel mit 107 Gramm CO2 pro Kilometer (etwa vier Liter). Doch der wird im Herbst sicher vom 136-PS-Selbstzünder abgelöst.

Zur positiven Öko-Bilanz trägt auch das spritsparende Doppelkupplungsgetriebe bei. Wer lieber selbst Hand anlegt, greift zur manuellen Sechsgang-Schaltung. Auch ein Sportfahrwerk ist erhältlich. Dank der unterschiedlichen Tieferlegung von zwei Zentimetern vorne und 1,5 Zentimeter hinten mutiert der der CLA zum umgedrehten Schwabenkeil.

Mini-CLS

Der Innenraum des Mercedes-Benz CLA.

(Foto: WGO)

Optische Spielereien innen und außen

Beim Exterieur-Design gab sich die Truppe um Designchef Gordon Wagener Mühe, dem Coupé noch etwas optische Dynamik einzuhauchen. So spannen sich drei Kanten quer über die Flanke des 4,63 Meter langen Mercedes. Der Kühlergrill mit den vielen glitzernden Punkten statt Lamellen soll dem Coupé in der Frontansicht eine besondere Note verleihen.

Das Interieur mit dem Ipad-ähnlichen Display stammt aus der A-Klasse. Lediglich die Applikationen und Lüftungsdüsen sind silbern beschichtet. Auch bei den Assistenzsystemen dient die Ausstattung der A-Klasse als Basis. Der Kollisionswarner greift allerdings bereits früher ein, jetzt schon bei sieben Stundenkilometer.

Im Vergleich zur A-Klasse 180, die für 23.978,50 Euro zu haben ist, lässt sich Mercedes den Nobel-Kompakten teuer bezahlen: Mindestens 28.977 Euro kostet ein CLA 180. Ab April steht der CLA beim Händler. Die größte Gefahr könnte er dann für ein Modell aus dem eigenen Haus werden, die C-Klasse. Ob Mercedes das gewollt hat?

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