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Archiv für Ressort Kultur - 2012
1798 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Kein bisschen Schuldbewusstsein: In "The Iron Lady" feiert Regisseurin Phyllida Lloyd die britische Ex-Premierministerin Margaret Thatcher als Tatmenschen - die verheerenden Auswirkungen ihrer Politik kommen hingegen nur am Rande vor. Der Film entzweit die Briten, wie es einst nur Maggie selbst tat. Einig sind sie sich nur über eins: Meryl Streep in der Hauptrolle brilliert.
Pünktlich zum 50. Todestag lassen sich Millionen mit Marilyn Monroe verdienen. Ihr letzter Wunsch, nicht lächerlich gemacht zu werden, wird dabei nicht berücksichtigt.
Wahnsinn als Selbstverständlichkeit: Seit Jahren ist es offensichtlich, dass die Demokratie ruiniert wird und der Sozialstaat zerfällt. Privatisierte Gewinne und sozialisierte Verluste sind zur Selbstverständlichkeit verkommen. 13 Gründe, sich selbst wieder ernst zu nehmen.
Buße zeigt die Grenzen staatlicher Gewalt und derer, die sie ausüben. Christian Wulff bittet aber nicht um Entschuldigung - er entschuldigt sich selber. Der Bundespräsident könnte, in einem zweiten Anlauf, endlich die ganze Wahrheit sagen. Es würde ihm ein bisschen helfen, aber Ruhe brächte ihm letztlich nur: der Rücktritt.
Er ist heute der Inbegriff des Hexenjägers, der mit seinen Verdächtigungen reihenweise Menschenleben ruinierte: US-Senator Joseph McCarthy entfesselte in den fünfziger Jahren eine gnadenlose Jagd auf vermeintliche Kommunisten und Spione in der Regierung. Lutz Hachmeister hat das Leben des Finstermanns in einem aktuellen Film rekonstruiert - leider etwas fernsehspielhaft.
Liebe, Leidenschaften, Intrigen und Katastrophen - schon bei der ersten Produktion in den Filmstudios von Babelsberg ging es um all das, was Menschen im Kino sehen möchten. Die Filmstadt in Potsdam erlebte Nazis und Kommunisten, bevor sie in der Neuzeit ankam, doch zu ihrem 100. Geburtstag ist sie so vital wie nie zuvor.
Video Wenn "das System" noch funktioniert: Der gleichnamige Politthriller taucht in die Welt von früheren DDR-Geheimdienstlern und Lobbyisten ein, die ihre alten Kontakte gewinnbringend in der Marktwirtschaft einsetzen.
Bilder Protest muss her! Friedlich, aber bestimmt! Viel Spaß mit unseren neuen Comics!
Nora Tschirner ist zurück auf der Leinwand. In "Offroad" spielt sie mit forscher Naivität die Landpomeranze Meike, die sich einen fetten, amerikanischen Jeep mit vulgären Büffelhörnern auf der Motorhaube ersteigert und anschließend ans Drogendealen in der Großstadt heranwagt. Es ist ein leidlich komischer Mix aus Roadmovie und Gangsterklamotte, der mit holpriger Mechanik Richtung Hauptstadt strebt.
Widersprüchlicher geht es kaum: Nicolas Steno war strenggläubiger Christ - und hat gleichzeitig die biblische Schöpfungsgeschichte verworfen. Im 17. Jahrhundert geboren, reiste er für die Forschung quer durch Europa, traf Gelehrte und Wissenschaftler und begründete die moderne Geologie. Ein Zufall führte ihn auf die Spur seiner wichtigsten Entdeckung.
Er ist einer der berühmtesten Konzertsänger der Welt, doch nach 40 Jahren "reicht's": Thomas Quasthoff, der mit einer Conterganschädigung geboren wurde, beendet seine große Bühnenkarriere. Aus gesundheitlichen Gründen, wie der Bassbariton angibt.
Video Christian Goeschel zeigt in seinem Buch "Selbstmord im Dritten Reich", dass der Freitod oft nur noch der letzte Ausweg angesichts des nationalsozialistischen Schreckens war. Eine Video-Rezension von Franziska Augstein.
David Fincher verfilmt Stieg Larssons "Verblendung" neu auf amerikanisch - mit Daniel Craig und Rooney Mara in den Hauptrollen. Ein Wiedersehen des Thrillers lohnt sich. Aber ist ein Film das Zehnfache wert, nur weil er das Zehnfache gekostet hat?
Hommage an Hank Williams und Johnny Cash: Mit ihrer Spaßband The Little Willies covert Norah Jones auf dem Album "For The Good Times" ein Dutzend Countrysongs. Bei den Balladen glänzt sie, die schnelleren Nummern wollen jedoch nicht recht zünden. Die Suche nach den Gründen verrät viel über die Eigenheiten der Countrymusik.
Audrey Hepburn als freches Callgirl Holly Golightly in "Frühstück bei Tiffany" ist Legende. Dabei sollte die Hauptrolle eigentlich ein anderer Hollywoodstar bekommen. Ein neues Buch blickt hinter die Kulissen des Drehs.
Dieter Hallervorden sieht sich Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt, weil er am Berliner Schlossparktheater einen Schwarzen von einem Weißen spielen lässt. Gegner fühlen sich an rassistische Codes aus den USA erinnert und fordern die Absetzung. Das Theater sagt, es hätte einfach keinen passenden schwarzen Schauspieler gefunden.
Live-Musik oder Konserve? Wird Jazz nur wiedergegeben, büßt er seinen revolutionären und experimentellen Gestus ein. Will das Genre überleben, so braucht es neue musikalische Maßstäbe.
Adele Spitzeder war die vielleicht erste weibliche Großspekulantin der Geschichte. Die Pleite ihrer Bank trieb Ende des 19. Jahrhunderts Menschen in den Suizid. Jetzt wurde ihr Leben verfilmt - mit Birgit Minichmayr in der Hauptrolle. Im Interview erklärt die Schauspielerin, was der Film mit der aktuellen Finanzkrise zu tun hat, und warum sie so selten im TV zu sehen ist.
Lisbeth Salander heißt die Protagonistin des Stieg-Larsson-Krimis "Verblendung", der nun neu verfilmt wurde. Ist diese junge, autarke Hackerin die perfekte Galionsfigur für die weltweite Occupy-Bewegung?
Es ist ein Ausstellungs-Marathon: Eine Vorausschau auf die großen Ereignisse in der zeitgenössischen Kunst in diesem Jahr zeigt, wie beliebt aktuelle Werke sind. Und wo dennoch Entdeckungen zu machen sind.
Bilder Sie sehen Ihre Arbeit als Lifestyle? Dann werden Ihnen die langen Büro-Abende ja auch sicher nichts ausmachen! Viel Spaß mit unseren neuen Comics!
Rekordzahlen in den französischen Kinos: Während Hollywood das schlechte letzte Jahr möglichst schnell vergessen will, sind in Frankreich so viele Menschen in die Kinos geströmt wie seit 1966 nicht mehr. Ausschlaggebend sind starke einheimische Produktionen, die selbst Harry Potter klar geschlagen haben.
Die Eltern waren taub - doch Helmut Oehring fand Ilja Richter und Dieter Thomas Heck als Schmerzmittel. Es dauerte, bis er selbst Klang-Geschichten erzählen durfte, denn der ständige Wechsel zwischen Kind- und Erwachsenenrolle kostete Kraft. Nun ist Oehring Komponist. Und was für einer.
Auch in Großbritannien tobt sich derzeit der Wind aus. Das gibt der BBC anscheinend Gelegenheit für kleine Späße: Kurzwüchsige Reporterinnen mit langen Haaren müssen gerade von dort berichten, wo es am stärksten bläst. Eine von ihnen trug es fast nach Norwegen.
Nach "Persepolis" sind die Erwartungen riesig: Ein neues Meisterwerk voller Aufmüpfigkeit und Subversivität? Doch Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud gehen in "Huhn mit Pflaumen" in eine ganz andere Richtung. Der Film ist ein surreales Melodram, ein wunderbares.
Augenblicke der Wahrheit, der Wirklichkeit abgerungen: In seinem Film "Jonas" verwandelt sich Christian Ulmen in jene gequälte Kreatur zurück, die er als 18-jähriger Schüler vielleicht einmal war. Dabei zwingt er echte Lehrer zur Offenbarung ihrer Berufsauffassung, die berührender ist als gedacht.
Der Stuttgarter Rapper Cro hat noch keine Platte gemacht, nur ein Mixtape, doch sein Video ist schon ein Hit bei Youtube. Wird er der nächste deutsche Rap-Star?
Video Stell Dir vor, es ist Schule: Christian Ulmen hat sich auf den Versuch eingelassen und sitzt in "Jonas" noch einmal im Klassenzimmer. Der Kinofilm wurde sechs Wochen lang mit echten Lehrern und Schülern gedreht und relativiert unfreiwillig die Härte des Schulalltags.
Am 8. Januar wird Stephen Hawking 70. Sein Hauptwerk "Eine kurze Geschichte der Zeit" wurde zu einem Bestseller. Und zur Inspiration für Sachbücher aller Art. Eine Übersicht.
Eigentlich ist er Wissenschaftler, doch seinen Namen machte sich Umberto Eco als Großer der Weltliteratur: Seit drei Jahrzehnten begeistert der fulminante Fabulierer die Welt mit mysteriös verschlungenen literarischen "Schnitzeljagden". An diesem Donnerstag wird er 80 Jahre alt.
