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Archiv für Ressort Kultur - Juni 2012
147 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Zwischen Verzweiflung und Mutti Madonnas Rockschößen: Der beste Ort, um das Halbfinale Deutschland gegen Italien zu überleben, war der Auftritt von Madonna in Berlin. Ein Konzertbesuch unter denkbar unglücklichen Umständen.
Die Pose, die Mario Balotelli nach seinem zweiten Tor gegen Deutschland eingenommen hat, ist pure Archaik. Bodybuilder nennen sie "Front Relaxed". Sie hat kunst- und filmhistorische Vorbilder, ist aber auch noch ganz woanders zu finden.
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Bilder Wo man im Augenblick hinkommt, ist Alfredo Jaar schon da und hält einem stumm seine Anklagen entgegen: Nach Ausstellungen in Berlin und Frankfurt ist der chilenische Künstler in Berlin nun gleich in drei Retrospektiven zu sehen. Einen Sommer nach dem diffus antikapitalistischen Aufbegehren der Occupy-Bewegung wirkt das logisch. Denn Jaars Kunst setzt eher auf den Schock als die kühle Analyse.
Noch nie wurde so viel Musik produziert und konsumiert wie heute. Trotz aller Diskussionen über Urheberrecht und Gratismentalität: Vielleicht ist das Musikgeschäft ja doch noch zu retten. Ein Blick nach vorn.
Was tun, wenn man plötzlich aus heiterem Himmel Hunderte Kinder hat? Ein einst eifriger Samenspender, Typ verpennter Tagedieb, wird mit den Spätfolgen seines Tuns konfrontiert. Der Kanadier Ken Scott eröffnet mit der Komödie "Starbuck" das Filmfest München.
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Bilder Konstruktive Anregungen sind ein wichtiges Instrument, um das bestmögliche Produkt herzustellen. Manchen Fachkräften fällt jedoch der Umgang mit dieser Form der Kritik schwer. Dabei ist nicht jeder sachliche Einwand auch eine Kritik am Mitarbeiter selbst. Manchmal aber schon.
Eine so unmittelbar starke Wirkung hätte man dem Kino gar nicht mehr zugetraut - in unserer bildergesättigten Zeit: Das Dokumentarfilm-Projekt "Paradise Lost: Purgatory" holte in den USA einen verurteilten Mörder aus der Todeszelle. Das Filmfest München zeigt die beunruhigende Doku, die in diesem Jahr für den Oscar nominiert war.
Meer, Wald, Sonne - thematisch sind unsere Lieder der Woche schon ziemlich nah dran, an den Sommerferien.
Ins Kino gehen zu können, ist ein Traum, den es im israelisch besetzten Westjordanland seit 25 Jahren nicht mehr gibt. "Cinema Jenin" erzählt von der Anstrengung, ein völlig marodes Kino zu renovieren, zu eröffnen und zu bespielen - gegen den Widerstand derer, die an diesem Ort alles wollen, nur keine Normalisierung.
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Video Es ist eine Seltenheit geworden in Hollywood: Ein Film, der mitten im New Yorker Arbeitermilieu spielt. "The Amazing Spider-Man" ist ungewöhnlich, berührend und kann im amerikanischen Wahlkampfsommer durchaus als politische Botschaft verstanden werden.
Dunkle Ritter, aufrechte Helden, Vampire und Dämonen: Selbst abseitigere Figuren aus den Comic-Universen der großen Verlage sind auf der Leinwand inzwischen zu Erfolgsgaranten geworden. Mit "The Amazing Spider-Man" und "The Dark Knight Rises" stehen zwei weitere potentielle Blockbuster in den Startlöchern. Wie gut kennen Sie sich mit den bunten Kinohelden aus?
Die Gema macht ihrem Ruf als selbstherrliches Inkasso-Monster alle Ehre. Denn die für Januar 2013 angekündigte Gebührenerhöhung fällt für einige Betroffene monströs aus - durchschnittliche Innenstadt-Clubs müssen mit Tariferhöhungen von 650 Prozent rechnen. Ob das alle überleben werden, ist fraglich.
Wie ein grollendes Tier - aber mit Stil, versteht sich: Bluessänger Jack White im Berliner Tempodrom. Hier wird klar, dass er bis heute der größte Verpackungskünstler des zeitgenössischen Rock ist.
Mit einer hochemotionalen Kampagne haben konservative Medien versucht, die Briten einzustimmen. Nun ist es soweit, am Donnerstag wird in London ein "Bomber Command Memorial" für die gefallenen Kampfpiloten des Zweiten Weltkriegs eingeweiht. Doch nicht alle empfinden diese Vergangenheit als glorreich.
Sie schaffte es, dass ein vorgetäuschter Orgasmus in einer amerikanischen Liebeskomödie landete, galt manchen als witziger als Dorothy Parker und war angeblich die einzige Praktikantin, die Präsident Kennedy nie anmachte. Nach einem munteren Leben ist die Autorin und Regisseurin Nora Ephron, eine der erfolgreichsten Frauen Hollywoods, mit 71 Jahren verstorben.
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Bilder Kann man einfach nur befreundet sein oder kommt irgendwann doch der Sex dazwischen? Mit dem Drehbuch zu "Harry und Sally" machte sich Nora Ephron unvergesslich. Ihre erfolgreichsten Filme
Dieses Mal ist der Gegner kein grüner Kobold, sondern eine mutierte Eidechse. Sonst ändert sich nicht viel. Der neueste "Spider-Man" ist ein Beleg für die immer kürzeren Produktzyklen in Hollywood und stellt eine große Frage: Wann geht das Kino von der Kreation zur Interpretation über?
Mit Romantikkomödien wie "Harry und Sally" oder "Schlaflos in Seattle" brachte sie ihr Publikum zum Lachen und Träumen: Nora Ephron, eine der großen Frauen Hollywoods, starb im Alter von 71 Jahren an Leukämie.
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Bilder Motivierte Mitarbeiter sind produktiver. Damit dies gelingt, müssen alle nicht nur in den Produktionsprozess, sondern auch in die großen Abläufe des Unternehmens eingebunden werden. Unternehmensziele und das Netzwerk, in dem sie sich befinden, muss klar kommuniziert werden. Ein wenig Diplomatie kann aber trotzdem nicht schaden.
In Großbritannien wird die Unterschicht diskriminiert. Nicht erst, seit im vergangenen Sommer Jugendliche in Jogginghosen plündernd durch London zogen. Mitglieder der Königsfamilie verkleiden sich auf Kostümpartys als Prolls, Reiseanbieter werben mit Proll-freiem Urlaub. Journalist Owen Jones hat dem Phänomen nun ein Buch gewidmet. Denn viele Vorurteile über die britische Arbeiterklasse sind nicht wahr.
Der Fotograf John Clang lebt in New York und hatte Heimweh nach seiner Familie in Singapur. Das brachte ihn auf eine charmante Idee: Familienfotos mit Hilfe von Skype und Beamer. Seitdem reist er um die Welt und bringt weitverstreute Verwandte für einen Moment zusammen. In Bildern.
James Sallis hätte nicht für möglich gehalten, dass sein Buch "Drive" zum Kinoerfolg wird. Die meisten New Yorker Verlage hatten ihn abgelehnt, das bereuen sie längst. Nun hat er eine Fortsetzung geschrieben. Der US-Autor über seinen "Abstieg" zum Kriminalautor, sein neues Werk und darüber, was Hollywood mit Gletschern verbindet.
Der kleine Max wird krank und schuld ist die Energiesparlampe: Wie der Film "Bulb Fiction" eine Verschwörung der Leuchtmittelindustrie thematisiert und damit Wutbürger anspricht.
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Video Franziska Augstein rezensiert "Bank- und Börsenkrise" von Otto K. Deutelmoser.
Was tun, wenn schon der Vater und Großvater Stars waren? Countrysänger Hank Williams III hat eine ungewöhnliche Methode, um sich von seinen Vorfahren abzuheben: Er mischt Countrymusik mit Heavy Metal und Punk.
Bilder Mit seiner radikalen Stadtplanung mochte Le Corbusier für viele ein Technokrat gewesen sein. Dabei galt der Mensch für ihn als Maß aller Dinge. Eine Münchner Ausstellung will den Architekten nun neu interpretieren. In Bildern.
Unbestechliche Anwältin der Literatur: Sigrid Löffler spricht direkt, aber nur im Notfall laut. Im "Literarischen Quartett" bot sie selbst Marcel Reich-Ranickis Paroli, stets sachlich und mit den besten Gründen. Nun wird die Journalistin und Kritikerin 70 Jahre alt.
Anna Utopia Giordano hat klassische Venusdarstellungen einer Photoshop-Diät unterzogen. Pikantes Detail: Die Italienerin modelt selbst. Ein Gespräch über Magermodels, Retusche und Kritik an Schönheitsidealen.
Video Vor 15 Jahren erschien das erste Buch der Harry-Potter-Saga. Daraus entstand ein weltweites Phänomen. Wissen Sie noch, welches Wappen Harrys Schulhaus in Hogwarts war? Und erkennen Sie die Schauspieler, die bei den Filmen mitgespielt haben? Testen Sie Ihr Potter-Wissen.
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Bilder Sie gilt als Auslöser des Auseinanderbrechens der Beatles. Yoko Ono, Geliebte und Muse John Lennons, wird viel gehasst. Doch wie gut sind ihre eigenen Werke? In einer Ausstellung in London wird jetzt deutlich: Manchmal gelingen der Künstlerin Pointen und Intimität. Oft aber vergibt sie diese im zweiten Anlauf.
Wer Serien liebt, konnte bisher nur wenig darüber lesen. Das ändert sich gerade. Mit einer neuen Buchreihe, die Serien so ernst nimmt, wie sie es verdienen.
Luisa Wietzoreks Beruf wäre, wenn es nach Serien-Liebhabern ginge, eigentlich überflüssig: Sie spricht in vielen hochgelobten Serien die deutsche Synchronfassung. Warum sie dieses Pauschalurteil nervt.
Aleksandra jongliert im Film "Callgirl" zwei Leben. In einem ist sie brave Tochter und Studentin, im anderen bietet sie sich als Gelegenheitsprostituierte an. Als einer ihrer Kunden nach einer Überdosis Viagra einen Herzinfarkt erleidet, wird die Balance gestört.
Was wir diese Woche beim Filmegucken im Netz gelernt haben: Nicht alles, was einen Pilzkopf hat, ist auch ein Pilz. Sechs Bananen sind auch ein Klavier und Griechen sind einfach leidenschaftlicher.
Wäre man selbst ein altes Volkslied, man würde sich Hannes Wader bedingungslos anvertrauen. Weil er das politische Lied vom scheppernden Ernst-Busch-Pathos befreit hat und weil er ohne Attitüde singt. Nun wird der Volkssänger 70 Jahre alt.
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Video Mit dem Begriff "Wunder" sollte man in der musikalischen Szene vorsichtig umgehen. In diesem Fall bleibt aber fast nichts anders übrig: Denn die elfjährige Noa Wildschut ist einzigartig an der Geige. Ende Juni ist sie in München zu hören.
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Bilder Eine Führungskraft darf nicht nur unliebsame Aufgaben an die Mitarbeiter deligieren. Diese schätzen es, wenn der Chef auch einmal zupackt. Wenn sie aber den Chef schon bei seinen Aufgaben unterstützen, dann möchten sie dafür auch einen Teil der Verantwortung tragen, die eine Führungsposition mit sich bringt.
"Es könnten mehr als zehn Jahre sein": Ai Weiwei hat die Befürchtung geäußert, die chinesischen Behörden könnten ihn erneut inhaftieren. Auch nach Ablauf seines einjährigen Hausarrests wurde dem regierungskritischen Künstler keine volle Reisefreiheit zugestanden.
