150. Geburtstag von Henry Ford:Mobilisierer der Massen

Dass der Farmersjunge Henry Ford Geschichte schreiben würde, hätte bei der Geburt sicherlich niemand gedacht. Er revolutionierte mit seiner Fließband-Arbeit die noch junge Autobranche und machte die knatternden Kisten für die breite Masse erschwinglich. Manche sagen, er habe damit die Welt so sehr verändert wie nur wenige andere Menschen.

12 Bilder

Henry Ford

Quelle: dpa

1 / 12

Dass der Farmersjunge Henry Ford Geschichte schreiben würde, hätte bei der Geburt sicherlich niemand gedacht. Er revolutionierte mit seiner Fließband-Arbeit die noch junge Autobranche und machte die knatternden Kisten für die breite Masse erschwinglich. Manche sagen, er habe damit die Welt so sehr verändert wie nur wenige andere Menschen. 

Carl Benz und Gottlieb Daimler gelten als Visionäre des Autobaus, Rudolf Diesel und Nikolaus Otto als geniale Konstrukteure - und Henry Ford als der Mann, der das Auto für die breite Masse verfügbar machte. 

Am 30. Juli 2013 wäre Henry Ford 150 Jahre alt geworden. Dabei sah es zunächst nicht danach aus, dass der begabte Erfinder und Techniker auch als Geschäftsmann ein gutes Händchen haben würde. 

Henry Ford

Quelle: dpa

2 / 12

Zweimal fällt er bei Firmengründungen auf die Nase. Erst beim dritten Mal hat er mit seiner Ford Motor Company endlich Erfolg. Anders als seine elf Geldgeber und die Konkurrenz will Ford aber keine Wagen für die gut betuchte Kundschaft auf die Räder stellen. Er träumt davon, einen Wagen für den kleinen Mann zu bauen. 

Bild: Der 37-jährige Henry Ford posiert im Jahr 1900 vor seinem Werk in Detroit (Michigan) am Lenkrad eines brandneuen Autos.

Ford ´Tin Lizzie"

Quelle: dpa

3 / 12

Mit dem legendären Model T gelingt es ihm. Der Wagen wird zum Verkaufsschlager, vor allem weil es Henry Ford später schafft, mit Fließband-Arbeit die Kosten massiv zu senken. Ein Mann, ein Handgriff lautet die Devise. 

Bild: Ein Ford Model T aus dem Baujahr 1925

-

Quelle: AFP

4 / 12

Statt zwölf Stunden dauert es nun nur noch anderthalb Stunden, bis ein Auto montiert ist. Der Preis purzelt von 825 auf 260 Dollar. Extras gibt es keine. Angeblich hat Ford gesagt, der Kunde dürfe sich jede Farbe aussuchen - so lange sie schwarz sei. 

Bild: Fließbandproduktion bei Ford im Jahr 1924

Henry Ford und sein Sohn Edsel, 1927

Quelle: Scherl

5 / 12

Die "Tin Lizzie" oder "Blechliesel" verkauft sich zwischen 1908 und 1927 mehr als 15 Millionen Mal. Erst der VW Käfer sollte Jahrzehnte später mehr Fans finden. Das Model T verändert das Gesicht Amerikas, vor allem in den ländlichen Gebieten, die bis dahin vielfach abgehängt waren. 

Bild: Henry Ford (li.) und sein Sohn Edsel vor dem alten Quadricycle, das Ford bereits 1896 baute, und dem fünfzehnmillionsten Wagen des Modells T

Henry Ford bei der Grundsteinlegung zu den Ford-Werken in Köln, 1930

Quelle: Scherl

6 / 12

Weil Ford seinen Mitarbeitern zudem überdurchschnittlich hohe Löhne zahlt, wächst die Mittelklasse - und es gibt mehr Autokäufer. Die Firma expandiert parallel ins Ausland, 1925 auch nach Deutschland.

Bild: Henry Ford bei der Grundsteinlegung zu den Ford-Werken in Köln, 1930

Henry Ford, 1933

Quelle: SCHERL

7 / 12

Henry Ford ist zu jener Zeit so etwas wie der Rockstar des Autobaus, gut bekannt mit vielen Prominenten und sogar Präsidenten. 

Bild: Henry Ford im Jahr 1933 in einem seiner ersten Modelle aus dem Jahr 1903

Henry Ford und Thomas Alva Edison, 1927

Quelle: SCHERL

8 / 12

Mit dem gewieften Erfinder und Unternehmer Thomas Alva Edison verbindet ihn eine besonders lange Freundschaft. Ford hatte in einer von Edisons Elektrofirmen seine Karriere begonnen. 

Bild: Henry Ford (li.) und der Erfinder Thomas A. Edison an dessen 80. Geburtstag

Henry Ford mit seinem Sohn Edsel, 1933

Quelle: Scherl

9 / 12

1919 übergibt Henry Ford die Firma offiziell an seinen einzigen Sohn Edsel. Er mischt jedoch weiterhin im Hintergrund kräftig mit. Nachdem Edsel 1943 mit nur 49 Jahren an Krebs stirbt, übernimmt sein Vater auch offiziell wieder das Steuer. Da ist er schon 80 Jahre alt. Die goldenen Zeiten scheinen jedoch erst einmal vorbei: Die schwere Rezession der 1930er Jahre hat den Ford-Konzern gebeutelt. Im Krieg stellt das Unternehmen auch Bomber, Flugzeugmotoren und Militärfahrzeuge her. 

Bild: Der 71-jährige Henry Ford sitzt in dem ersten Ford-Automobil. Sein Sohn Edsel steht neben einem neuen Modell.

Henry Ford, sein Sohn Edsel und sein Enkel Henry Ford II auf der Weltausstellung, 1939

Quelle: Scherl

10 / 12

1945 gibt Henry Ford den Chefposten zum zweiten Mal ab - an seinen ältesten Enkel Henry Ford II. Der führt das Unternehmen mit modernen Managementmethoden und frischen Modellen zu neuer Blüte. Die Pick-up-Trucks der F-Serie, eines der weltweit meistverkaufen Autos, und später den Sportwagen-Klassiker Mustang erlebt Firmengründer Henry Ford jedoch nicht mehr: Er stirbt 1947 mit 83 Jahren in seinem Haus in Dearborn bei Detroit - bei Kerzenschein, weil schwere Überschwemmungen die Stromversorgung gekappt hatten, wie Historiker anmerken. 

Bild: Drei Ford-Generationen auf der Weltausstellung in New York: Henry Ford (Mi.) mit seinem Sohn Edsel (re.) und seinem Enkel Henry Ford II (li.)

-

Quelle: AFP

11 / 12

Bis heute wacht die Familie Ford über ihr Unternehmen, auch wenn es seit 1956 an der Börse notiert ist. Bill Ford, der Urenkel von Henry Ford, steht dem Verwaltungsrat vor. Die Geschäfte führt jedoch Alan Mulally, ein ehemaliger Boeing-Manager. Er hat das Unternehmen wieder auf Vordermann gebracht, nachdem Qualitätsprobleme und die harte Konkurrenz aus Japan zu Milliardenverlusten geführt hatten. 

Henry Ford und seine Frau Clara Bryant Ford, 1930

Quelle: Scherl

12 / 12

Ford war letztlich sogar der einzige der drei US-Autokonzerne, der ohne staatliche Hilfe durch die Wirtschaftskrise 2009 kam, während General Motors und Chrysler nach ihrer Insolvenz vom Steuerzahler gerettet werden mussten. Henry Ford dürfte stolz sein.

Bild: Henry Ford und seine Frau Clara Bryant Ford

© Süddeutsche.de/dpa/mike/cag
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: