Gebrauchter der Woche (5): Ford Fiesta:Sportlichkeit für Jedermann

Vom Ford Fiesta gibt es große Auswahl aus zweiter Hand. Die Fahrzeuge überzeugen durch ausgereifteTechnik.

Klaus Justen

Polo, Corsa, Fiesta: Das ist seit vielen Jahren der Dreiklang, der in der Kleinwagenklasse den Ton angibt. Seit mehr als 30 Jahren und in sechster Generation wird der Ford Fiesta in Deutschland verkauft; mit der auf dem Gebrauchtwagenmarkt stark vertretenen fünften Modellreihe präsentiert sich der Fiesta als ein ausgewachsener Kleinwagen. Das gilt nicht nur für sein Format von fast vier Meter (3,92 m) und damit Kompaktklassedimensionen, sondern auch bei der Qualität.

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Diese von 2001 bis 2008 verkaufte Fiesta-Generation kündet noch vom sogenannten New-Edge-Design: Harte Linien und weiche Bögen fügen sich an- und ineinander.

(Foto: Foto: oh)

Die von 2001 bis 2008 verkaufte Fiesta-Generation kündet noch vom sogenannten New-Edge-Design: Harte Linien und weiche Bögen fügen sich an- und ineinander. Wie schon beim Focus, dessen Fahrwerk zum Maßstab der Kompaktklasse wurde, setzten die Ford-Entwickler auch beim Fiesta auf Agilität. Der Fronttriebler fährt sich ausgesprochen angenehm. Die exakte Lenkung und ein präzises, rasch reagierendes Fahrwerk machen sportlichen Fahrern Freude, ohne jene zu verschrecken, die einfach nur ordentlich unterwegs sein wollen. Das Wohlbefinden könnten nur bessere Sitze erhöhen, denn speziell Fahrer mit langen Beinen wünschen sich mehr Halt für die Oberschenkel.

Die Benzinmotoren sind nicht sonderlich kultiviert, aber kräftig; die Diesel sparsam und laufruhig. Wer einen günstigen Zweitwagen, ein Auto für die Stadt oder die erste Motorisierung für einen Fahranfänger sucht, ist mit Einstiegsbenzinern gut bedient. Beim Preis hielt der Fiesta immer Abstand zum VW Polo, was nicht ohne sichtbare Folgen bleibt: Das Armaturenbrett mit großen, griffgünstigen Schaltern und Tasten ist zwar bedienfreundlich, doch die Oberflächenqualität der verbauten Materialien zeigt, wo Cent um Cent abgeknapst wurde.

Das Platzangebot ist für diese Klasse in Ordnung; mit 270 Liter Kofferraumvolumen lässt sich allerhand anstellen, zumal klappbare Rücksitze Variabilität bieten. Wer mehr Raumkomfort sucht, findet ihn in der Hochdachversion Fusion, die bis 2008 rund 90.000 Mal in Deutschland verkauft wurde.

Bei der Hauptuntersuchung präsentiert sich diese Fiesta-Modellgeneration überwiegend unauffällig. Eine Ausnahme bilden, so die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), Karosserie und Bodengruppe - auch wenn es die große Rostanfälligkeit wie bei früheren Jahrgängen nicht mehr gibt. Da kann es sich also lohnen, vor dem Kauf genau hinzusehen; das gilt auch für die Lichtanlage, die bei mehr als vier Jahre alten Fiesta oft moniert wird.

Ford Fiesta: der Steckbrief

Ford Fiesta: der Steckbrief

Gebrauchter der Woche (5): Ford Fiesta: Ausgewachsener Kleinwagen: Das Cockpit des Ford Fiesta ist aufgeräumt, die Bedienbarkeit ist gut. Kleines Manko sind die zu kurzen Sitzauflagen und die billig wirkenden Materialien.

Ausgewachsener Kleinwagen: Das Cockpit des Ford Fiesta ist aufgeräumt, die Bedienbarkeit ist gut. Kleines Manko sind die zu kurzen Sitzauflagen und die billig wirkenden Materialien.

(Foto: Foto: oh)

Modelle Die erste Generation des Ford Fiesta kam 1976 auf den Markt; 1983, 1989 und 1996 gab es Nachfolger. Die heute auf dem Gebrauchtwagenmarkt interessanteste Generation wurde zwischen Ende 2001 und 2008 verkauft, 421.000 Exemplare wurden in Deutschland zugelassen.

Motoren Basis ist der 1,3 Liter große und 60 PS starke Ottomotor, der nur 2003 angebotene Fiesta 1.25 leistet 70 PS. Danach war ein 1,3-Liter mit 70 PS im Programm, der ordentliche Fahrleistungen bietet und 6,2 Liter auf 100 Kilometer verbraucht (CO2: 147g/km); der 60-PS-Fiesta verbraucht 0,3 Liter weniger (CO2: 139g/km). Mehr Leistung bieten der 1,4-Liter mit 80 PS und der Fiesta 1.6 mit 100 PS, der schon richtig kräftig zur Sache geht (6,6 l, CO2: 156 g/km). Sportlich geht es im Fiesta 2.0 ST mit 150 PS zu, der zwischen 2005 und 2008 angeboten wurde. Diesel gibt es mit 68 und 90 PS. Der 1.4 TDCi verbraucht 4,6 Liter (CO2: 122 g/km), der 1.6 TDCi 4,5 Liter (CO2: 119 g/km). Etwas mehr als zehn Prozent aller verkauften Fiesta sind Diesel.

Preise Ein zweitüriger Fiesta 1.3 Viva mit 60 PS - Baujahr 2003, rund 80.000 Kilometer Fahrleistung - kostet laut Schwacke beim Händler 4500 Euro. Ein Jahreswagen von 2008 in Ambiente-Ausstattung kommt auf etwa 6900 Euro und hat kaum 20.000 Kilometer auf der Uhr. Einen gut ausgestatteten 1.3 Ghia mit 70 PS (Bj. 2007, 30.000 km) bietet der Händler für 7600 Euro an. Der Preis für einen 1.6 Style mit 100 PS von 2007 liegt bei 8100 Euro, für den 150 PS starken 2.0 ST aus dem gleichen Jahr bei 10.200 Euro. Der 1.4 TDCi (68 PS) von 2005 ist mit rund 80.000 km Fahrleistung noch 5200 Euro teuer, ein 90 PS starker 1.6 TDCi Ghia (Bj. 2007, 50.000 km) kostet 8600 Euro.

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