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Bilder Andreas Frege wird 50. Andreas wer? Na, Campino. Der Mann, dessen Punkrock-Karriere nicht daran gelitten hat, dass er den gleichen Namen trägt wie ein rosa-weißes Lutschbonbon. Der gerade erst mit den "Toten Hosen" den EM-Hit 2012 landete. Obwohl seine Band schon 30 Jahre alt ist. Ein Rückblick.
Im Interview ohne Worte verrät der Schauspieler, ob er den Text für seine aktuelle Rolle schon auswendig weiß, wie es ihm in der Glitzerwelt des Filmsgeschäfts gefällt und ob sein Bruder Uwe wirklich besser aussieht als er.
Er hat die Vorlage für einen Hollywood-Film geschrieben, doch im Moment beschäftigen Bernhard Schlink ganz andere Fragen. Ein Gespräch mit dem Staatsrechtler und Bestsellerautor über das wankende Europa, verschobene Machtverhältnisse und typisch deutsche Untergangsfantasien.
An diesem Wochenende feiert die Kulturstiftung des Bundes ihr zehnjähriges Bestehen und erinnert damit an einen alten Wunsch: Dass es eine zentrale Instanz in Deutschland geben sollte, die sich um die wichtigsten Elemente des kulturellen Erbes der Nation kümmert. Doch in einem Staat, in dem die Kulturhoheit der Länder gilt, ist das nahezu unmöglich.
Als wolle er dem Publikum das verdammte Ding wie einen übergroßen Keks in den Rachen rammen: Lou Reed traktiert die Zuhörer seines Konzertes in Berlin mit vier Stücken aus seinem "Lulu"-Zyklus und anderen Songs, in denen nicht mal die Andeutung einer Entertainment-Strategie steckt. Doch wer lange genug durchhält, wird belohnt.
Er sprach von einer "Intrige", Vertreter der Stadt Köln attestierten ihm "Wahnvorstellungen". Die monatelange Schlammschlacht zwischen dem Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg und der Stadt Köln fand jetzt in der fristlosen Kündigung Laufenbergs ein vorläufiges Ende. Große Leidtragende des Streits sind aber die Oper und der Kulturstandort Köln.
Wie irreführend: "Multitasking" galt einst als positive Fähigkeit, zu der angeblich nur Frauen in der Lage sind. Seitdem wir aber gleichzeitig fernsehen, telefonieren und auf einem siebenfach geteilten Computer-Splitscreen chatten, macht sich Ernüchterung breit. Frank Rieger hat einen Essay geschrieben, der das Thema unfreiwillig getreu abbildet.
Eine gute, eine große Wahl: Liao Yiwu erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Wie kaum ein Zweiter legte er Zeugnis ab, über all die Lebensgeschichten von Dissidenten, Straftätern, Außenseitern seines Landes, die sonst verschwunden wären. Die Stimmen der Entrechteten Chinas bleiben durch ihn erhalten.
Sie haben den Fußball erfunden, den Profifußball auch, jetzt stehen die Engländer im Viertelfinale. Dennoch werden sie wahrscheinlich nicht Europameister. Warum nicht? Ein Sportjournalist und ein Ökonom überlegen, warum England am Ende immer verliert - und wie intelligenter Fußball aussieht.
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Video Madonna erzählt in ihrer zweiten Regiearbeit die Geschichte von Wallis Simpson und ihres Geliebten, König Edward VIII. Ein Meisterwerk darf man dabei nicht erwarten, aber Madonnas Film ist von erfrischender Naivität und befreiender Anarchie.
Unfassbares Formel-Geföhne, irrsinnig geschnitten und mit der Hälfte der Pointen: Die Kinotrailer der Gegenwart machen alles platt. Auch die Filme, für die sie eigentlich werben sollten. Gewonnen werden kann dieser Kampf nur dort, wo er sonst verloren wird - auf YouTube.
Der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2012. Der Autor begehre "sprachmächtig und unerschrocken" gegen die Zustände in seinem Land auf. Unterdrückung und Gefängnis hat er am eigenen Leib erfahren, sein Werk gilt den Menschen am Rande der chinesischen Gesellschaft.