Dachterrassen-Bars in Madrid:Spanien ganz oben

Nach dem Fußballfest ist vor der Feier: In Spaniens Hauptstadt entspannen sich die Bewohner nach dem WM-Siegesrausch in den zahlreichen Bars mit Blick über Madrid. In Bildern.

Katarina Lukač

13 Bilder

Penthouse Madrid

Quelle: ME MADRID

1 / 13

Nach dem Fußballfest ist vor der Feier: In Spaniens Hauptstadt entspannen sich die Bewohner nach dem WM-Siegesrausch in den zahlreichen Bars mit Blick über Madrid. Eine Bildreportage von Katarina Lukac.

"De Madrid al cielo" lautet der Wahlspruch der Bewohner der spanischen Hauptstadt, der sagen will: Madrid ist so schön, dass man nach einem Besuch in Spaniens capital getrost in den Himmel (cielo) fahren kann - besser wird's auf Erden nicht. Die Madrilenen freilich haben überhaupt keine Notwendigkeit, diese Reise anzutreten, denn dem Himmel nah fühlen kann man sich in Madrid dank einer irdischen Einrichtung: dem aperitivo in einer der vielen Dachterrassen-Bars, denen der Himmel als pastellfarbene Kulisse dient.

Ein Tinto de verano (Rotwein mit Zitronenlimonade) aus der Vogelperspektive lässt sich zum Beispiel vorzüglich im Penthouse auf dem Dach des schicken Hotels ME Madrid (ehemals Grand Hotel Reina Victoria) einnehmen. Der phantastische Blick auf die belebte Plaza de Santa Ana tröstet über den Eintrittspreis von 15 Euro hinweg. Mit ein bisschen Glück bekommt man sogar einen Fußballstar zu sehen.

http://www.memadrid.com/ThePenthouse.html

El Oscar Madrid

Quelle: Room Mate Hotels

2 / 13

Das Hotel Room Mate Óscar wartet im achten Stock mit einem kleinen Schwimmbecken auf, an dem man sich tagsüber per Reservierung einen der begehrten 35 Plätze sichern sollte. Ab 19 Uhr - also kurz nach dem Mittagessen spanischer Zeitrechnung - ist die Terrasse des Design-Hotels für alle Besucher zugänglich. Von den Eigentümern zu Recht als "Oase im Zentrum Madrids" beworben, kann man sich hier perfekt auf eine Party-Nacht im darunterliegenden Schwulen- und Ausgehviertel Chueca vorbereiten.

http://www.room-matehotels.com/splash/index_eng.html

Urban Madrid

Quelle: Derby Hotels Collection

3 / 13

Noch einen Tick schicker geht es auf der Dachterrasse des edlen Urban-Hotels zu. Die Terrasse mit Swimmingpool und Bar bietet sich zur Erholung nach einem Besuch im nahegelegenen Prado-Museum an, der erfahrungsgemäß selten weniger als drei Stunden in Anspruch nimmt. Gestärkt und ausgeruht kann man sich anschließend die modernen Kunstwerke im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía vornehmen: Vom Urban ist es nicht weit zum sogenannten Madrider Kunst-Dreieck, zu dem außer den beiden genannten spanischen Institutionen ...

http://www.derbyhotels.com/1688

El Mirador

Quelle: Museo Thyssen-Bornemisza

4 / 13

... das sehenswerte Museo Thyssen-Bornemisza im Villahermosa-Palast zählt. Hier sind Werke von frühen italienischen Meistern bis zur Pop Art zu sehen. Im Sommer bleibt die Ausstellung bis 23 Uhr geöffnet, so dass man übergangslos zum feuchtfröhlichen Teil des Abends übergehen kann: auf der Dachterrasse des museumseigenen Restaurants "El Mirador".

http://www.museothyssen.org/

Skynight

Quelle: Hoteles Silken

5 / 13

Design-Liebhabern sei die Bar Skynight im zwölften Stock des Hotels Puerta América im Geschäftsviertel im Nordosten der Stadt empfohlen. Durch das Aussichtsfenster der von dem französischen Architekten Jean Nouvel entworfenen Bar kann man nachts das Lichtermeer der spanischen Metropole mit ihren mehr als drei Millionen Einwohnern beobachten, auch wenn man kein Gast des Fünf-Sterne-Hotels an der Hauptverkehrsader Avenida de América ist.