Britische Zeitungen waren einst so wahre Ungetüme: Wenn man den Samstags-Guardian durchlesen wollte, brauchte man für die 46 Rubriken die ganze Woche . Nun wird gespart, das Geld ist auch in Großbritannien knapp. Weniger kurioses fördert die Presselandschaft deshalb dennoch nicht zu Tage, meint unser Autor. Hier einige Beispiele.
Bilder Sicherheit am Arbeitsplatz? Es geht doch ohnehin immer etwas schief! Viel Spaß mit unseren neuen Comics!
Ein Kosmetik-Hersteller zieht eine Anzeige mit Taylor Swift zurück - die amerikanische Kontrollbehörde "National Advertising Division" hatte die exzessive Photoshop-Manipulation angeprangert. Die Kritik an komplett makellosen Gesichtern in der Werbung wächst.
"Ich bin auf dem Weg zum Emir" - mit diesem Satz beginnt die fatale Nachricht, die Bundespräsident Christian Wulff während einer Katar-Reise persönlich auf der Mailbox von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann hinterließ. Und weil bei Dramen der erste Satz ja als sensible Angelegenheit gilt, haben wir die Literaturkritik befragt.
Video Ein Buch gleichermaßen für Royalisten, wie auch für Gegner des Königshauses: "Elizabeth II: Das Leben der Queen". SZ-Redakteurin Franziska Augstein rezensiert das Buch von Thomas Kielinger.
Wie weit geht die Realität und wo beginnt das Paranormale? Die Nürnberger Ausstellung "Gespenster, Magie und Zauber" zeigt Kunst, die das Zwielichtige und Rätselhafte zum Leben erweckt - und den Künstler als Medium einer okkulten Gegenwelt in den Mittelpunkt rückt.
Spätestens seit dem Duett "Seven Seconds" mit Neneh Cherry kennt ihn die ganze Welt. Jetzt will der senegalesische Sänger Youssou N'Dour Präsident seiner Heimat werden. Im Februar öffnen die Wahllokale.
2000 Dollar für ein Visum, um in den USA zu spielen: Deutsche Jazz-Musiker haben es schwer, mit der internationalen Konkurrenz mitzuhalten. Deshalb fordern sie in einem offenen Brief verbesserte Arbeitsbedingungen. Nicht alle Vorschläge, die sie darin äußern, erscheinen aber sinnvoll.
Henri Cartier-Bresson gehört den größten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Rastlos reiste er seit den 1930er Jahren durch Länder und über Kontinente - mit seiner Leica immer auf der Suche nach dem Leben der einfachen Menschen. Eine Ausstellung in Wolfsburg zeigt das Lebenswerk des Fotografen, der die Kamera stets nur als Mittel zum Zweck ansah.
Mit Witzen will er die Menschen zum Nachdenken bringen, allzu oft musste er dafür jedoch Gefangenschaft und Folter ertragen. Nun ist der birmanische Regimekritiker und Komiker Zarganar in Freiheit - und glaubt immer noch an ein Happy End für sein Land.
Bilder Sie haben einen guten Tag? Das könnte trügerisch sein! Viel Spaß mit unseren neuen Comics!
Bilder Welche Filme starten im neuen Jahr? Das Kino-Programm für 2012 hält nicht nur das Finale der "Twilight"-Saga bereit: Im Trend liegen Film-Biografien, Fortsetzungen berühmter Klassiker, Familiengeschichten - und ein Berliner Promi-Reporter.
In ihrem jüngsten Film verkörpert sie Margaret Thatcher und Großbritannien diskutiert wie wild. Aber eine Auszeichnung ist der US-Amerikanerin schon jetzt sicher: Die diesjährige Berlinale zeichnet Meryl Streep für ihr Lebenswerk aus.
Er war der erste Popstar unter den klassischen Pianisten. "Zur einen Hälfte Zigeuner, zur anderen Franziskaner". Wie schreibt man die Biographie eines umtriebigen Stars, in dem ein stiller Künstler steckte? Neuerscheinungen zum 200. Geburtstag von Franz Liszt.
Bilder Was Smartphones alles können, kann ganz schön verstörend sein - oder einfach nur seltsam. Viel Spaß mit unseren Comics!
Immer mehr politische Gruppierungen wie Occupy versuchen, sich im Netz auf eigenen Plattformen zu engagieren - und sich damit nicht mehr "Faceboogle" unterwerfen.
Englischer Regen scheidet die Menschen in Einheimische und Fremde. Es gibt keinen Zugereisten, der im stehenden Regen nicht nach 20 Minuten Obszönitäten von sich gibt. Trotz Großbritannien-Affinität und Korrespondenten-Erfahrung muss unser Autor diese Tatsache leider bestätigen.
Die Schauspielerin und Regisseurin Charlotte Kerr, die zweite Ehefrau und Witwe des Schweizer Dramatikers Friedrich Dürrenmatt ist tot. Kerr starb im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in Bern.