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Archiv für Ressort Kultur - Januar 2013
143 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Am Weltmittelpunkt des "&" wird einem wieder klar, dass es durchaus englische Vokabeln gibt, die man im Laufe seines Lebens bereits behutsam in den eigenen Wortschatz eingereiht hat.
Mit seinem Label "Edition of Contemporary Music" brachte Manfred Eicher Schönheit und Sorgfalt in die Welt. Der 69-Jährige schuf einen so unverwechselbaren und guten Stil, dass das Münchner Haus der Kunst dem Label nun eine eigene Ausstellung widmet.
Friedrich Hundertwasser träumte von der Kunst als besserer Welt, in der Mensch und Natur eins sind. Doch seine Vision endete im bunten Krawattendesign. Eine Bremer Schau bemüht sich nun darum, seine Ehre zu retten.
Er schuf mit "Deliverance" ein Meisterwerk des New Hollywood: Der britische Filmregisseur John Boorman wird achtzig Jahre alt. Im Rückblick wirken seine Filme wie funkelnde Einzelstücke.
Schauspieler Devid Striesow über seine Bulldogge, langweilige Theaterstücke und die Frage, wie man einen SS-Offizier spielen muss.
Es hat ihn immer geärgert, wenn er nur als Autor von Krimis wie "Happy birthday, Türke!" wahrgenommen wurde. Völlig zu Recht: Jakob Arjouni hat auch Theaterstücke geschrieben, Kurzgeschichten und zwei saukomische, sturztraurige, rasante Berlin-Romane. Nun ist er im Alter von 48 Jahren gestorben.
Antisemitismus ist manchmal Hass um seiner selbst willen, doch oft versteckt er sich hinter so genannter Kritik an Israel - welch Scheinheiligkeit. Allerdings geht auch die israelische Gesellschaft nicht immer ausreichend achtsam mit dem Hass um, der gegen andere gerichtet ist.
In nur vier Wochen ist eine seichte Kinoklamotte zum erfolgreichsten chinesischen Film aller Zeiten avanciert: In "Lost in Thailand" stolpern zwei Pekinger hilflos durch Thailand und legen sich mit Transvestiten an. Die Witze sind eher billig, doch genau das macht den Film im Reich der Mitte mit seiner bierernsten Kulturpolitik so erfolgreich.
Sein Privatdetektiv Kemal Kayankaya hat ihn bekannt gemacht - der erste Fall des Frankfurter Ermittlers wurde sogar verfilmt. Weitere Krimis folgten, doch nun ist der Schriftsteller Jakob Arjouni mit nur 48 Jahren gestorben.
Video Quatsch nicht so gedrechselt: In seinem neuen Film zeigt Kultregisseur Quentin Tarantino einmal mehr, wie sehr er die Sprache liebt. Tarantino, der Sprüche-Drechsler. Dass sein Film am Ende mit einer Blutdusche endet, versteht sich natürlich von selbst. Eine Filmkritik.
Margarethe von Trotta schlägt sich in ihrem Film "Hannah Arendt" konsequent auf die Seite der porträtierten Heldin. Zeitgenössische Kritik an der Intellektuellen und ihrer These von der "Banalität des Bösen" erfährt der Zuschauer als unzulässige Diffamierung. Wird dies dem Mythos gerecht?
Bilder Nein, es kommt in dieser Woche nicht nur Tarantinos "Django Unchained" ins Kino. Auch anderswo fließt Blut - mal mit einer glänzenden Pornoqueen a. D., mal in schönster Splatter-Tradition. Außerdem faszinieren in "Mavericks" die ganz großen Surfwellen und die verstorbene Susanne Lothar hinterlässt in einer ihrer letzten Rollen "Staub auf unseren Herzen".
Bilder An Durchsetzungsvermögen muss eine Weile gearbeitet werden. Viel Spaß mit unseren Comics.
Lernen Sie in dieser Popkolumne Englisch! Denn zu den Highlights des vergangenen Musikjahres, das wir derzeit resümieren, gehörte der Wortschatz der Weltsprache, der sich rasch weiterentwickelt hat. Oder wussten Sie vor Zebra Katz, Mykki Bianco und anderen was "Ima", "Wavvy", "Ladera Heights" und "Seapunk" zu bedeuten haben?
Das Buch ist gespickt mit Zitaten Loriots, nun muss der Verlag die Biografie über den verstorbenen Humoristen vom Markt nehmen. Loriots Tochter hatte geklagt, weil sie bei etlichen Bonmots ihres Vaters Urheberrechtsverletzungen als gegeben ansah. Das Gericht folgte jetzt vielen ihrer Beanstandungen.
Von schwer zu ertragender Brutalität, aber nicht so grausam wie die Realität der Sklaverei: Quentin Tarantino betreibt filmischen Exorzismus mit seinem "Django Unchained" und jagt den Typus "white American male" in die Luft.
Das Hetzportal kreuz.net ist zwar inzwischen offline, dafür hat die Kirche jetzt Ärger mit der fundamental-katholischen Internetseite gloria.tv. Das Bistums-Fernsehen der Diözese Würzburg kündigte dem Portal bereits jegliche Zusammenarbeit auf, die Fernseh-Stelle der Deutschen Bischofskonferenz prüft derzeit ähnliche Schritte.
Er war ein politischer Rebell, in dessen Auflehnung immer auch der Kampf um die Freiheit des Körpers gemischt war. Sein unerhörtes Meisterstück "Im Reich der Sinne" über eine radikale Liebe machte ihn schlagartig weltweit berühmt. Nun ist Nagisa Oshima, Japans großer anarchistischer Filmemacher, gestorben.
Was haben fabrikfrische Hot Dogs, hübsch animierte Bauwerke, Quentin Tarantinos Popkultur-Referenzen, ein Drogenselbsttest und ein Seiltanz bei Vollmond gemeinsam? Sie alle kann man in den Internet-Videos bewundern, die es unsere fünf Filmempfehlungen der Woche geschafft haben.
Nach der Trennung der Band "Passenger" machte ihr Kopf Mike Rosenberg alleine weiter, behielt den Bühnennamen "Passenger" und verdiente seinen Lebensunterhalt als Straßenmusiker. Damit finanzierte er neue Platten, mit denen er Erfolg hat. Ein Interview über falsche Vorstellungen des Künstler-Daseins und erarbeitetes Glück.
Ein neues Magazin präsentiert journalistische Inhalte in interaktiver Comicform. "Symbolia" ist eine App, die bislang nur für das iPad produziert wird. In jeder der Reportagen gehts ums Leben, ums Überleben und ums Weiterleben.
Video Beim Verlag Antje Kunstmann gibt es mittlerweile 17 Bände der Buchreihe "Meister der komischen Kunst". Jeder einzelne Band ist einem Karikaturisten gewidmet - von Chlodwig Poth über F.K. Waechter bis hin zu Gerhard Glück. Eine kleine Auswahl.
Christoph Waltz hat den Regisseur von "Django Unchained" als Wagner-Erneuerer vorgeschlagen. Peter Emmerich, Presseleiter auf dem Grünen Hügel, im Interview über seine ganz eigenen Erfahrungen mit Filmemachern und die Gründe, warum er privat ein großer Fan von Quentin Tarantino ist.
Das Unwort des Jahres 2012 heißt "Opfer-Abo". Das Schlagwort geht auf eine Äußerung von Jörg Kachelmann zurück - und stellt Frauen nach Ansicht der Jury "pauschal und in inakzeptabler Weise" unter den Verdacht, sexuelle Gewalt zu erfinden.
Bilder "Türkisch für Anfänger", "Cloud Atlas" und "Fünf Freunde": Die Top 3 der erfolgreichsten deutschen Kinofilme wurden mit bayerischen Fördergeldern ermöglicht, worauf der Film Fernseh Fonds Bayern stolz verweist. Inhaltlich haben sie eher wenig mit dem Freistaat zu tun. Ein Überblick.
Moneybrother und Blind Pilot bringen weder Stadionatmosphäre noch epischen Lobgesang mit. Trotzdem haben diese fünf Songs auf ihre eigene, charmante Art Hymnenpotenzial.
Afroamerikanische Autoren und Blogger beschweren sich darüber, dass weiße Kritiker über ihre Musik schreiben und sie auch noch gut finden. Ein Streit über Kultur, Entindividualisierung und Rassismus.
Bilder François Brunelle fand einmal, er habe Ähnlichkeit mit Mr. Bean. Und dass sich Menschen überhaupt oft gleichen, selbst wenn sie Fremde sind. Daraus entstand das Projekt "I'm not a look-alike", für das der Kanadier seither fast 200 Doppelgänger-Paare gefunden und fotografiert hat. Und er sucht weiter.
"Wahrscheinlich die erste Erwähnung des Wortes Scheiße in hebräischer Sprache": Eine historische Toilettentafel in Köln überraschte Archäologen und war auf gutem Weg, die Attraktion des geplanten Jüdischen Museums für famose Funde in Köln werden. Doch nun gibt es Streit.
Bilder Im Winter gehen die seltsamsten Krankheiten im Büro herum. Da kann ein gutes Immunsystem nicht schaden. Viel Spaß mit unseren Comics.
Bilder Ein Schauspieler als bester Regisseur des besten Films: Ben Affleck, von vielen oft belächelt, setzt sich bei den Golden Globe Awards mit "Argo" durch. Der Favorit "Lincoln" enttäuscht mit nur einem einzigen Preis. Freuen können sich Michael Haneke und Christoph Waltz. Und was wäre Hollywood ohne den großen emotionalen Moment - diesmal lieferte ihn Jodie Foster.
Video Lawrence Norfolk ist wieder da: In den 90er Jahren galt der Schriftsteller als eine Art literarisches Wunderkind. Berühmt wurde er durch seinen Roman "Lemprière's Wörterbuch". Mit "Das Festmahl des John Saturnall" ist Norfolk nun ein saftiger historischer Schmöker gelungen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Überraschung bei den Golden Globes: Favorit "Lincoln" gewinnt nur einen Preis, den Preis für die beste Regie bekommt der Schauspieler Ben Affleck, der mit "Argo" auch den besten Film gedreht hat. Christoph Waltz wird als bester Nebendarsteller ausgezeichnet, Michael Haneke erhält den Golden Globe für den besten nichtenglischsprachigen Film.
Bilder Am richtigen Ort zur richtigen Zeit: Die Fotografin war so berührt von ihrem Glück, dass sie ihr Porträt der Tigerdame "Busaba" "Die Explosion" nannte. Das Foto ist tatsächlich explosiv in seiner Wirkung - beim National Geographic Contest 2012 gewann es nun den Hauptpreis. Doch ist das wirklich eine Aufnahme der Natur, wie angegeben?
Bis heute sind seine Helden genauso beseelt und besessen, getrieben und zerrissen wie er: Das Berliner Museum für Film und Fernsehen widmet Martin Scorsese eine grandiose Ausstellung. Darin werden die Wurzeln des Regisseurs klug zur vielstimmigen Sinfonie eines Lebenswerks choreografiert.
"Wir gehören zum Suhrkamp Verlag, nicht aber in die Gesellschaft eines, der den Verlag aufs Spiel setzen will": In einem Aufruf bekennen sich die Suhrkamp-Autoren zu ihrer Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz. Gleichzeitig erreicht die Dämonologie im Streit um den Verlag eine neue Stufe.
Unser Kolumnist wurde noch vor dem Touristenansturm genötigt, mit dem Aufzug die 68 Stockwerke der neuen Londoner Attraktion "The Shard" hochzufahren. Höhenangst? Auf geht's.
Äußerungen des Publizisten Jakob Augstein sind auf einer Antisemitismus-Liste gelandet - auch mit Verweis auf Zitate von Henryk M. Broder. Der veröffentlicht nun eine äußerst verkappte Entschuldigung.
Kate, die Herzogin von Cambridge, trägt den künftigen Thronfolger unter ihrem Herzen, es fehlte nur noch ihr Porträt in der Londoner National Portrait Gallery. Nun ist es da - und man mag kaum glauben, was man sieht.
Die Berlinale zeigt sich solidarisch mit Jafar Panahi, der in seinem Heimatland Iran unter Hausarrest steht. Deutschlands größtes Filmfestival nominierte den neuen Film des Regisseurs für den Wettbewerb um den Goldenen Bären. Ob der Filmemacher anreisen kann, ist allerdings mehr als fraglich.
Sie waren Superstars der frühen 2000er Jahre, doch dann schien von Destiny's Child nicht mehr übrig geblieben zu sein, als einmal die Startrampe für die kometenhafte Karriere von Beyoncé Knowles gewesen zu sein. Jetzt melden sich die drei Frauen gemeinsam mit einem neuen Song zurück. Und noch ein Superstar feiert Anfang 2013 wohl sein Comeback.
Er hat ein Faible für unkonventionelle Erzählstrukturen, doch dass die Nibelungensaga eine gute Vorlage für seinen neuen Western "Django Unchained" abgeben könnte, hat auch Quentin Tarantino überrascht. Ein Gespräch über die Berufsauffassung von Regisseuren, die große Liebe und Glück im Leben.
In den "Fünf Filmem der Woche" kann man viel lernen: was gute Fotografie ausmacht, was iPhones mit Cowboys zu tun haben und wie man einen Zauberwürfel knackt. Naja, zumindest fast.
Das Altersdrama des österreichischen Filmemachers Michael Haneke hat in diesem Jahr gute Chancen auf einen Oscar, "Liebe" ist unter anderem als Bester Film nominiert. Christoph Waltz ist für eine Nebenrolle nominiert. Abräumer könnte Steven Spielbergs "Lincoln" werden.
Bilder Was ist Liebe? Matthias Schweighöfer weiß vor allem, wie man sie beendet. Diese Kinowoche bietet zudem noch ganz großes Kino von Jacques Audiard und Porträts starker Persönlichkeiten.
Der Dialog ist die Action: Margarethe von Trottas neuer Film "Hannah Arendt" mit Barbara Sukowa ist wortlastig - und trotzdem dramatisch. Einwände, die man immer wieder vorbringen möchte, verflüchtigen sich.
Video Ein Unfall mit einem Killerwal macht Stéphanie zum Krüppel. Ohne Beine versucht sie, sich ein neues Leben aufzubauen. Oskar-Gewinnerin Marion Cotillard spielt in "Der Geschmack von Rost und Knochen" an der Seite der belgischen Entdeckung Matthias Schoenaerts. Die Rezension im Video.
Holocaust-Vergleiche klingen für deutsche Ohren immer anstößig. "Django Unchained"-Regisseur Quentin Tarantino zieht trotzdem einen und bezeichnet die Sklaverei in Amerika als ebensolchen. Zwar kann er das ordentlich begründen - Kritik hagelt es trotzdem.
Bilder Leidenschaftlich engagiert, oder ein Mensch mit Wutproblemen? Experten beraten. Viel Spaß mit unseren Comics.
Das Simon-Wiesenthal-Zentrum hat die Vorwürfe gegen den Journalisten Jakob Augstein relativiert - und differenziert. Zuvor waren seine Äußerungen unter die zehn schlimmsten antisemitischen Verunglimpfungen 2012 gewählt worden. Nun soll Augstein sich erklären, fordert Rabbi Abraham Cooper.