http://www.hoteles-silken.com/hotel-puerta-america-madrid/restaurantes/

Casino de Madrid

Quelle: Casino de Madrid

6 / 13

Gediegener, aber nicht weniger glamourös ist das Ambiente im Dachterrassen-Restaurant des exklusiven, als Kulturinstitution angelegten Casino de Madrid. Zu besonderen Anlässen kann man hier mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Haute Cuisine genießen. Im Hintergrund zu sehen ist das Dach des Bildungsministeriums mit der Quadriga, die in Spanien im Jahr 2000 durch die bitterböse Kinokomödie La Comunidad berühmt wurde.

http://www.casinodemadrid.es/sp/gastronomia/rest_terraza/index.htm

El Viajero

Quelle: David Pérez Millán

7 / 13

Eine legerere und günstigere Adresse ist das El Viajero an der Plaza de la Cebada im Kneipenviertel La Latina. Hier sitzt ein bunt gemischtes, junges Publikum bei Bier und Tapas zusammen. Wer handfeste Speisen oder zu vorgerückter Stunde eine intimere Atmosphäre sucht, wird im Restaurant und der Lounge in den unteren Stockwerken fündig. Auf Gedränge muss man sich insbesondere sonntags einstellen, wenn halb Madrid zum nahegelegenen Rastro-Flohmarkt strömt und sich nach dem Feilschen schon ab dem Mittag zu cañas y tapas in einer der unzähligen Bars von La Latina trifft.

Gaudeamus Café

Quelle: David Pérez Millán

8 / 13

Studenten, Künstler und gemeinhin weltoffenes Publikum trifft sich im Gaudeamus im multikulturellen Stadtviertel Lavapiés. Das Café liegt etwas versteckt oberhalb der Fernuniversität UNED. Eine unscheinbare Tür weist den Weg zum aufwändig renovierten Treppenhaus, das den Blick auf altes Gemäuer freilässt. Der Aufstieg zum vierten Stock lohnt unbedingt!

http://www.gaudeamuscafe.com/

Círculo de Bellas Artes

Quelle: Katarina Lukac

9 / 13

Auf einer der schönsten Dachterrassen Madrids kann man zwar nicht mit Cocktailgläsern klimpern, stattdessen aber gelegentlich Jazzkonzerten lauschen. In diesem Sommer hat das Kulturzentrum Círculo de Bellas Artes, das unter anderem ein Kino beherbergt, dem für seine zarten Farben bekannten Madrider Himmel unter ebendiesem eine ganze Ausstellung gewidmet. Oberhalb des von Art-Déco-Gebäuden gesäumten Prachtboulevards Gran Vía, der vor kurzem sein hundertjähriges Jubiläum feierte, sind hier bis Anfang September Fotografien verschiedener Künstler ausgestellt. Der Titel der Hommage: Madrid Oh Cielos!

http://www.madridohcielos.com/

Ouka Leele

Quelle: Círculo de Bellas Artes

10 / 13

Zu sehen ist etwa dieses Bild der spanischen Fotografin Ouka Leele, einer Protagonistin der als movida bekannten Kulturbewegung nach dem Ende des Franquismus ...

José María Mellado

Quelle: Círculo de Bellas Artes

11 / 13

... sowie dieses Bild von José María Mellada. Die Macher der Ausstellung möchten Bewohner und Besucher Madrids dazu anregen, den Blick nach oben zu richten und sich wie die teilnehmenden Künstler vom "Magnetismus" des Madrider Himmels inspirieren zu lassen.

-

Quelle: David Pérez Millán

12 / 13

Ein weiterer Vorteil des so gar nicht bodenständigen Verweilens über den Dächern der Stadt: Der Verkehr, der sich in Madrid oft selbst in den frühen Morgenstunden staut, behelligt einen hier oben nicht.

-

Quelle: David Pérez Millán

13 / 13

Nicht zuletzt regt der Perspektivenwechsel zum Nachdenken ein. Der Schriftsteller Javier Marías (Mein Herz so weiß) hat Madrid einmal als "unwirkliche Stadt" beschrieben: Sie erinnere ihn "an Menschen, die unberechenbar sind und von denen es auf der ganzen Welt immer weniger gibt."

© sueddeutsche.de/kat/kaeb/boen/cmat
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: